Der Gemeinderat Effeltrich hat sich mit dem Haushaltsplan 2018 und dem Finanzplan 2017 bis 2021 befasst. Der Entwurf des Haushaltsplanes war den Räten als Tischvorlage zur Verfügung gestellt worden. Kämmerin Christine Keusch war anwesend, um Verständnis- beziehungsweise Kontrollfragen zu beantworten.

Der Haushaltsplan 2018 hat ein Gesamtvolumen von 6.678.550 Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt ca. 4.245.050 Euro und auf den Vermögenshaushalt 2.433.500 Euro.

Die Rücklagenentnahme liegt bei 1.825.300 Euro; Kreditaufnahmen sind nicht vorgesehen. Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben beträgt circa 700.000 Euro, womit der Vorschrift entsprochen wird, dass ein Sechstel der im Verwaltungshaushalt veranschlagten Einnahmen nicht überschritten werden darf.

Bei einem voraussichtlichen Schuldenstand zum 31. Dezember 2018 von 1.822.000 Euro, einem Zinsaufwand für bestehende Darlehen von 51.000 Euro sowie Tilgungskosten in Höhe von 98.000 Euro wird die Pro-Kopf-Verschuldung der 2577 Effeltricher Bürger zum Jahresende bei rund 700 Euro liegen (2017 waren es 745 Euro).

Die zukünftige Leistungsfähigkeit der Gemeinde wurde von den Räten unterschiedlich beurteilt. Zwar war man sich einig, dass im Zusammenhang mit der Prioritätenliste der Projekte dringend über einen Gesamtfinanzplan gesprochen werden müsse, um die finanziell eher bedrohliche Situation in den Griff zu bekommen. Wie das jedoch konkret geschehen könne, dazu gab es verschiedene Vorschläge, zum Beispiel die Erhöhung einiger gemeindeeigener Steuern.

Demgegenüber setzte sich Christine Berthold (CSU/ÜWG), unterstützt von Susanne Lasch-Siebold (DEL), dafür ein, die freiwilligen Zuschüsse an die Vereine im Finanzplan für 2020 nicht zu streichen. Zudem äußerte Berthold starke Vorbehalte in Bezug auf den eventuellen Erwerb des Festplatzes durch die Gemeinde. Im Finanzplan für 2019 sind dafür 550.000 Euro eingestellt. Christine Berthold hielt den Quadratmeterpreis von 171 Euro für viel zu hoch sei. Im Übrigen sei überhaupt noch nicht abzusehen, ob der Kauf des Festplatzes für die Gemeinde Sinn habe.

Die unterschiedlichen Ansichten der anwesenden neun Räte zu dem im Finanzplan für 2019/20 vorgesehenen Ansatz für diesen Grundstückskauf hatte Folgen: Der Haushaltsplan 2018 wurde mit 7:2 Stimmen beschlossen, der Finanzplan mit 5:4 abgelehnt.

Zwar hatte Kämmerin Keusch vor der Abstimmung darauf hingewiesen, dass Haushalts- und Finanzplan zusammengehörten und die Ablehnung des Finanzplanes bedeute, dass der gesamte Haushalt zurückgewiesen sei. Dennoch votierten fünf Räte gegen den Finanzplan. Bürgermeisterin Kathrin Heimann (DEL) bilanzierte, dass man nun in einer Sitzung im September/Oktober trotz vieler anderer drängender Projekte auf das Thema Haushalt zurückkommen müsse.


Zahlen

Wichtigste Einnahmen: Schlüsselzuweisung 313.000 Euro, Einkommensteuer 1.940.000,Gewerbesteuer 520.000
Wichtigste Ausgaben: Kreisumlage 1.170.000 Euro, VG-Umlage 501.500, Personal 663.500 Euro
Wichtigste Investitionen: Schulverband Baiersdorf ( Anteilskauf) 265.000 Euro, Feuerwehrfahrzeuge für Effeltrich und Gaiganz 100.000, Sanierung Schule (Fenster, Brandschutz) 205.400, Friedhof Gaiganz (Planung für Umgestaltung) 30.000, Hochwasser (Grundstückskauf) 100.000