Die Vorstellung klingt idyllisch: Wohnen im Grünen, die Ruhe, nur Vogelgezwitscher - ein natürliches Lebensumfeld für Töchterchen Elena-Maria (3). Doch als Michael und Anette Schlosser von Würzburg nach Kirchehrenbach ziehen, merken die jungen Eltern schon bald: "Die Erwartungen, die wir hatten, haben sich dann doch nicht erfüllt". Sie stellt ernüchtert fest: "Als Zugezogener hat man es schwer, in die gewachsenen Sozialstrukturen reinzukommen". Es sei nicht leicht Freunde und Bekannte zu finden, erklärt er. "Wir sind eben keine Vereinsmenschen!" Die Folge: Familie Schlosser fährt immer öfter nach Forchheim - um zu bummeln, einzukaufen und die Angebote für Kinder wahr zu nehmen. Dies sei in Kirchehrenbach zwar auch vorhanden, erklärt der Vater, "aber eben nur beschränkt". Außerdem: "Der Weg zur Arbeit ist in der Stadt kürzer". So kam was kommen musste: Die Schlossers schlossen mit Kirchehrenbach ab und zogen nach Forchheim. Sie kauften sich ein Reiheneckhaus und wohnen seit Kurzem im Herzen der Stadt - fußläufig entfernt vom Arbeitsplatz! Was den Kaufpreis betrifft zieht Michael Schlosser nüchtern die Bilanz: "In Kirchehrenbach sind die Quadratmeterpreise zwar niedriger als in Forchheim - die Grundstücke auf dem Lande sind aber zu groß und damit unter dem Strich auch teuer". Zudem: In der Stadt sei der Bodenpreis zumindest wertstabil wohingegen er auf dem Land verfalle. "Die Summe des Ganzen hat uns gesagt: Wir passen besser in die Stadt. Hier ist man in jeder Lebenslage - auch im Alter - flexibler"
Plädoyer für's Landleben
Familie Ebert ist von Nürnberg auf's Land gezogen. Ganz bewusst. "Wir wollten uns mit unseren Kindern dort niederlassen, wo unser Nachwuchs Raum zum Spielen hat - und wo uns trotzdem die Nähe zu Forchheim geboten wird", erklärt Christian Ebert. Der Ort der Wahl ist Schlaifhausen, wo man mit Blick zum Walberla großzügig im Grünen wohnt - doch das kommt nicht ganz von ungefähr: Denn Christian Ebert stammt aus Forchheim und das Grundstück auf dem Lande gehörte bereits den Eltern. Die junge Familie schätzt die "überschaubare Nachbarschaft". Silvia Ebert fühlt sich wohl: "Wir sind gut integriert - vor allem über die Kinder". Die Schule in Wiesenthau liegt für Sohn Ben (7) und Tochter Sinja (9) vor der Tür. "Das ist's uns wert", sagen die Eltern - obwohl beide zur Arbeit nach Nürnberg pendeln müssen. Für sie gibt es keinen Grund in die Stadt zurück zu ziehen.
Rettung in die Immobilie
"Die Leute haben Angst vor dem Euro-Verfall und legen in Immobilien an", stellt Roland Schäfer fest.Er ist Leiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Landratsamt Forchheim, wo alle zwei Jahre die Bodenrichtwertliste erstellt wird. Darin wird der durchschnittliche Quadratmeterpreis des Baulandes in den einzelnen Gemeinden auf Grundlage der getätigten Kaufverträge ermittelt. Festzustellen ist zum einen: Es werden immer mehr Verträge gezeichnet. "Die Schallgrenze von 1500 Abschlüssen haben wir schon jetzt überschritten", betont Schäfer. Zum anderen ist interessant: "Die Zahl der Eigentumswohnungen und bebauten Grundstücke, die gekauft werden, steigt überdurchschnittlich". Unbebaute Grundstücke würden momentan zwar auch noch gehandelt - aber dies stehe nicht mehr im Vordergrund, betont Schäfer. Grund: Seit dem Konjunkturpaket herrsche ein Boom im Baugewerbe - entsprechend hoch seien die Neubau-Preise. Jeder private Häuslebauer wisse: "Eine neue Hütte hinzustellen kostet ein Schweinegeld", erklärt Schäfer.
Die Bodenpreise fallen
Der Immobilienmakler Karl-Heinz Polster, der auch Sachverständiger für Immobilienbewertung ist, verweist auch auf die Rendite: "Für Kapitalanleger sollte die Anfangsrendite über vier Prozent liegen. Dies wird nur bei Gebrauchtimmobilien erreicht". Für den Forchheimer Raum stellt Polster fest, "dass die Bodenpreise seit 2002, mit wenigen punktuellen Ausnahmen, kontinuierlich fallen". So sei der Bodenrichtwert für das Gebiet Forchheim-Ost 2004 bei 230 Euro gelegen, 2010 nur noch bei 210 Euro. Auf Grund gestiegener Nachfrage sei allerdings ein Preisanstieg bei Etagenwohnungen zu verzeichnen. Auf dem Lande hingegen setze sich der Preisverfall fort. Selbst die Bodenrichtwerte würden nicht mehr erreicht. Polster: "Ich nehm ' gar nichts mehr an - das bekomm' ich eh nicht los",
Die Lage zählt
"Tatsache ist", so stellt der Leiter der Sparkassen-Immobilienabteilung, Alfred Schmidt fest, "dass sich die Leute für die Innenstadt entscheiden: Die wollen eine bessere Infrastruktur, Schulen und sich lange Autofahrten sparen". Es gebe in Forchheim mehr Nachfrage als Angebot, betont Winfried Nägel von der Raiffeisenbank. Kaufentscheidend seien drei Dinge: "Lage,Lage,Lage!"
Plädoyer für's Landleben
Familie Ebert ist von Nürnberg auf's Land gezogen. Ganz bewusst. "Wir wollten uns mit unseren Kindern dort niederlassen, wo unser Nachwuchs Raum zum Spielen hat - und wo uns trotzdem die Nähe zu Forchheim geboten wird", erklärt Christian Ebert. Der Ort der Wahl ist Schlaifhausen, wo man mit Blick zum Walberla großzügig im Grünen wohnt - doch das kommt nicht ganz von ungefähr: Denn Christian Ebert stammt aus Forchheim und das Grundstück auf dem Lande gehörte bereits den Eltern. Die junge Familie schätzt die "überschaubare Nachbarschaft". Silvia Ebert fühlt sich wohl: "Wir sind gut integriert - vor allem über die Kinder". Die Schule in Wiesenthau liegt für Sohn Ben (7) und Tochter Sinja (9) vor der Tür. "Das ist's uns wert", sagen die Eltern - obwohl beide zur Arbeit nach Nürnberg pendeln müssen. Für sie gibt es keinen Grund in die Stadt zurück zu ziehen.
Rettung in die Immobilie
"Die Leute haben Angst vor dem Euro-Verfall und legen in Immobilien an", stellt Roland Schäfer fest.Er ist Leiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Landratsamt Forchheim, wo alle zwei Jahre die Bodenrichtwertliste erstellt wird. Darin wird der durchschnittliche Quadratmeterpreis des Baulandes in den einzelnen Gemeinden auf Grundlage der getätigten Kaufverträge ermittelt. Festzustellen ist zum einen: Es werden immer mehr Verträge gezeichnet. "Die Schallgrenze von 1500 Abschlüssen haben wir schon jetzt überschritten", betont Schäfer. Zum anderen ist interessant: "Die Zahl der Eigentumswohnungen und bebauten Grundstücke, die gekauft werden, steigt überdurchschnittlich". Unbebaute Grundstücke würden momentan zwar auch noch gehandelt - aber dies stehe nicht mehr im Vordergrund, betont Schäfer. Grund: Seit dem Konjunkturpaket herrsche ein Boom im Baugewerbe - entsprechend hoch seien die Neubau-Preise. Jeder private Häuslebauer wisse: "Eine neue Hütte hinzustellen kostet ein Schweinegeld", erklärt Schäfer.
Die Bodenpreise fallen
Der Immobilienmakler Karl-Heinz Polster, der auch Sachverständiger für Immobilienbewertung ist, verweist auch auf die Rendite: "Für Kapitalanleger sollte die Anfangsrendite über vier Prozent liegen. Dies wird nur bei Gebrauchtimmobilien erreicht". Für den Forchheimer Raum stellt Polster fest, "dass die Bodenpreise seit 2002, mit wenigen punktuellen Ausnahmen, kontinuierlich fallen". So sei der Bodenrichtwert für das Gebiet Forchheim-Ost 2004 bei 230 Euro gelegen, 2010 nur noch bei 210 Euro. Auf Grund gestiegener Nachfrage sei allerdings ein Preisanstieg bei Etagenwohnungen zu verzeichnen. Auf dem Lande hingegen setze sich der Preisverfall fort. Selbst die Bodenrichtwerte würden nicht mehr erreicht. Polster: "Ich nehm ' gar nichts mehr an - das bekomm' ich eh nicht los",
Die Lage zählt
"Tatsache ist", so stellt der Leiter der Sparkassen-Immobilienabteilung, Alfred Schmidt fest, "dass sich die Leute für die Innenstadt entscheiden: Die wollen eine bessere Infrastruktur, Schulen und sich lange Autofahrten sparen". Es gebe in Forchheim mehr Nachfrage als Angebot, betont Winfried Nägel von der Raiffeisenbank. Kaufentscheidend seien drei Dinge: "Lage,Lage,Lage!"