Einen Ortstermin hatte es gegeben mit dem Förster, dem Planungsbüro und mit der Verwaltung. Das Gemeindegrundstück für einen Waldfriedhof liegt westlich der Gemeindeverbindungsstraße Neunkirchen-Rosenbach, ist ungefähr 6000 Quadratmeter groß und besteht aus Laub- und Nadelbäumen. Wie es es gestaltet werden könnte, das hat Max Wehner vom Planungsbüro Team 4 ausführlich im Gemeinderat gezeigt.


Frage der Liegedauer

Die Fichten rauszunehmen, empfiehlt Wehner. Festgelegt werden müsste, wie lange ein Grab belegt sein werde, ob 30 oder 99 Jahre, denn dementsprechend lang sollte auch der Baum halten. Eine Parkmöglichkeit wäre vorhanden, eine Andachts- oder Versammlungsfläche könnte etabliert werden. Die Waldfläche habe keine Steillage, Erdarbeiten seien nicht notwendig und in einem Schutzgebiet befinde sich das Grundstück ebenfalls nicht.
Rein natürliche Waldbestattungen würden dort stattfinden, die Bepflanzung übernehme die Natur, die Urnen seien biologisch abbaubar.

Nur barrierefrei sei die Anlage nicht. Die Kosten würden bei 20 000 Euro liegen; das beinhalte die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans, die Gehölzarbeiten sowie die Park- und Wegebefestigung, die mit 10 000 Euro veranschlagt wurden.

Martin Walz (CSU) wollte wissen, ob die Gemeinde überhaupt einen Waldfriedhof brauche und ob dort dann auch Toiletten installiert werden müssten? Er rate davon ab, mit dem alten Friedhof eine dritte Baustelle aufzumachen: Die anderen Baustellen sind die Friedhofsatzung und der Waldfriedhof.

Zahlen über die Kosten forderte Karl Germeroth (FW). Dritter Bürgermeister Andreas Pfister (SPD) betonte, dass ein Waldfriedhof, der keine immensen Kosten verursache, schon favorisiert worden sei.


Noch nicht so weit

Für eine Umgestaltung des alten Friedhofs sei die Zeit noch nicht reif. Das hatte auch Planer Max Wehner hervorgehoben.

Denn wenn Gräber wieder belegt werden, können keine Umbauten vorgenommen werden. Zudem sind Umbauten erst möglich, wenn mehrere Grabzeilen nicht belegt sind, was nicht absehbar sei.

Doch wie eine Umgestaltung aussehen könnte, dafür hat We hner verschiedene Varianten gezeigt. Schwierig sei es allemal, da der dörfliche Charakter des Friedhofs zugleich ein Nachteil wäre. Mit dem Minibagger könne nicht auf dem Friedhof gearbeitet werden, bei Bestattungen gebe es keine Aufstellmöglichkeiten und die Barrierefreiheit bleibe eingeschränkt.

Der jetzige Wegebelag sei der beste. Würde gepflastert werden, könne das Pflaster uneben werden und sich setzen, wenn der Sarg zusammenbricht und es deshalb im Grab zu Einbrüchen kommt.

Denkbar wäre eine Kombination aus Erd- und Urnenbestattungen. Da würden die vorhandenen Grabreihen umgestellt, dass die gegenüberliegende dritte Grabreihe durch Urnengräber ersetzt werde. Oder ein Grabfeld könnte herausgenommen und durch eine Hecke ersetzt sowie eine Erdbestattungs- durch eine Urnenreihe ersetzt werden.