Auch nach dem vorletzten Doppelspieltag in der 2. Schach-Bundesliga schwebt der SC Forchheim weiterhin zwischen Klassenerhalt und Abstieg. Während die 3,5:4,5-Niederlage gegen den ESV Nickelhütte Aue der mit Meisterspielern gespickten Aufstellung geschuldet war, gelang im Prestigeduell mit dem TSV Bindlach ein ebenso knapper Erfolg. Mit dem 4,5:3,5 bleiben zumindest noch geringe theoretische Chancen. Allerdings gehen den Brettstrategen um Kapitän FM Manfred Heidrich so langsam die Möglichkeiten aus, Punkte zu sammeln.

Durch die knappe Niederlage gegen Aue ist der SC Forchheim, der seit 1993 mit kurzen Unterbrechungen in "seinem Wohnzimmer" spielt, einen Schritt weiter in Richtung Abstieg gegangen. Dabei hatte es im Bindlacher Rathaus nach schnellen Unentschieden von GM Vlastimil Jansa, IM Andreas Rupprecht und U20-Spieler Florian Ott, allesamt gegen favorisierte Großmeister, gar nicht so schlecht ausgesehen. Als IM Alexander Seyb den lettischen GM Viesturs Meijers bezwingen konnte, lagen die Forchheimer sogar kurzzeitig in Führung und durften sich Hoffnungen auf den Verbleib in der 2. Bundesliga Ost machen. Aber nur, bis Edel-Joker Jörn Bade am vorletzten Brett sein Match gegen IM Gunter Spieß verlor. Dann konnten auch Teamchef FM Manfred Heidrich und Hans-Jürgen Döres die Punkteteilung erreichen. Somit stand es 3,5:3,5. Die Entscheidung fiel am Spitzenbrett, wo GM Milos Jirovsky eine technisch verlorene Stellung gegen den Ungarn GM Gabor Papp noch bis zum bitteren Ende weiterspielte. Ein Arbeitssieg für die Sachsen, eine herber Rückschlag für den SC Forchheim.


Schramm macht den Sieg klar

Im Franken-Derby mit dem TSV Bindlach ersetzte der "frisch eingeflogene" FM Christian Schramm den zuvor glücklosen Jörn Bade. Ausgerechnet Schramm war es, der mit seinem Sieg gegen den bisher schier übermächtigen IM Gavin Wall den 4,5:3,5-Sieg des SC Forchheim sicherstellen konnte. Denn bisher hatte der Ire bärenstark aufgespielt. Dabei hatten die Gastgeber gerade eben noch den bisher scheinbar unschlagbaren Spitzenreiter SK Göggingen in die Schranken gewiesen. Mit sechs Remisen - zum Teil kurz nach Partiebeginn, zum Teil noch vor der Zeitnotphase - blieb es spannend. Beim Stande von 3:3 opferte FM Christian Schramm eine Figur, so dass schon bald das Brett in Flammen stand. Mit Hilfe einiger Bauern und starker Läufer zwang er den materiell im Vorteil befindlichen Bindlacher zur Aufgabe. Zuletzt hielt GM Milos Jirovsky sein Endspiel trotz einiger Schwierigkeiten noch im Gleichgewicht.

In der Tabelle belegt der SC Forchheim bis zum nächsten Spieltag noch keinen Abstiegsplatz. Allerdings haben die Forchheimer das Manko, dass die schärfsten Konkurrenten SC Garching und SF Neuberg jeweils noch eine Runde mehr Gelegenheit zum Punktesammeln haben. Außerdem treffen die SC-Denksportler zum Finale in Augsburg auf den Tabellenführer SK Göggingen. Der eine will in die 1. Bundesliga, der andere in der 2. Bundesliga Ost bleiben. Beides wird es wohl nicht gehen.