Lichtenfels ist das Zentrum der deutschen Korbflechterei und liegt im Oberen Maintal. Bereits 1127 wurde die Stadt urkundlich erwähnt. Die ersten Menschen kamen jedoch bereits 8000 v. Chr. in diese Gegend, da die Landschaftsformationen geschützte Siedlungsformen begünstigten. Die Erdgeschichte und die Geschichte der Bewohner der Region werden in den örtlichen Museen anschaulich dargestellt.                              

Stadtschloss Lichtenfels

Bis Ende des Jahres befand sich das Stadtmuseum in der ehemaligen Villa des Direktors der früheren Bayerischen Bierbrauerei, jetzt ist die Ausstellung im 1555 erbauten Stadtschloss untergebracht. Der Schwerpunkt liegt auf der Stadtgeschichte sowie dem Korbhandel, der Porzellanproduktion und dem Eisenbahnbau. Für Playmobilfans gibt es sogar die Sonderfigur eines Korbflechters. Du kannst sie in der Tourist-Info Lichtenfels, Bamberger Str. 3 a, erwerben.

Regional bekannt ist Lichtenfels vor allen Dingen für die Produktion von Korbwaren. Jährlich findet jeweils am dritten Septemberwochenende der Lichtenfelser Korbmarkt statt. Es kommen Korbflechter aus ganz Europa und abends findet ein vielfältiges Showprogramm statt. Überregional ist Lichtenfels für das Schneyer Porzellan bekannt. Von 1782 bis 1928 fertige die Fabrik im heutigen Ortsteil Schney Porzellanwaren. Lichtenfels verfügt über eine große Sammlung dieser Objekte, die im Antiquitätenhandel heutzutage Preise bis zu 1000 Euro erzielen. Im Rittersaal des Schlosses finden wechselnde Ausstellungen statt.

Museum Kloster Banz

Über dem Maintal thront das Kloster Banz. Das Benediktinerkloster wurde 1070 gegründet und war bis zur Auflösung im Jahre 1803 ein Zentrum der Wissenschaft. Heute beherbergt es ein Museum mit drei Dauerausstellungen. Eine davon ist der wechselvollen Geschichte des Klosters gewidmet. Außerdem gibt es eine Fossilienausstellung, die für alle Altersgruppen geeignet ist. Sie zählt zu den ältesten paläontologischen Ausstellungen Bayerns. Vor rund 2 Millionen Jahren war die Gegend vom Jurameer überflutet. Die versteinerten Meerestiere sind ebenfalls im Museum ausgestellt, so zum Beispiel der 2,10 m große Fischsaurierschädel. Er wurde 1842 in Unnersdorf am Main gefunden und ist der größte Europas.

Im 19. Jahrhundert war Kloster Banz im Besitz der Wittelsbacher. Herzog Max von Bayern bereiste mehrere Monate den Orient bzw. das damalige Osmanische Reich. Er brachte viele Reiseandenken mit, die zum Teil aus archäologischen Objekten, wie z. B. Mumien, aber auch aus naturwissenschaftlichen Objekten, wie z. B. einem ausgestopften Nil-Krokodil bestanden. Diese Kuriositäten sind in der orientalischen Sammlung zu sehen. Verwaltet wird das Gebäude derzeit von der Hans Seidel Stiftung.

  • Adresse: Kloster Banz, 96231 Bad Staffelstein
  • Ansprechpartner Museum Kloster Banz: Torsten Renner 
  • Tel.:  09573/337744, 09573/3370
  • Fax:  09573/337733
  • E-Mail:  Renner-T@hss.de, banz@hss.de
  • Website: www.hss.de
  • Öffnungszeiten: März und April 10.00 - 16.00 Uhr, Mai – Oktober 10.00 - 17.00 Uhr, November und Dezember Samstag und Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, außer 24.12. und 31.12, Januar – Februar, für Gruppen mit Voranmeldung immer geöffnet, Fr. – So. 10.00 –17.00 Uhr November und Dezember: Montag bis Freitag geschlossen
  • Eintrittspreise: Erwachsene 3 Euro, Studenten 2,50 Euro, Schwerbehinderte 2,50 Euro, Gruppe ab 10 Personen pro Person 2,50 Euro, Schüler 1,50 Euro
  • Gruppenführungen: bis 10 Personen 55 Euro pauschal, ab 11 Personen: Erwachsene 5,50 Euro, Kind (6–16 Jahre) 2 Euro, Erwachsene mit Kurkarte 4,50 Euro, Museumseintritt im Preis enthalten, Dauer 75 Minuten, Treffpunkt Museumseingang
  • Programm für Kindergärten, Schulklassen und Vereine: Schüler (ab 6 Jahren) Begleitpersonen, 2 Euro, Museumseintritt im Preis enthalten, Dauer 75 Minuten, Treffpunkt Museumseingang  
  • Öffentliche Führungen:  Erwachsene, Erwachsene mit Kurkarte, Schüler, Studenten, Schwerbehinderte   5,50 Euro, 4,50 Euro 2 Euro, Museumseintritt inklusive, Dauer 75 Minuten, Treffpunkt Museumseingang          
  • Sonstiges: barrierefrei

Korbmuseum Michelau

Das Korbmuseum ist im Wohn- und Geschäftshaus einer bedeutenden Michelauer Korbmacherfamilie untergebracht. Das Museum besteht schon seit 1934. Zunächst fand die Ausstellung in nur drei Zimmern statt. Daraus sind inzwischen 26 Ausstellungsräume mit 850 Quadratmetern geworden.

Hier findest du Werke aus allen Zeiten und Kulturen. Von Kunstwerken wie z. B. chinesischen Vasen und Designersesseln bis zu ganz profanen, nützlichen Dingen, wie Kinderwagen und Ballonkorb. In der Hauptsaison von April bis Oktober finden jeden Samstagnachmittag jeweils von 13.30 - 16.30 Uhr Vorführungen statt. Du kannst die besten Korbflechter aus der Region bei der Arbeit beobachten und dir die verschiedenen Flechttechniken erklären lassen.

  • Adresse: Bismarckstraße 4, 96247 Michelau i.OFr.
  • Tel.: 09571/83548
  • Fax: 09571/9496608
  • E-Mail: info@korbmuseum.de
  • Website: www.korbmuseum.de
  • Öffnungszeiten: Di. – So. 10.00 – 16.30 Uhr, an allen Feiertagen, außer am Karfreitag und Faschingsdienstag, im Winter vom 16.12.2023 bis einschließlich 19.02.2024
  • Eintrittspreise: Erwachsene 4 Euro, Gruppen ab 20 Personen 3,50 Euro pro Person, bei angemeldeten Besuchszeiten außerhalb der regulären Öffnungszeiten 3,50 Euro pro Person, jedoch mindestens 70 Euro
  • Ermäßigt: Schwerbehinderte, Studenten, Bundesfreiwilligendienst, Schüler ab 17 und Azubis 3 Euro, Familienkarte mit (Groß-)Eltern mit bis zu 6 Kindern (bis 16 Jahren) 11 Euro, Schüler (6–16 Jahre) 2,50 Euro, Schulklassen pro Schüler 2 Euro
  • Sonstiges: nicht barrierefrei
  • Social Media: Instagram, Facebook

Stadtmuseum Staffelstein

In einem der ältesten Museen der Region wird seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts alles über die Geschichte des Staffelbergs und Staffelstein gesammelt. Erste Siedlungen gab es vermutlich bereits ab dem 5. Jahrtausend vor Christus, aber erst 150 bis 50 vor Chr. hatte das keltische Oppidum, d. h. eine befestigte Stadt, auf dem Plateau des Staffelberges seine Blütezeit. Die Ausgrabungsobjekte werden in der archäologischen Abteilung des Stadtmuseums Staffelstein ausgestellt.

Der berühmteste Sohn der Stadt ist Adam Riese, ein Mathematiker aus dem 16. Jhd. Er setzte sich z. B. für die Verwendung der Arabischen statt der römischen Ziffern beim Rechnen ein. Seine Rechenmethoden modernisierten die Mathematik und sind im Museum zu ergründen. Falls du tiefer in die Materie einsteigen willst, kannst du an einer Führung teilnehmen.

  • Anschrift: Kirchgasse 16, 96231 Bad Staffelstein
  • Tel: 09573/331030
  • E-Mail: museum@bad-staffelstein.de
  • Website: Stadtmuseum
  • Öffnungszeiten: April – Oktober: Di. – Fr. 10.00 –12.00 Uhr und 14.00 –17.00 Uhr, Sa., So., Feiertag 14.00 –17.00 Uhr, November – März: Di. 14.00 –17.00 Uhr und Sa. 14.00 –16.00 Uhr
  • Eintrittspreise: Erwachsene 3 Euro, Gruppen ab 10 Personen 2 Euro, Jugendliche bis 16 Jahre 2 Euro, Rentner 2,50 Euro, Kinder bis 10 Jahre 1 Euro, Schulklassen pro Person 1Euro, mit Gästekarte 0,50 Euro Nachlass
  • Führungen: Ganzjährig, Dauer: 1 Stunde, Kosten: 5 Euro pro Person, mind. 10 Personen, Buchung direkt im Museum

Nordjura Museum Weismain

Relativ neu ist das NordJURA-Museum in Weismain. Seit Mai 2004 ist es in den historischen Räumen des Kastenhofs, der in den Jahren 1701 bis 1703 nach Plänen von Johann Leonhard Dientzenhofer errichtet wurde, untergebracht. Schwerpunkte sind die Entstehung der Juralandschaft und die Geschichte des Landkreises Lichtenfels. Vorgestellt werden auch die traditionellen Erwerbszweige dieser Region wie z. B. Mühlen, Brauereien, Schäferei, Gerberei, Fischerei und Textilhandwerk.

Die Mühlen sind im Kleinziegenfelder Tal noch zu besichtigen. Vielleicht siehst du beim Wandern sogar den seltenen Apollofalter. Aus Weismain stammt auch der dort 1613 geborene Abt Mauritius Knauer, der Verfasser des Hundertjährigen Kalenders. Dabei handelt es sich um eine Art Bauernkalender mit Wettervorhersagen, die manch einer heute noch beherzigt.

  • Anschrift: Kirchplatz 7, 96260 Weismain
  • Tel.: 09575/922012
  • E-Mail: museum@stadt-weismain.de
  • Website: www.stadt-weismain.de
  • Eintrittspreise: Erwachsene 2 Euro, Rentner, Azubis 1 Euro, Schüler 0,50 Euro, Kinder bis 6 Jahre frei
  • Sonstiges: Wegen des Umzugs der Stadtbücherei St. Martin in die Räume des NordJURA-Museums kann die Dauerausstellung momentan nur nach Terminvereinbarung besichtigt werden.
  • Nach Wiedereröffnung: Mo.–Do. 9.00 – 12.00, 13.00 – 16.00 Uhr, Fr. 9.00 – 12.00 Uhr, So. und Feiertage 14.00 – 17.00 Uhr

Deutsches Schustermuseum Burgkunstadt

Bereits im Mittelalter beginnt die Geschichte der Burgkunstadter Schuhindustrie. Den Höhepunkt hatte das Schusterhandwerk im 17. Jahrhundert. Mit dem Zeitalter der Industrialisierung und der Massenproduktion von Schuhen im 20. Jahrhundert mussten immer mehr Schuhfabriken schließen. Die Letzte im Jahre 1990. Bereits im darauffolgenden Jahr wurde das Deutsche Schustermuseum eröffnet.

Die Ausstellungsstücke stammen vorwiegend direkt aus Burgkunstadts ehemaligen Schuhfabriken. In den Räumen sind Maschinen, Fotos, Objekte der Schuhproduktion und des Arbeiterlebens ausgestellt. Es gibt auch viele historische Schuhmodelle und –Arten zu sehen. In kleine Filmen berichten Zeitzeugen von ihrem Arbeitsalltag als Schuhmacher. Du bist außerdem eingeladen, dem Schusterbuben auf seinem Rundgang durch die Stadt zu folgen. Denn der "Schusterbu" musste die Schuhe zu Fuß ausliefern.

Zusammenfassung

Das Obere Maintal lädt nicht nur zum Wandern und Brotzeit machen ein. Es ist eine geschichtsträchtige Region, die immer noch nicht endgültig erforscht ist. In den Museen der kleinen Städte kannst du viele Details erfahren, die dich vielleicht überraschen werden. Mehr Tipps für Ausflüge rund um Lichtenfels verraten wir dir im Artikel "Ausflüge mit Kindern in Lichtenfels - Freizeit-Tipps und Ziele für die ganze Familie".

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