Im Mai vergangenen Jahres begann die Geschichte mit einem harmlosen Antrag: Klaus Eckert aus Rosenbach bat seine Heimatgemeinde, aber auch die Nachbarn in Dormitz, einen Feldweg für den Verkehr zu sperren. Der Weg zwischen Rosenbach und Dormitz werde "als öffentliche Straße missbraucht". Nach Meinung Eckerts sollte er Wanderern, Radfahrern und Landwirten vorbehalten bleiben.
Die Räte der Gemeinde Neunkirchen fanden das einleuchtend. Weil "sehr viele Autos durchfahren", wie Bürgermeister Heinz Richter (FW) sagt, sei der "sinnvolle Beschluss" gefasst worden, den Feldweg in Richtung Dormitz für den öffentlichen Verkehr zu sperren. Doch in umgekehrter Richtung blieb er befahrbar - das bringt Klaus Eckert in Rage.
Die Auseinandersetzung, die der promovierte Ingenieur im Ruhestand mit der Gemeinde Dormitz führt, findet auf zwei Ebenen statt. Auf der Sachebene scheint die Entscheidung seit der Juni-Sitzung des Dormitzer Gemeinderates unverrückbar: "Es besteht keine straßenverkehrsrechtliche Notwendigkeit, die bestehende Beschilderung zu verändern." Das haben die Räte einstimmig beschlossen. Nicht, ohne vorher die Polizei eingebunden zu haben, wie Nicky Weber (Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Dormitz) betont. Bei einer Ortsbegehung seien sich alle Beteiligten einig gewesen, dass an der Beschilderung nichts verändert werden müsse.
Klaus Eckert will diese Entscheidung nicht hinnehmen. Was kein Problem wäre, gäbe es nicht die zweite Ebene der Auseinandersetzung: Seit langem fühlt sich der Protest-Bürger aus Rosenbach ungerecht behandelt. Vor allem, weil Bürgermeister Holger Bezold Monate habe verstreichen lassen, bis er überhaupt auf seinen Antrag reagiert habe.
Vier Monate nach dem Antrag, im Spätsommer 2017, hatte es ein Telefonat zwischen Bezold und Eckert gegeben. Was in diesem Telefonat verhandelt wurde, darüber gehen die Meinungen völlig auseinander. Der Bürgermeister sagt, er habe Eckert in dem Telefonat "erneut die Entscheidung des Gemeinderates mitgeteilt und begründet". Eckert dagegen sagt: "Bei dem Telefonat wusste der Bürgermeister gar nichts mehr von meinem Antrag. Wahrscheinlich hat er ihn zerknüllt und in den Papierkorb geschmissen."
Kurzum: Klaus Eckert fühlt sich nicht gehört. Er startete eine regelrechte Kampagne. Und es passierte das, was Geschäftsleiter Nicky Weber ganz nüchtern so beschreibt: "Ein objektiver Sachverhalt ist ins Subjektive abglitten." Rund 2000 Protest-Mails soll Eckert der Verwaltung geschickt haben. Diese Zahl machte der Bürgermeister im Juni öffentlich. Eckert empfindet die Zahl als "rufschädigend". Er habe mit "29 Mahnungen" an seinen Antrag erinnert. Zudem habe er 250 Mails mit "sinnvollen Losungen" verschickt. Unter Losungen versteht Eckert Texte wie: "Bürger haben das Recht auf sinnvolle Gemeinderatsbeschlüsse." Nicky Weber kann den Sinn in dieser Vorgehensweise nicht erkennen. Alleine am 26. April, zwischen 9.09 Uhr und 18.19 Uhr, habe Klaus Eckert die Verwaltung mit exakt 351 Mails überschwemmt. Insgesamt seien es mindestens 1800 Mails gewesen. Weber erinnert auch daran, dass Eckert den Bürgermeister und die Verwaltung "wiederholt massiv beleidigt" habe.
Klaus Eckert sagt von sich: "Ich bin ein impulsiver Mensch." Und er sagt, dass er nach all den Vorfällen "einfach nur wütend" sei. Bürgermeister Bezold habe "alles ignoriert". Daher habe er das Verhalten des Bürgermeisters als "stur", "selbstherrlich" und "dumm" bezeichnet: "Wenn das Beschimpfungen sind", sagt Eckert, "dann stehe ich dazu, ihn beschimpft zu haben".
Seine Hoffnung ruht jetzt auf dem Vermittlungsversuch von Landrat Hermann Ulm. Der hatte nach einem Gespräch mit Klaus Eckert angeregt, dass sich die beiden Gemeinden und die Polizei nochmals mit dem Fall beschäftigen. Kathrin Schürr (Pressesprecherin am Landratsamt) unterstreicht jedoch, dass das lediglich eine "Empfehlung" gewesen sei; der Landrat habe schließlich keine Befugnis so etwas anzuordnen.
"Doch da wird nix draus", sagt der Dormitzer Geschäftsleiter Weber. Es habe ja bereits eine Begehung mit der Polizei gegeben. Und der Rat habe seine Entscheidung getroffen.
Klaus Eckert sagt: Wenn Dormitz die Beschilderung nicht ändere, werde er sich an die Regierung von Oberfranken wenden. Allerdings gibt auch Eckert zu, dass die ganze Angelegenheit mittlerweile sehr aufgebauscht sei. "Es geht doch nur um eine Mücke, es geht nur um ein Schild." Doch ignorieren will Klaus Eckert diese Mücke nicht. Denn seine "Reputation" stehe auf dem Spiel. "Es geht nicht mehr ums Schild, sondern darum, wie ein Bürger auf die Palme gebracht wird."
Nicky Weber hat sogar ein gewisses Verständnis für den Protest des Bürgers aus der Nachbargemeinde: Vielleicht habe ihn das Dormitzer Ratsgremium anfangs "ein bisschen abtropfen lassen". Vielleicht, sagt Weber "hätte man ihm gleich von Beginn an in aller Deutlichkeit sagen sollen, dass kein neues Schild aufgestellt wird".
Die Räte der Gemeinde Neunkirchen fanden das einleuchtend. Weil "sehr viele Autos durchfahren", wie Bürgermeister Heinz Richter (FW) sagt, sei der "sinnvolle Beschluss" gefasst worden, den Feldweg in Richtung Dormitz für den öffentlichen Verkehr zu sperren. Doch in umgekehrter Richtung blieb er befahrbar - das bringt Klaus Eckert in Rage.
Die Auseinandersetzung, die der promovierte Ingenieur im Ruhestand mit der Gemeinde Dormitz führt, findet auf zwei Ebenen statt. Auf der Sachebene scheint die Entscheidung seit der Juni-Sitzung des Dormitzer Gemeinderates unverrückbar: "Es besteht keine straßenverkehrsrechtliche Notwendigkeit, die bestehende Beschilderung zu verändern." Das haben die Räte einstimmig beschlossen. Nicht, ohne vorher die Polizei eingebunden zu haben, wie Nicky Weber (Geschäftsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Dormitz) betont. Bei einer Ortsbegehung seien sich alle Beteiligten einig gewesen, dass an der Beschilderung nichts verändert werden müsse.
Klaus Eckert will diese Entscheidung nicht hinnehmen. Was kein Problem wäre, gäbe es nicht die zweite Ebene der Auseinandersetzung: Seit langem fühlt sich der Protest-Bürger aus Rosenbach ungerecht behandelt. Vor allem, weil Bürgermeister Holger Bezold Monate habe verstreichen lassen, bis er überhaupt auf seinen Antrag reagiert habe.
Vier Monate nach dem Antrag, im Spätsommer 2017, hatte es ein Telefonat zwischen Bezold und Eckert gegeben. Was in diesem Telefonat verhandelt wurde, darüber gehen die Meinungen völlig auseinander. Der Bürgermeister sagt, er habe Eckert in dem Telefonat "erneut die Entscheidung des Gemeinderates mitgeteilt und begründet". Eckert dagegen sagt: "Bei dem Telefonat wusste der Bürgermeister gar nichts mehr von meinem Antrag. Wahrscheinlich hat er ihn zerknüllt und in den Papierkorb geschmissen."
Kurzum: Klaus Eckert fühlt sich nicht gehört. Er startete eine regelrechte Kampagne. Und es passierte das, was Geschäftsleiter Nicky Weber ganz nüchtern so beschreibt: "Ein objektiver Sachverhalt ist ins Subjektive abglitten." Rund 2000 Protest-Mails soll Eckert der Verwaltung geschickt haben. Diese Zahl machte der Bürgermeister im Juni öffentlich. Eckert empfindet die Zahl als "rufschädigend". Er habe mit "29 Mahnungen" an seinen Antrag erinnert. Zudem habe er 250 Mails mit "sinnvollen Losungen" verschickt. Unter Losungen versteht Eckert Texte wie: "Bürger haben das Recht auf sinnvolle Gemeinderatsbeschlüsse." Nicky Weber kann den Sinn in dieser Vorgehensweise nicht erkennen. Alleine am 26. April, zwischen 9.09 Uhr und 18.19 Uhr, habe Klaus Eckert die Verwaltung mit exakt 351 Mails überschwemmt. Insgesamt seien es mindestens 1800 Mails gewesen. Weber erinnert auch daran, dass Eckert den Bürgermeister und die Verwaltung "wiederholt massiv beleidigt" habe.
Selbsteinschätzung: Impulsiv
Klaus Eckert sagt von sich: "Ich bin ein impulsiver Mensch." Und er sagt, dass er nach all den Vorfällen "einfach nur wütend" sei. Bürgermeister Bezold habe "alles ignoriert". Daher habe er das Verhalten des Bürgermeisters als "stur", "selbstherrlich" und "dumm" bezeichnet: "Wenn das Beschimpfungen sind", sagt Eckert, "dann stehe ich dazu, ihn beschimpft zu haben".Seine Hoffnung ruht jetzt auf dem Vermittlungsversuch von Landrat Hermann Ulm. Der hatte nach einem Gespräch mit Klaus Eckert angeregt, dass sich die beiden Gemeinden und die Polizei nochmals mit dem Fall beschäftigen. Kathrin Schürr (Pressesprecherin am Landratsamt) unterstreicht jedoch, dass das lediglich eine "Empfehlung" gewesen sei; der Landrat habe schließlich keine Befugnis so etwas anzuordnen.
"Doch da wird nix draus", sagt der Dormitzer Geschäftsleiter Weber. Es habe ja bereits eine Begehung mit der Polizei gegeben. Und der Rat habe seine Entscheidung getroffen.
Klaus Eckert sagt: Wenn Dormitz die Beschilderung nicht ändere, werde er sich an die Regierung von Oberfranken wenden. Allerdings gibt auch Eckert zu, dass die ganze Angelegenheit mittlerweile sehr aufgebauscht sei. "Es geht doch nur um eine Mücke, es geht nur um ein Schild." Doch ignorieren will Klaus Eckert diese Mücke nicht. Denn seine "Reputation" stehe auf dem Spiel. "Es geht nicht mehr ums Schild, sondern darum, wie ein Bürger auf die Palme gebracht wird."
Nicky Weber hat sogar ein gewisses Verständnis für den Protest des Bürgers aus der Nachbargemeinde: Vielleicht habe ihn das Dormitzer Ratsgremium anfangs "ein bisschen abtropfen lassen". Vielleicht, sagt Weber "hätte man ihm gleich von Beginn an in aller Deutlichkeit sagen sollen, dass kein neues Schild aufgestellt wird".