Eine alte Linde soll fallen, weil sie angeblich den Kindergarten in der Georg Büttelstraße 9 beschädigt. Und weil der Baum "Verschmutzung hervorruft". Dieser Wunsch der Kirchenverwaltung Reuth, geäußert in einer E-Mail an die Stadtverwaltung, wurde von den Forchheimer Stadträten mit Befremden und Empörung aufgenommen.

Das Thema schlug im Finanzausschuss auf. Denn das katholische Pfarramt St. Johannes der Täufer hatte einen Zuschuss für die Außenspielanlagen und für eine neue Beleuchtung beantragt. Die rund 12000 Euro teure Montage einer LED-Lichtanlage im Kindergarten zu unterstützen (ein Drittel der Kosten übernimmt die Stadt), das sagte der Finanzausschuss sofort zu; aber als es um einen Zuschuss für den Neubau einer knapp 39000 Euro teuren Spielanlage ging, kam der Ausschuss in Wallung. Denn das Pfarramt hat dafür das "Fällen und Entsorgen" der Linde (Kosten alleine dafür: 3630 Euro) beantragt.


Linde steht in der Baumschutzverordnung

Herbert Fuchs, der Chef des Gartenamtes, hatte bereits im Vorfeld der Beratung klar gemacht: Diese Linde steht in der Baumschutzverordnung. Dass sie für Risse im Gebäude verantwortliche sein soll, halte er für fraglich. Wer fordere, die Linde zu fällen, der müsse nicht nur ein Baum-Gutachten herbeibringen, sondern ein Bau-Gutachten.

Ulrich Schürr (JB), der vor Ort Gespräche mit den Verantwortlichen der Pfarrei geführt hatte, schilderte aus deren Perspektive: Die Linde sei "Verursacher einer ganzen Reihe von Problemen". Sie benötige bis zu 700 Liter Wasser am Tag und habe die Erde rundum ausgedorrt. Die Linde verschmutze die Umgebung und stelle eine "Gefährdung der Kinder" dar. Der Baum habe "erhebliche Auswirkung auf das Gebäude".

Doch im Finanzausschuss war niemand bereit, sich mit dieser Sichtweise anzufreunden. Die Meinungen der Stadträte und, wie es mit der Linde weitergehen soll, lesen Sie auf inFranken.dePLUS.