Elfriede Christof ist eine resolute Frau, eine, die weiß was sie will. Und als damals ihr Mann eine Garage neben das neuerbaute Wohnhaus plante, reifte der Entschluss, eine Ferienwohnung einzurichten. Das war 1985. Seitdem ist sie eine vorbildliche Gastgeberin geworden, die von Anfang an mit hochwertiger klassifizierter Ausstattung eine Marktlücke gefunden hat. Kürzlich war die Neuklassifizierung fällig. Der Grund einen Blick in eine sehr gepflegte Wohnung zu werfen.

Lang ist es her, seit sich Christof entschloss, im "Fremdenverkehr" wie es damals noch hieß, Fuß zu fassen. Mittlerweile hat sie im Wohnhaus eine zweite Ferienwohnung eingerichtet, die auch sehr gut läuft, "weil sie über drei Schlafzimmer verfügt", so Christof. Auf die Frage, warum sie das macht lautet ihre eindeutige Antwort: "Wegen des Geldes und weil man selbst entscheiden kann, wann man vermieten will oder nicht".


"Die Leute reagieren empfindlich"

Das Geld kommt aber nicht von alleine geflogen, man muss dafür was tun, so die Expertin in Sachen Ferienwohnung. "Einfach die alten Möbel reinstellen und hohe Preise verlangen, das geht nicht", so ihre Einschätzung. Wichtig ist ihr eine maßvolle Preisgestaltung: Sie warnt sogar davor, bei den Preisen zu weit nach oben zu gehen: "Die Leute achten sehr genau auf das Preis-Leistungs-Verhältnis, das bei uns noch in Ordnung ist, und reagieren empfindlich auf vermeintliche Missstände."

Sie selbst hat erst kürzlich die Erfahrung gemacht, dass ein Vermieter bei Dresden zum Abschied 150 Euro für die Endreinigung verlangte. "In diese Gegend gehe ich nie wieder zum Urlauben", so ihr Credo: "Man fühlt sich über den Tisch gezogen".

Wie Anspruch und Wirklichkeit harmonieren, macht Christof seit Jahren vor: Geschmackvolle neuwertige Möbel gehören dazu, "Mittelklasse die gut zusammenpasst" - außer man stellt selber höhere Ansprüche, wie Christof, die im höherwertigen Vier-Sterne-Segment ihres klassifizierten Ferienhauses eine Marktlücke gefunden hat.

Das Ferienhaus hat 120 Quadratmeter Wohnfläche über zwei Etagen. Holz ist das überwiegende Gestaltungselement; auch die Decken und teilweise die Wände sind holzverkleidet, was die Pflege der Wohnung vereinfacht. Der Blick nach draußen geht über eine Wiese in den nahen Wald, Blumenkästen auf dem Balkon verstärken den Frühlingseindruck. Eine Ledergarnitur mit Flachbildschirm und Leselampe verspricht Wohlfühlcharakter für den Abend, die Küche - meist kochen hier nur junge Familien, sagt Christof - enthält alle Geräte, die man auch zu Hause hat und benötigt. Auf gleicher Ebene liegt das Badezimmer und ein Schlafzimmer.

Ein zweites Schlafzimmer mit separatem zweitem WC ist eine Etage höher unterm Dach eingerichtet; wie ein hölzernes Zelt schaut es aus, ist aber urgemütlich. Der Kniestock ermöglicht bequemes Gehen, die Dachseiten sind holzvertäfelt die Giebelseiten weiß gestrichen, mit "offenen" Betten, die deshalb so heißen, weil überlange Menschen die Füße über den Bettrand hängen können.


Fan der Klassifizierung

Elfriede Christof ist ein Fan der Klassifizierung und das aus vier guten Gründen sagt sie. Man dokumentiert damit den Standard der Wohnungseinrichtung, so dass die Leute wissen, was sie erwartet. Man spricht bestimmte Zielgruppen an, die mehr Wert auf Komfort und Gemütlichkeit als auf einen supergünstigen Preis legen. Dadurch liegt der Vermietpreis höher und sie kann problemlos 20 Prozent Vorkasse bei der Buchung verlangen. Außerdem sind Reparaturarbeiten von der Steuer absetzfähig und man beschäftigt sich mehr mit der Wohnungsausstattung, denn davon ist die Anzahl der Sterne abhängig.

Oftmals sind es Christof zufolge Kleinigkeiten, wie zum Beispiel gleiche Kleiderbügel im Schlafzimmerschrank, die man schnell erledigen kann. Andere Sachen sind etwas aufwändiger, teurer, "aber es rechnet sich, weil dadurch die Auslastung und die Einnahmen höher sind. Gute Wohnungen sprechen sich herum, werden empfohlen, was wiederum zu Stammgästen führt" sagt sie.


Tourismuszentrale als Ansprechpartner

Aus diesen Gründen lässt Sie seit 20 Jahren ihr Ferienhaus alle drei Jahre klassifizieren. Ihr Ansprechpartner ist dabei Vera Wölfel von der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz. Die ausgebildete Zertifiziererin des deutschen Tourismusverbandes (DTV) prüft anhand eines Fragebogens die Infrastruktur inklusive Garten und Garagen. Daraus ergibt sich die Punktezahl: Je höher die liegt, umso höherwertiger ist auch die Wohnungsausstattung und die Anzahl der Sterne: Die Sterne sind also keine "Auszeichnung", sondern sie sind eine Einteilung, eine Standardisierung. Analog gibt es solche Sterne auch für Gasthäuser, Hotels und Pensionen.

Weitere Auskünfte zur Klassifizierung gibt es direkt von Vera Wölfel unter der Rufnummer 09191/86-1053. Im Internet kann man sich auf der Homepage des DTV unter www.deutschertourismusverband.de, Stichwort Sterneferien, oder direkt bei www.sterneferien.de informieren.


Tipps in Sachen Service und Werbung

Nicht aufdringlich sein, ein Gespür entwickeln, wieviel Kontakt der Gast haben möchte. Ab und zu nachfragen, ob alles in Ordnung ist, ob etwas fehlt. Kleine Empfangsgeschenke, vor allem für Kinder, oder auch mal ein Kuchen für Stammgäste werden sehr gerne angenommen. Die Wohnung sauber halten ist sehr wichtig. Zum Service gehört auch, dass man die Gäste auf Wunsch herumfährt und die Gegend zeigt, dass man sie nach einer anstrengenden Wanderung unterwegs abholt oder Tipps für Ausflüge gibt.

"Das große Freizeitangebot in der Fränkischen Schweiz wird oft gelobt", so ihre Erfahrung, aber am Liebsten haben ihre Gäste "die schöne Landschaft und das Wandern". Sie bietet auch Brötchen- und Getränkeservice an und gibt Empfehlungen für Einkaufen auf dem Bauernhof. Der Gasthof im Ort arrangiert sogar fertiges Frühstück, das nach persönlichen Vorlieben zusammengestellt und wunschgemäß geliefert wird.