Walter Ruppel informierte als Vertreter des Projektentwicklers darüber, wie weit die Planungen für den neuen Netto-Einkaufsmarkt an der Baiersdorfer Straße gediehen sind. Der Grünstreifen, der zwischen bebauten Gebieten als Erholungs- und Freiluftschneise erhalten bleiben muss, hatte Verzögerungen verursacht.

Im Oktober 2017 war bei der Regierung von Oberfranken ein Antrag auf Anpassung des zwischen Poxdorf und Effeltrich vorgesehenen und im Regionalplan Oberfranken-West verzeichneten Trenngrünstreifens gestellt worden. Ein positiver Bescheid wird für März 2018 erwartet, so dass die den Bau betreffenden Planungen dann weitergehen können.


Mit Linksabbiegerspur

Inzwischen hat der Bauträger die vom Landratsamt Forchheim gewünschte Linksabbiegerspur akzeptiert, ungern, da sie ihn circa 150.000 Euro kosten wird. Mit der Begrünung der Ausgleichsflächen hat er eine Nürnberger Firma beauftragt. Die Entwässerungsproblematik wird ebenfalls bereits bearbeitet.

Walter Ruppel geht davon aus, dass der Bauantrag im Juni eingereicht werden kann und dass mit der Erteilung der Baugenehmigung im September/Oktober zu rechnen ist. Das bedeutet, dass mit dem Bau voraussichtlich im Herbst begonnen wird. "Den Winter über bauen wir durch", verspricht Ruppel, weshalb der Einkaufsmarkt im Frühjahr 2019 eingeweiht werden könne. Der Projektentwickler wird den fertiggestellten Einkaufsmarkt an einen Investor verkaufen, der ihn dann betreiben wird. Einen Interessenten aus der Region gibt es bereits.


Aufzug im Rathaus

Danach wurde die Diskussion über den Einbau eines Personenaufzuges im Rathaus wiederaufgenommen. Besonders zu beachten war dabei, dass für den Ratssaal im Dachgeschoss ein zweiter Rettungsweg obligatorisch ist. Ortstermine mit dem Kreisbrandrat und der lokalen Feuerwehr hatten das jüngst ergeben.

Der Architekt Norbert Siewertsen (Baiersdorf) stellte acht mögliche Varianten für den Umbau samt dazugehöriger Kostenberechnung vor, beispielsweise Varianten mit Standorten für den Aufzug im Foyer rechts oder links der Eingangstür, mit einer Fluchttreppe außen an der Giebelseite im Westen oder mit einem ins Erdgeschoss verlegten Sitzungssaal ohne Rettungsweg, mit neugestalteten und vergrößerten WC-Anlagen im Erdgeschoss oder mit den vorhandenen WC-Anlagen, die 40 Jahre alt sind.

Die Kosten der Varianten waren sehr unterschiedlich; sie bewegten sich zwischen 300.000 Euro für den Aufzug und die WC-Sanierung, 580.000 Euro, wenn die Fluchttreppe und weitere Brandschutzmaßnahmen eingerechnet werden, und 846.000 Euro als teuerste Lösung. Diese sieht eine komplette Sanierung des Erdgeschosses vor: Der Sitzungssaal wird nach unten in die Westhälfte des Gebäudes verlegt; ein terrassenartiger Glasanbau wird geschaffen; dazu muss der Hang hinter dem Rathaus mit einer Mauer befestigt werden. Neue WC-Anlagen, ein Stuhllager, eine kleine Küche, der Aufzug sowie die in den Bereich östlich des Foyers verlegten Büroräume des Einwohnermeldeamtes und des Standesamtes gehören ebenfalls dazu. Die Räume der Poststelle mit Laden bleiben, wie sie sind.

Ehe noch weiter über das Für und Wider verschiedener Varianten diskutiert wurde, stellte Susanne Lasch-Siebold (DEL) für ihre Fraktion den Antrag, die teuren und die Arbeit der Verwaltung erheblich belastenden Umbaupläne zu vertagen, bis ein stimmiges Gesamtkonzept für die Gestaltung der Umgebung des Rathauses auf gesunder Haushaltsgrundlage erarbeitet worden sei.

Dagegen gab Bürgermeisterin Kathrin Heimann (DEL) zu bedenken, dass für den Aufzug bereits 170.000 Euro Förderung zugesagt worden seien, die bis 2020 abgerufen werden müssten. Zudem sei es eine Pflichtaufgabe der Gemeinden, in öffentlichen Gebäuden bis 2023 für Barrierefreiheit zu sorgen. Sie unterstrich, dass sie nicht bereit sei, die Brandschutzvorschriften zu ignorieren. Bisher habe man nicht gewusst, dass die Sicherheit der Personen im Ratssaal nicht gegeben sei. Zurzeit könne die Gemeinde den Umbau aus Rücklagen finanzieren. Weitere Fördertöpfe werde man noch ausfindig machen.

Der Antrag der DEL wurde mit 9:4 Stimmen abgelehnt. Stattdessen beschloss der Gemeinderat mit 10:3 Stimmen, die Variante mit der Ratssaalverlegung und der kompletten Erdgeschosssanierung weiterzuverfolgen und bezüglich der Hangbefestigung hinter dem Rathaus einen Landschaftsplaner hinzuzuziehen.


Projekt des Kreisjugendrings

Das Projekt "Zirkus Schnauz" wird vom Kreisjugendring (KJR) Forchheim zu Beginn der Sommerferien veranstaltet. Es ist ein integratives Projekt, an dem 50 Kinder im Alter von neun bis 15 Jahren teilnehmen können, auch Kinder mit geistiger, seelischer oder körperlicher Behinderung. Sieben Tage lang werden die Kinder in einem Zeltlager mit zehn Rundzelten leben.

Sie werden gemeinsam essen und schlafen und vor allem trainieren: Von Montag bis Freitag werden vier Zirkuspädagogen mit ihnen die große Show erarbeiten, die am Ende der Woche, am Freitag um 19 Uhr und am Samstag um 14 Uhr, vor 250 bis 300 Zuschauern dargeboten wird. Außerdem sind zehn KJR-Mitarbeiter vor Ort, die sich um das Rahmenprogramm kümmern und die Betreuung der Kinder sicherstellen.

Um den "Zirkus Schnauz" nach Effeltrich zu holen, muss die Gemeinde sich bereit erklären, kostenlos geeignete Plätze für das Zirkuszelt, für die Übernachtungs- und Bewirtungszelte, für eine Spielwiese sowie für Parkplätze zur Verfügung zu stellen, außerdem Strom und Wasser, eine Küche und sanitäre Anlagen. Drei Bauhofmitarbeiter und ein Bagger werden benötigt, um die für das Projekt nötigen Materialien nach Effeltrich zu schaffen. Auch die Müllentsorgung ist von der Gemeinde sicherzustellen.

An den Gesamtkosten des vom KJR finanzierten Projektes muss sich die Gemeinde mit 2000 Euro beteiligen. Dieses Geld ist als Sicherheitsleistung für den Fall gedacht, dass nach Abrechnung aller Kosten ein Defizit abzudecken ist.

Der Gemeinderat beschloss mit einer Gegenstimme, all diese Verpflichtungen einzugehen, um den Zirkus nach Effeltrich zu holen. Das Projekt, das vom 29. Juli bis zum 4. August stattfinden wird, beginnt am Sonntag mit einer Kennenlern-Runde; Anmeldungen sind ab sofort möglich. Die Kosten pro Kind belaufen sich auf 225 Euro.