Großen Unmut löste im Gemeinderat Unterleinleiter eine Geländeauffüllung unterhalb des "Schnepfensteins" auf der Flurnummer 3424 der Gemarkung Unterleinleiter aus. Es handelt sich um Aushub zum Neubau eines Sechsfamilienhauses in Rüssenbach (Stadt Ebermannstadt). "Die Gemeinde sieht nicht ein, dass sie den Dreck von anderen Gemeinden übernimmt. Andere müssen das auf eine Deponie bringen", schimpfte Bürgermeister Gerhard Riediger (NWG).


Mehr als genehmigt

Zudem sei von der Antragstellerin inzwischen wesentlich mehr Bauaushub dort abgelagert worden als genehmigt. Wie Alexander Ebert von der Verwaltung dazu erklärte, dürfen auf dem Grundstück maximal 500 Quadratmeter bis zu einer Höhe von zwei Metern aufgefüllt werden. Inzwischen habe man jedoch festgestellt, das schon bis zu fünf Meter hoch auf weit mehr als der erlaubten Fläche aufgefüllt wurde. Durch den Schwerlastverkehr wurde der gemeindliche Weg komplett zerstört.

Inzwischen hat die Antragstellerin einen Bauantrag eingereicht, in dem eine Geländeauffüllung bis zu 900 Quadratmetern beantragt wurde. Die aufgeschüttete Fläche soll zukünftig als landwirtschaftlich gut zu bewirtschaftende Streuobstwiese Verwendung finden, heißt es in dem Bauantrag. Dies lehnt der Gemeinderat jedoch strikt ab. Denn eine weitere Auffüllung des Geländes würden einen erheblichen Eingriff in das Landschaftsbild und den Naturhaushalt in einem Landschaftsschutzgebiet darstellen.


Weitere Auffüllung abgelehnt

Der Jurist im Rat, Ernst König (DWV), formulierte die Beschlussempfehlung der Verwaltung etwas um, um Klarheit zu schaffen. Nicht zugestimmt wird einer weiteren Geländeauffüllung um die "Fläche 2". Und der entstandene Schaden am Gemeindeweg ist durch die Antragstellerin zu beheben. Außerdem muss die bereits aufgefüllte Fläche mit heimischen Strauch- und Baumarten bepflanzt und die Fläche vor dem Abrutschen gesichert werden. Auch die geschützten Heckenraine auf dem Grundstück müssen erhalten bleiben und ein Wasserzufluss auf den Gemeindeweg ist zu unterbinden.


Netzwerk für Energie

Zur Gemeinderatssitzung waren Dominik Bigge vom Landratsamt Forchheim und Maximilian Konrad vom Institut für Energietechnik der Technischen Hochschule Amberg gekommen, um für einen Beitritt der Gemeinde zu einem kommunalen Energieeffizienznetzwerk im Landkreis Forchheim zu werben. Nach einer ausführlichen Diskussion vertagte der Gemeinderat die Entscheidung eines Beitritts auf die nächste Sitzung am 21. Juni.

Wenn es nach Bürgermeister Gerhard Riediger und der Beschlussempfehlung der Verwaltung gegangen wäre, hätte Unterleinleiter gleich am drei Jahre lang laufenden Energieeffizienznetzwerk teilgenommen. Riediger sah nur Vorteile für die Gemeinde, zumal es im ersten Jahr 70 Prozent Förderung und in den Folgejahren immer noch 50 Prozent Zuschuss sowohl auf das Netzwerkmanagement mit moderierten Treffen als auch auf die energietechnische Beratung gibt. Verzichtet man auf Letzteres, würde dies die Gemeinde im ersten Jahr lediglich 750 Euro und in den Folgejahren pro Jahr 1200 Euro kosten.

Mindestens sechs Gemeinden im Landkreis Forchheim müssen mitmachen, damit ein solches Netzwerk überhaupt gegründet werden kann. Viele im Rat stehen so einem Netzwerk jedoch skeptisch gegenüber. In Sachen Energieeinsparung habe man in Unterleinleiter bereits viel gemacht, betonte Alexander Löw (NWG). "Die Schule ist umgesetzt, die Kläranlage betrifft es nicht, ein Neubaugebiet ist in den nächsten drei Jahren nicht in Sicht, und die Straßenbeleuchtung rüstet man ohnehin auf LED um", sagte Löw.

"Ich frage mich, wie viele Netzwerke brauchen wir denn noch?", zeigte sich auch FWG-Rätin Alexandra Ott skeptisch. Für Bürgermeister Riediger geht es nicht nur um konkrete Projekte, sondern vor allem auch um die Energieoptimierung und die Netzwerktreffen. Würde man dafür ein Ingenieurbüro beauftragen, koste dies wesentlich mehr.

Konkreten Handlungsbedarf sieht Riediger bei den 25 Jahre alten Pumpen der Wasserversorgung. "Die kosten Strom ohne Ende", behauptete der Bürgermeister. Außerdem müsse die komplette Steueranlage der Wasserversorgung optimiert werden.

Nächstes Thema sei dann die Turnhalle als größeres Projekt. Auch bei der Straßenbeleuchtung könne eine Beratung nicht schaden. Dritter Bürgermeister Ewald Rascher (FWG) befürchtet jedoch, dass die Energieberatung mehr kostet als die neuen Pumpen für die Wasserversorgung. Die Zeit drängt jedoch, denn bis spätestens 26. Juni muss der Vertrag zum Beitritt des Netzwerks vom Bürgermeister unterschreiben sein. Falls nicht, wäre Unterleinleiter nicht dabei.


Haftung beim Baumaufstellen

Wer haftet, wenn beim Aufstellen eines Kirchweihbaums etwas passiert? Zu dieser Frage beschloss der Rat, dass die Verwaltung einen Vorschlag für eine detaillierte Direktion an den ausführenden Verein - in diesem Fall den Sportverein Unterleinleiter - für das Aufstellen des Baumes erarbeitet und dies mit der Versicherungskammer Bayern abstimmt. Nur dann könnten die "Kerwaburschen", die den Baum aufstellen, für die Verursachung von Drittschäden über die gemeindliche Haftpflichtversicherung abgesichert werden. Dies muss dann vom Bürgermeister beauftragt werden und die Kerwaburschen würden zu "Gemeindearbeitern".

Größtes Problem dabei scheint jedoch der Genuss von Bier während das Baumaufstellens zu sein. "Das wird schwierig werden, so ganz ohne Alkohol", meinte Uwe Knoll (FWG). Er schlug vor, einen Kirchweihbaum als feste Installation nur einmal aufzustellen. "Ein Baum aus Alu", meinte Riediger dazu scherzhaft. Er will nun zeitnah die betroffenen Vereine zu einem Gespräch einladen, um die weitere Vorgehensweise mit ihnen zu diskutieren.

Weiter teilte Riediger mit, dass die beiden Mitfahrbänke im Juni in Unterleinleiter und Dürrbrunn aufgestellt werden.