Die Generalsanierung von Schule und Turnhalle steht schon seit längerer Zeit auf der Pflichtaufgaben-Liste des Gemeinderates. Erst in der Februarsitzung hatte Architekt Norbert Siewersten (Baiersdorf) dargelegt, wo genau noch Sanierungsbedarf besteht, obgleich doch zum Beispiel schon viele Fenster der Schule ausgetauscht und in einigen Klassenzimmern lärmschützende Decken eingezogen worden sind.

Da die Verwaltung für das Effeltricher Vorhaben das Kommunalinvestitionsprogramm für die Schulinfrastruktur in finanzschwachen Gemeinden (KIP-S) nutzen will, war die Sondersitzung anberaumt worden. Anträge auf Förderung müssen bis zum 27. April bei der Regierung von Oberfranken vorliegen. Die Förderung für bewilligte Projekte liegt bei 90 Prozent. Die Räte mussten also beschließen, welche notwendigen Sanierungen angegangen werden sollen.

Zur Ortsbegehung traf man sich vor dem Haupteingang der Schule. Architekt Siewertsen und Rektorin Silke Schür führten durch die Gebäude. Die Besucher besichtigten veraltete, in den 1960er Jahren installierte Sanitäranlagen, defekte Toiletten, im Laufe der Jahre an den Altbau angebaute Gebäudeteile mit zu niedrigen Türstöcken, nachhallende Klassenzimmer und ein Treppengeländer, das heute als nicht mehr geeignet für Erst- und Zweitklässler eingestuft wird.

Die Sitzung selbst fand dann im Rathaus statt. Architekt Siewertsen hatte, unterstützt von den Fachingenieuren Werner Linsenmeyer (Erlangen) für Elektroanlagen und Gerhard Pfaff (Uttenreuth) für Haustechnik, die wichtigsten Sanierungen zu Paketen gebündelt und die Kosten abgeschätzt. Das Ergebnis stellte er vor.


Fünf Pakete

Paket 1 beinhaltet den Austausch der beiden Heizungen, die durch einen Ölbrennwertkessel mit Fernwärmeleitung zur Turnhalle ersetzt werden sollen (193.000 Euro).

Paket 2 umfasst den behindertengerechten Umbau des Gebäudes mit Einbau eines Aufzuges, einer Rampe im Erdgeschoss sowie einen überdachten und verschönerten Verbindungsgang zwischen Schule und Turnhalle (320.000 Euro).

Zu Paket 3 gehören die Sanitäranlagen, ein Behinderten-WC und die Erneuerung etlicher Kanalleitungen (460.000 Euro).

Paket 4 sieht die Komplettsanierung der Wärmedämmung (530.000 Euro) vor.

Für die Turnhalle gibt es noch keine Kostenschätzungen. Klar ist jedoch bereits, dass ohne wesentliche Grundrissänderung die Wände, Türen und Tore innen angepasst, die Anbauten komplett saniert, die Wand- und Bodendämmung erneuert und das WC, das Foyer und der Verbindungsgang zur Schule verändert werden müssen.


In welcher Reihenfolge?

In welcher Reihenfolge sollen die genannten Maßnahmen im und am Schulgebäude in Angriff genommen werden? Die Räte beschlossen einvernehmlich die folgende Prioritätenliste: 1. die Heizung, 2. die Sanitäranlagen im Mittelbau inklusive Kanal- und Wasserleitungen, 3. die Barrierefreiheit ohne den kostenintensiven Verbindungsgang, was eine Ersparnis von 40.000 Euro brächte, 4. die restlichen Sanitäranlagen, 5. die Wärme- und Schallschutzdämmung. Dies wurde einstimmig als Rahmen für die Generalsanierung des Schulgebäudes abgesegnet. Entsprechend soll auch der Förderantrag formuliert werden.

Ebenfalls einstimmig wurde Norbert Siewertsen der Auftrag erteilt, bis zur nächsten Sitzung auch für die Turnhalle Maßnahmenpakete inklusive Kostenabschätzungen zu erarbeiten, so dass die Räte dann wiederum eine Prioritätenliste aufstellen können.