Nach und nach werden nun in jeder Pfarrei die neuen Pfarrgemeinderäte im Gottesdienst eingeführt. Nicht in Weißenohe, nicht in Gräfenberg, auch nicht in Stöckach, Forth und Eckenhaid: Dort wurde trotz Pfarrgemeinderatswahl im Februar kein Pfarrgemeinderat gewählt, sondern ein Seelsorgebereichsrat. Grund dafür sind die neuen Vorgaben der Erzdiözese Bamberg, dass sich die Pfarreien zu noch größeren Seelsorgebereichen zusammenschließen müssen.

Das ist zwar noch nicht geschehen, und eine von Bamberg geforderte nochmalige Vergrößerung der künftigen Seelsorgebereiche sorgt derzeit für viel Unmut unter den Katholiken im Kreis Forchheim. Es sollen aber eigenständige Pfarreien bleiben. Nur den Pfarrgemeinderat gibt es dann nicht mehr. Der Seelsorgebereich Weißenohe, Stöckach-Forth und Eckenhaid hat schon vorausschauend gehandelt und deshalb statt drei Pfarrgemeinderatsgremien gleich einen Seelsorgebereichsrat mit Mitgliedern aus allen drei Pfarreien gewählt.

Dieses neue Gremium wurde in der Kirche in Forth den Gläubigen vorgestellt. "Gemeinsam Kirche sein" lautete das Thema dieses Einführungsgottesdienstes, der verdeutlichte, dass die Pfarrgemeinderäte nicht des Pfarrers Handlanger sind, sondern Mitarbeiter Gottes. Denn fest steht, dass spätestens durch die größeren Seelsorgebereiche mehr Dienste durch Laien ausgeführt werden und diese somit mehr Verantwortung tragen.


Wie sieht die Mitarbeit aus?

Doch wie sieht diese Mitarbeit aus und was erwarten die Gläubigen von ihren gewählten Vertretern? "Durch die Wahl ist den Mitgliedern etwas anvertraut worden. Die Pfarreimitglieder trauen ihnen zu, besondere Impulse zu geben, gemeinsam mit den Hauptamtlichen den Weg der Gemeinde vorausschauend zu bedenken", verdeutlichte Pfarrer Andreas Hornung in dem Einführungsgottesdienst. Nicht nur mitreden, sondern auch mitentscheiden und die beste Lösung finden, das sei das Wichtigste für einen Christen, der den Glauben als Gewinn im Leben erfahren darf und soll. In der Praxis könne das so aussehen, dass Kranke besucht, die Kommunion ausgeteilt und Wortgottesdienste geleitet werden.

Sich für Menschen mit Behinderung und für Flüchtlinge einsetzen und bei dabei die Umwelt nicht außer Acht lassen, auch das gehöre zum Lebensgewinn eines Christen, auch das sind Themen, die Impulse bräuchten und Entscheidungen forderten. Die bisher geltenden Aussage "Laien dürfen nicht" trete in den Hintergrund. Stattdessen heißt es künftig: gemeinsam Kirche sein und darauf bedacht sein, was Laien tun können und wofür sie begabt sind. Das war eine Aufforderung an alle Gläubigen, um Kirche lebendig zu leben.

So war die Einführung des neuen Seelsorgebereichsrats zugleich eine Art "Taufe" für ein bisher neues Gremium, was nicht nur im Gottesdienst gefeiert wurde. Den Segen, den die neuen Mitarbeiter am Ende der Messfeier von Pfarrer Hornung erhielten, gaben die Mitglieder des Seelsorgebereichsrats an die Kirchenbesucher weiter.