Die A3 zählt zu den bedeutendsten Strecken im Netz der deutschen Autobahnen. Regional stellt der Abschnitt zwischen den Autobahnkreuzen Biebelried und Fürth/Erlangen eine der wichtigsten Verkehrsadern Nordbayerns dar. "Die Verkehrsbelastungen liegen bei bis zu 90.000 Fahrzeugen am Tag", heißt es in der Projektbeschreibung. Laut Schilderung des Autobahnbetreibers gibt es deshalb vor Ort vermehrte Unfälle und zahlreiche Staus. Um den Bereich fit für die Zukunft zu gestalten, finden auf einem 76 Kilometer langen Abschnitt seit mehreren Jahren umfangreiche Bauarbeiten statt.
Der Ausbau der A3 ist ein gewaltiges Infrastrukturprojekt, das seit 2020 läuft und die Autobahn zwischen den beiden genannten fränkischen Autobahnkreuzen auf sechs Spuren erweitert. Die Arbeiten sind Teil einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Aufseiten der Autofahrer führt das Vorhaben regelmäßig zu Verkehrsbehinderungen und Sperrungen, da Brücken und Fahrbahnen neu gebaut oder saniert werden müssen. Viele fragen sich daher: Wann haben die einschneidenden Baumaßnahmen endlich ein Ende? inFranken.de hat die zuständige Betreiberfirma diesbezüglich um eine Stellungnahme gebeten.
A3-Ausbau in Franken: Autobahnbetreiber äußert sich zur Fertigstellung
"Aktuell sind rund 84 Prozent der Bauarbeiten abgeschlossen", berichtet Thomas Schwenzer, Geschäftsführer der A3 Nordbayern GmbH & Co. KG, unserer Redaktion auf Anfrage. Mehrere Bauabschnitte sind nach Angaben des Autobahnbetreibers inzwischen sechsspurig ausgebaut und "unter Verkehr". Dazu zählen die Strecke zwischen dem Autobahnkreuz Biebelried bis zur Mainbrücke bei Dettelbach sowie der Bereich westlich der Anschlussstelle Wiesentheid bis westlich der Anschlussstelle Geiselwind. Gleiches gilt für die A3 östlich der Ausfahrt Schlüsselfeld bis zur Ausfahrt Pommersfelden.
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Im 13,7 Kilometer langen Bauabschnitt 4 (Anschlussstelle Geiselwind bis rund vier Kilometer östlich der Anschlussstelle Schlüsselfeld) sei die Richtungsfahrbahn Nürnberg fertig, die Richtungsfahrbahn Frankfurt jedoch noch im Bau. Vergleichbar sieht es im Bauabschnitt 8 (5,3 Kilometer) aus, der sich östlich der Autobahnausfahrt Erlangen-West bis zur Brücke des Main-Donau-Kanals erstreckt. In diesem Abschnitt ist die Fahrbahn Richtung Frankfurt fertig, die Fahrbahn Richtung Nürnberg jedoch noch nicht. Auch in den restlichen Baubereichen der viel befahrenen Bundesautobahn laufen die Arbeiten weiter.
Doch wann wird der A3-Ausbau voraussichtlich abgeschlossen werden? Bleibt es beim ausgegebenen Ziel? "Wir streben weiterhin eine weitestgehende Fertigstellung des sechsstreifigen Ausbaus in 2025 an", teilt Schwenzer inFranken.de mit. Komplett abgeschlossen ist das ambitionierte Projekt aber offenkundig auch dann noch nicht. "Es wird Arbeiten außerhalb der Fahrbahnen geben, die im Anschluss ausgeführt werden." Dazu gehörten beispielsweise Arbeiten im nachgeordneten Straßennetz, die Errichtung von Wildschutzzäunen, der Rückbau von Provisorien oder Arbeiten zur Landschaftsgestaltung.
"Baukosten unvorhersehbar erhöht": A3-Großprojekt wird teurer als geplant
Die Autobahnerweiterung wird derweil teurer als seinerzeit geplant. Laut dem Chef der A3 Nordbayern GmbH & Co. KG bleibt es nicht bei den ursprünglich kommunizierten Ausbaukosten von etwa 1,5 Milliarden Euro. "Die Baukosten haben sich vor allem infolge des Krieges in der Ukraine unvorhersehbar erhöht", erklärt Schwenzer. Konkrete Zahlen nennt er diesbezüglich nicht.
Zuletzt wurde im Zuge des A3-Ausbaus eine Vollsperrung zwischen Geiselwind und Schlüsselfeld angekündigt. Hintergrund ist die Montage der Stahlträger einer neuen Brücke.