Fast täglich meldet die Polizei Verkehrsunfälle auf der A 73 bei Forchheim. Allein diese Woche fuhr ein Auto einem anderen Pkw hinten auf, ein SUV streifte beim Überholen einen Lkw und ein Motorradfahrer stürzte im Baustellenbereich. Seit Mitte Februar die Arbeiten an der Autobahn 73 zwischen Forchheim-Nord und Forchheim-Süd weitergehen, häuften sich die Vorfälle. Dabei entstand oftmals nicht nur Sachschaden, sondern es wurden auch Menschen verletzt. "Wir haben erhebliche Steigerungen an Verkehrsunfällen registriert", bestätigt Rainer Kraus von der Verkehrspolizeiinspektion Bamberg. Während der anhaltenden Bauarbeiten würden die Unfälle "deutlich zunehmen". Die genauen Zahlen müssten die Beamten noch auswerten.


Fahren auf der linken Spur trotz Verbot

Die häufigste Unfallursache: Autofahrer halten sich nicht an das bestehende Verbot für Kfzs, die breiter als zwei Meter sind, auf der linken Fahrspur zu fahren, meint der Verkehrsexperte. "Viele Leute wissen auch gar nicht, dass ihre Fahrzeuge deutlich breiter als zwei Meter sind." Für sie gilt im Baustellenbereich ein Überholverbot. Außerdem sei die Verkehrsdichte ein Grund für die vielen Unfälle. Laut Autobahndirektion Nordbayern fahren täglich rund 50 000 Fahrzeuge auf der A 73 an Forchheim vorbei.

Besonders häufig krachte es zu Beginn der Bauphase, als die Verkehrsführung geändert wurde. Bestimmte Stellen und Fahrspuren wurden deshalb nachträglich von der Polizei gemeinsam mit der Autobahndirektion breiter gemacht - zum Beispiel die Autobahn-Auffahrten Forchheim-Nord und -Süd. "Wir beobachten den Verkehr an der A 73-Baustelle sehr genau", betont Kraus.


Während der Bauarbeiten, die noch bis November dauern, führt der Verkehr sowohl in Richtung Nürnberg, als auch in Richtung Bamberg auf zwei verengten Spuren durch Forchheim. Dafür haben Bauarbeiter zwei über 5000 Meter lange Betonschutzwände aufgestellt. Diese zwei Fahrstreifen sollen bis zum Bauende aufrechterhalten werden.

"Die jetzt eingerichtete Verkehrsführung bleibt bis zur endgültigen Fertigstellung der Bauabschnitte bestehen", betont Franz Schmidt, der stellvertretende Pressesprecher der Autobahndirektion Nordbayern. Heuer müssten die Anschlussstellen Forchheim-Nord und -Süd nur tageweise gesperrt werden, wie zum Beispiel am kommenden Sonntag: Am 8. April wird die A73 von 5 bis 12 Uhr für den Verkehr in Fahrtrichtung Bamberg gesperrt.

 


Vorsicht entlang der gesamten Strecke geboten

Anfang 2017 machte eine unangenehme Bodenwelle in der Forchheimer Autobahn Schlagzeilen - solch eine herausragende Gefahrenstelle gebe es derzeit nicht, meint Kraus. Vorsicht sei entlang der ganzen 2,5 Kilometer langen Baustrecke dennoch geboten, so Kraus. Der Verkehrspolizist warnt jedoch vor Verschwenkungen, engen Kurven und den Behelfs-Anschlussstellen. Große Lkws und Baustellenfahrzeuge schwenken in Kurven hinten aus und können andere Fahrzeuge streifen. Der Verkehrspolizist appelliert an alle Fahrer, die auf der A73 durch Forchheim unterwegs sind: Abstand halten, versetzt fahren und nicht unnötig überholen. "Wenn sich die Leute einfach an die Beschilderung halten würden, wäre schon viel geholfen."