Im Frühling beginnt für Vereine wieder die Zeit für Kirchweihen und Festivitäten, mit denen sie die Vereinskasse aufpäppeln können. Oft wird ein Teil der Einnahmen gespendet oder in Jugendarbeit investiert. Zudem pflegen die Vereine der Region Traditionen und bereichern das kulturelle Leben. Wollen Vereine ein Fest planen und organisieren, ist es nicht damit getan, nur eine Erlaubnis einzuholen oder eine Gestattung beim Landratsamt zu beantragen. Damit die Pretzfelder Vereinsvorstände gut informiert sind, lud Bürgermeisterin Rose Stark (SPD/Ökologen) Referenten von Polizei und Landratsamt ins Rathaus nach Pretzfeld ein.
Zusammen mit dem Jugendkontaktbeamten Klaus Steinhübl von der Polizeiinspektion Ebermannstadt war die Idee für einen solchen Informationsabend entstanden, den die örtlichen Vorstände zahlreich in Anspruch nahmen.
Der Drogenpräventionsbeamte der Kriminalpolizei Bamberg, Alexander Hoh, berichtete über neue psychoaktive Stoffe, die nicht nur in Städten, sondern auch auf dem Land und in der Region konsumiert werden. "Habt Ihr Proben dabei?", fragte Karl-Ludwig Grodd, Vorsitzender des Fränkische-Schweiz-Vereins, Ortsgruppe Pretzfeld. Und tatsächlich zeigte Klaus Steinhübl den Besuchern bunte Tütchen mit Kräutermischungen, die harmlos aussehen, jedoch Stoffe mit fatalen Auswirkungen auf Körper und Psyche beinhalten.
Hoh sprach über die nicht kalkulierbaren Risiken für Überdosierungen und erzählte von einem 14-jährigen Mädchen aus der Region, das nach einem Drogenkonsum versucht habe, sich die Zähne mit einer Schere auszureißen. "Das meiste Crystal, was hier auf der Straße ist, stammt aus Tschechien. Da heißt es Piko", trug der Polizeibeamte vor. Er wies darauf hin, dass beispielsweise Crystal bis zu 24 Stunden wirkt und beim Konsumieren durch die Nase die Schleimhäute kaputt macht, da das Pulver auch Batteriesäure und Abflussreiniger enthält.
Hoh erzählte, dass ein Gramm etwa 75 Euro kostet. "Das ist ein teurer Abflussreiniger", warf ein Zuhörer ein. Der Polizist berichtete, dass auch Ecstasy, eine Partydroge der 90er Jahre, wieder auf dem Vormarsch sei, und warnte vor den Flashbacks beim Konsum von Cannabis. "Das kann sich in die Fettzellen im Körper einlagern und nach Tagen kann unerwartet ein Rausch hochkommen", erläuterte Hoh.
Nicole Liebe, Jugendschutzbeauftragte beim Landratsamt Forchheim, empfahl den Vorständen, "auf Spurensuche" zu gehen, wenn sie bei Veranstaltungen solche bunten Päckchen finden. "Es geht uns nicht darum, Ihr ehrenamtliches Engagement unverhältnismäßig zu erschweren oder Ihre Feste kaputt zu kontrollieren", meinte Nicole Liebe, sondern es gehe darum, Kinder und Jugendliche zu schützen. Beispielsweise müsse an jedem Ausschank und am Einlass das Jugendschutzgesetz aushängen.
Sie empfahl, dass sich die Verantwortlichen bereits im Vorfeld relevante Bestimmungen überlegen. Zum Beispiel den Ausschank an Alkohol an Jugendliche unter 16 prinzipiell zu verbieten. Unter 14 geht der Ausschank laut Gesetz gar nicht, ab 14 nur in direkter Begleitung eines Sorgeberechtigten. Harter Alkohol darf nur ab einem Alter von 18 Jahren gekauft und konsumiert werden. "Das gilt übrigens auch für Aperol", informierte Liebe.
Sie empfahl den Zuhörern, das Thekenpersonal und den Sicherheitsdienst gut zu informieren, damit diese auf die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes achten. Auch sollte am Einlass bis zum Ende der Veranstaltung jemand, der auch nüchtern ist, auf das Alter der Besucher achten.
Sabrina Ochs, Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Pretzfeld, wirkte leicht verzweifelt, denn sie plant gerade zusammen mit ihren Kollegen ein Fest zum 140-jährigen Bestehen der Feuerwehr Anfang Mai.
Ihre Gestattung hatte Georg Rodler von der Lebensmittelüberwachung auch gleich dabei. "Wer unterschreibt, haftet zivil- und strafrechtlich", trug Rodler vor und meinte, dass nicht die Kontrolleure die Bösen seien, sondern die, die ins Zelt kommen und etwas Böses wollen. Er empfahl den Vereinsvorständen, dass sie einen Reinigungsnachweis der Brauerei für Schankanlagen anfordern und das Personal einweisen lassen sollen.
Weiter informierte er über nötige Aushänge und Informationen, Spuckschutz, Lebensmittelkühlung oder Handwaschbecken fürs Personal. Außerdem empfahl er, das Backen von Torten nur vertrauenswürdigen Bäckerinnen zu überlassen, um Salmonellen-Erkrankungen zu vermeiden.
Am Ende der Veranstaltung waren die Teilnehmer gut informiert, aber auch etwas niedergeschlagen wegen der vielen Bestimmungen.
Zusammen mit dem Jugendkontaktbeamten Klaus Steinhübl von der Polizeiinspektion Ebermannstadt war die Idee für einen solchen Informationsabend entstanden, den die örtlichen Vorstände zahlreich in Anspruch nahmen.
Drogenprävention
Der Drogenpräventionsbeamte der Kriminalpolizei Bamberg, Alexander Hoh, berichtete über neue psychoaktive Stoffe, die nicht nur in Städten, sondern auch auf dem Land und in der Region konsumiert werden. "Habt Ihr Proben dabei?", fragte Karl-Ludwig Grodd, Vorsitzender des Fränkische-Schweiz-Vereins, Ortsgruppe Pretzfeld. Und tatsächlich zeigte Klaus Steinhübl den Besuchern bunte Tütchen mit Kräutermischungen, die harmlos aussehen, jedoch Stoffe mit fatalen Auswirkungen auf Körper und Psyche beinhalten.
Risiken von Überdosierungen
Hoh sprach über die nicht kalkulierbaren Risiken für Überdosierungen und erzählte von einem 14-jährigen Mädchen aus der Region, das nach einem Drogenkonsum versucht habe, sich die Zähne mit einer Schere auszureißen. "Das meiste Crystal, was hier auf der Straße ist, stammt aus Tschechien. Da heißt es Piko", trug der Polizeibeamte vor. Er wies darauf hin, dass beispielsweise Crystal bis zu 24 Stunden wirkt und beim Konsumieren durch die Nase die Schleimhäute kaputt macht, da das Pulver auch Batteriesäure und Abflussreiniger enthält. Hoh erzählte, dass ein Gramm etwa 75 Euro kostet. "Das ist ein teurer Abflussreiniger", warf ein Zuhörer ein. Der Polizist berichtete, dass auch Ecstasy, eine Partydroge der 90er Jahre, wieder auf dem Vormarsch sei, und warnte vor den Flashbacks beim Konsum von Cannabis. "Das kann sich in die Fettzellen im Körper einlagern und nach Tagen kann unerwartet ein Rausch hochkommen", erläuterte Hoh.
Auf Spurensuche gehen
Nicole Liebe, Jugendschutzbeauftragte beim Landratsamt Forchheim, empfahl den Vorständen, "auf Spurensuche" zu gehen, wenn sie bei Veranstaltungen solche bunten Päckchen finden. "Es geht uns nicht darum, Ihr ehrenamtliches Engagement unverhältnismäßig zu erschweren oder Ihre Feste kaputt zu kontrollieren", meinte Nicole Liebe, sondern es gehe darum, Kinder und Jugendliche zu schützen. Beispielsweise müsse an jedem Ausschank und am Einlass das Jugendschutzgesetz aushängen.
Ausschank an Jugendliche?
Sie empfahl, dass sich die Verantwortlichen bereits im Vorfeld relevante Bestimmungen überlegen. Zum Beispiel den Ausschank an Alkohol an Jugendliche unter 16 prinzipiell zu verbieten. Unter 14 geht der Ausschank laut Gesetz gar nicht, ab 14 nur in direkter Begleitung eines Sorgeberechtigten. Harter Alkohol darf nur ab einem Alter von 18 Jahren gekauft und konsumiert werden. "Das gilt übrigens auch für Aperol", informierte Liebe. Sie empfahl den Zuhörern, das Thekenpersonal und den Sicherheitsdienst gut zu informieren, damit diese auf die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes achten. Auch sollte am Einlass bis zum Ende der Veranstaltung jemand, der auch nüchtern ist, auf das Alter der Besucher achten.
Sabrina Ochs, Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Pretzfeld, wirkte leicht verzweifelt, denn sie plant gerade zusammen mit ihren Kollegen ein Fest zum 140-jährigen Bestehen der Feuerwehr Anfang Mai.
Lebensmittelüberwachung
Ihre Gestattung hatte Georg Rodler von der Lebensmittelüberwachung auch gleich dabei. "Wer unterschreibt, haftet zivil- und strafrechtlich", trug Rodler vor und meinte, dass nicht die Kontrolleure die Bösen seien, sondern die, die ins Zelt kommen und etwas Böses wollen. Er empfahl den Vereinsvorständen, dass sie einen Reinigungsnachweis der Brauerei für Schankanlagen anfordern und das Personal einweisen lassen sollen.Weiter informierte er über nötige Aushänge und Informationen, Spuckschutz, Lebensmittelkühlung oder Handwaschbecken fürs Personal. Außerdem empfahl er, das Backen von Torten nur vertrauenswürdigen Bäckerinnen zu überlassen, um Salmonellen-Erkrankungen zu vermeiden.
Am Ende der Veranstaltung waren die Teilnehmer gut informiert, aber auch etwas niedergeschlagen wegen der vielen Bestimmungen.