Am Sonntag, 29. Juli, ist es heiter bis wolkig und trocken, sagt der "Wetterochs" voraus. Maximal werden 32 Grad erreicht. Von der ursprünglich einmal für Sonntag erwarteten Abkühlung sei also nichts übrig geblieben. Der schwache Wind weht aus Südost.


Im weiteren Verlauf der Woche: Hitzewelle möglich


In seiner Vorhersage für den Wochenverlauf geht Ochs von erneut hohen Temperaruten aus: Von Montag bis Mittwoch scheine die Sonne und die Höchsttemperaturen lägen bei 35 Grad. Am Mittwochabend erreiche Franken von Westen her eine Gewitterfront. Zuvor sei die Gewitterneigung nur gering. Von Gewitterböen abgesehen weht nur ein schwacher Wind aus wechselnden Richtungen.

Am Donnerstag gibt es eine gewisse Abkühlung. Je nach Wettermodell sinken die Höchsttemperaturen auf 26 bis 30 Grad. Gleichzeitig beginnt aber auf der Iberischen Halbinsel eine schlimme Hitzewelle mit Temperaturen bis 47 Grad. Einige Wettermodelle erwarten, dass sich diese dann im weiteren Verlauf mit Temperaturen bis 37 Grad bis zu uns ausdehnt.

 

 


Kitzingen gehört zu den Hitzepolen Deutschlands


Es ist heiß, doch mancherorts ist es besonders heiß - und das nicht nur diesen Sommer. Warum werden in manchen Orten Deutschlands - wie zum Beispiel in Kitzingen - öfter sehr hohe Temperaturen gemessen? "Man kann schon sagen, dass es einige Hitzepole in Deutschland gibt", sagt Gerhard Lux, Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. Am Oberrhein etwa liegen die Temperaturen auch schon in "normalen" Zeiten geringfügig über dem Durchschnitt. Flusstäler und eine eher geringe Höhe über dem Meeresspiegel - das ist fast schon eine Garantie dafür, dass es sich schneller aufheizt.

Zu den Städten, die in den vergangenen Jahren immer wieder zu den heißesten Orten Deutschlands zählten, gehört Kitzingen in Unterfranken. Die Stadt am Main mit etwa 21 000 Einwohnern hält seit drei Jahren den Rekord als heißeste Stadt Deutschlands. Am 5. Juli und 7. August 2015 zeigte das Thermometer dort 40,3 Grad Celsius. Laut DWD ist das die höchste jemals in Deutschland gemessene Temperatur seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen 1881.

 

 

 


Geografische Gegebenheiten die Ursache


Dass in Kitzingen in Bayern immer wieder Höchsttemperaturen gemessen werden, liegt ebenfalls an den geografischen Gegebenheiten. Zum einen liegt Kitzingen nur rund 200 Meter über dem Meeresspiegel tief in einem Kessel, in dem sich schnell die Hitze sammelt. Die Stadt befindet sich zudem auf Sandboden, der sich leicht erwärmt. Außerdem wird kühler Wind aus dem Westen durch eine Bebauung im Westen der Stadt gestoppt.

 

 


Wie 40,3 °C Kitzingen zum Medienstar machten

 


Kitzingen hat dennoch nicht mehr Eisdielen, Freibäder oder Strandbars als vergleichbare Städte. "Wir haben zwei italienische Eisdielen. Die machen natürlich gutes Geschäft. Bei so einem Wetter ist die Schlange immer sehr lang", sagt Oberbürgermeister Siegfried Müller dazu. Seit den Rekorden sei Kitzingen noch bekannter geworden. Die Tourismuszahlen steigen. Ob das allein am Ruf als "heißeste Stadt" liegt, kann Müller nicht sagen.

Auch der zunehmende Rad- und Wohnmobiltourismus, die Flusskreuzfahrt und die Weinlesezeit bringe viele Touristen in die Stadt. Die Leiterin der Tourismus-Information kann sich gut vorstellen, mit dem Hitzerekord zu werben. ""Heißeste Stadt Deutschlands" ist natürlich ein Super-Marketing-Instrument, das wir auch nutzen werden", sagt Vanessa Feineis.

 

 


Laut Statistik auch in diesem Jahr vorn dabei


Auch wenn Kitzingen seinen eigenen Rekord bisher nicht geschlagen hat: Bei den Hitzetagen 2018, an denen mehr als 30 Grad gemessen wurden, ist die Kleinstadt laut DWD-Statistik auch in diesem Jahr wieder ganz vorn mit dabei.

Aktuell sind die heißesten Orte Deutschlands allerdings anderswo. In Duisburg-Baerl etwa wurden am Donnerstag 38 Grad gemessen, auch andere Orte in Nordrhein-Westfalen verzeichneten besonders hohe Werte. Kein Wunder: Im dicht besiedelten Ruhrgebiet gibt es ebenso wie in anderen städtischen Ballungsgebieten besonders viele versiegelte Flächen.