Es hätte die Schlüsselszene eines packenden inFranken-Kicks in der Kreisliga 1 ER/PEG werden können: Matthias Kätscher vom SV Langensendelbach zog gegen Kersbachs Angreifer Udo Freund die Notbremse und musste nach 38 Minuten das Feld verlassen. Doch der SV kämpfte für seinen Abwehrmann und holte sich mit Glück, Geschick und Moral den ersten Dreier.

DJK Kersbach - SV Langensendelbach 1:2

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Beim Studieren des Spielberichtsbogens wurde schnell klar, dass Kersbach einen Sahnetag erwischen musste, um punkten zu können. Mit Tolga Dogan, Daniel Boromissza und Spielertrainer Oliver Wurzbacher fiel fast die komplette Offensivabteilung aus. Weitere Ausfälle kamen hinzu. Auch Langensendelbachs Neu-Trainer Daniel Rille konnte bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte nicht aus dem Vollen schöpfen.

In den ersten Minuten verbuchte der Gast mehr Ballbesitz, allerdings ohne Möglichkeiten zu kreieren. Kersbach stand kompakt, so neutralisieren sich beide Seite, ehe die erste Gelegenheit auf das SV-Konto ging. Rille scheiterte per Freistoß an DJK-Torwart Christopher Strian, den Abpraller brachte Sebastian Engelhardt nicht unter (11.). Auf der Gegenseite sorgte Nico Kopp für Gefahr, als seine Flanke immer länger wurde (14.). Nur 120 Sekunden später hatten die Heimfans den Torschrei auf den Lippen. Daniel Erlweins Pass in den Rückraum fand Markus Zametzer, der knapp vorbei schoss (16.). Kersbach war im Spiel, doch die kalte Dusche folgte. Der auf rechts ausgewichene Alexander Wöß schlug eine halbhohe Hereingabe nach innen. Sven Rauh reagierte schnell und schob das Spielgerät freistehend in die Maschen (19.).

Es folgte ein zehnminütiges Mittelfeldgeplänkel, das Udo Freund mit dem Ausgleichstreffer beendete. Von Nico Kopp freigespielt, stand der erfahrene Mittelstürmer dort, wo er stehen musste und bugsierte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie (31.). Die Antwort folgte prompt. Angriff über den Flügel, wo Rauh den am zweiten Pfosten lauernden Marel Bauer fand. Dessen Abschluss flog aber weit über das Tor (33.). Als viele Zuschauer gedanklich bei einem kühlen Erfrischungsgetränk waren, folgte ein weiterer Paukenschlag. Kersbachs Kapitän Markus Winkler schlug einen langen Ball in die Spitze, den Matthias Kätscher unterschätzte und nicht klären konnte. Udo Freund roch den Braten und marschierte gen SV-Tor. Im Zweikampf mit Kätscher kam der Angreifer kurz vor dem Strafraum zu Fall, Schiedsrichter Frank wertete das Einsteigen als Notbremse und schickte den Abwehrspieler mit Rot vom Feld (39.). Der Freistoß von Frank Hoffmann brachte allerdings nichts ein (40.).

Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich das erwartete Spiel. Kersbach hatte mehr Ballbesitz, Langensendelbach stand tief und lauerte auf Konter. Nico Kopp, einer der auffälligsten Kersbacher, zog von links in den Strafraum und kam dort zu Fall - der Strafstoß-Pfiff blieb zwar aus, es roch aber stark nach Elfmeter (48.). Langensendelbach überstand diese Phase schadlos und kreierte danach zwei Chancen. Erst war es Alexander Schliffka, der in Lucio-Manier aufrückte und in Richtung Tor spurtete. Erst im letzten Moment wurde der Ex-SV-Coach von Frank Hoffmann abgelaufen (53.). Im Gegenzug jagte Freund das Leder über die Latte (56.). Dann erzwang Wöß beinahe das 1:2, als er mit Winkler in einen Pressschlag ging und der Ball nur um Zentimeter am Tor vorbei flog (56.).

Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, zehn Minuten später schoss Wöß den Aufsteiger erneut in Front. Sebastian Engelhardt scheiterte an Strian, beim Nachschuss war der Keeper ohne Chance (66.). Kersbach rannte wütend an, im Abschluss fehlte das Glück. Tobias Freimuth traf per Freistoß die Latte (83.), Freunds Abschluss wurde auf der Linie geklärt (89.). Nachdem auch Tobias Hofmanns Abschluss nicht im Tor landete und Wöß auf der Gegenseite einen Konter liegen ließ, beendete Schiedsrichter Frank die Partie.

"Wenn der Schiedsrichter den Elfmeter für uns pfeift, geht das Spiel sicher anders aus", sagte DJK-Trainer Wurzbacher: "Langensendelbach hat immer wieder Nadelstiche gesetzt, am Ende mit Erfolg." Anders sah die Gefühlslage bei Rückkehrer Rille aus: "Ich bin hochzufrieden. Nach dem Platzverweis war es ein anderes Spiel, zuvor war es eine ausgeglichene Angelegenheit. Wir haben defensiv super gearbeitet und offensiv immer wieder Nadelstiche gesetzt", freute sich der Gästetrainer. DJK: Strian - Matthias Zametzer, Winkler, Götz, Markus Zametzer, Liedel, Freimuth, Erlwein, Kopp, Freund (Hofmann). SV: Heinlein - Schliffka, Engelhardt, Schönrock, Kätscher, Rauh, Schleinkofer, Mürschberger, Wöß, Bauer, Rille (J. Jung, Böhmer, Derrfuß). Tore: 0:1 Rauh (19.), 1:1 Freund (31.), 1:2 Wöß (66.). Zuschauer: 150. Schiedsrichter: Peter Frank (SC Uttenreuth)