Der oberfränkische Bezirkstagspräsident Günther Denzler (CSU) schlägt Alarm. In der Wiesent und ihren Nebenflüssen ist der Äschenbestand seit den 1990er Jahren um über 90 Prozent zurückgegangen. Nicht viel anders sieht es bei der Bachforelle aus, die wie die Elritze, die Mühlkoppe und das Bachneunauge ebenfalls auf der Roten Liste steht und vom Aussterben bedroht ist.
Deshalb hat Denzler nun zusammen mit dem Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU/UWV) in die Püttlach bei der Fronfeste in Pottenstein (Kreis Bayreuth) einige von rund 5000 Bachforellen-Brütlingen und einige laichfreie Äschen eingesetzt - im Beisein zahlreicher Bürgermeister der Wiesenttal-Gemeinden und Vertretern von Behörden und Verbänden.
Die Fische waren in der Lehranstalt für Fischerei in Aufseß gezüchtet worden. Mit dieser Aktion im Rahmen des Artenhilfsprogramms sollen die Forellen- und Äschenbestände in der Püttlach und damit auch im gesamten Wiesent-System gestützt werden. Das Einsetzen von Brütlingen und Fischen ist laut Denzler alljährlich und in großem Umfang notwendig, da die Fischarten in den heimischen Fließgewässern vielen Bedrohungen ausgesetzt sind.
"Nur durch solche Aktionen sind in vielen Gewässern die Bestände noch auf einem ausreichenden Niveau zu halten", betonte Denzler. Peter Jensen, langjähriger Geschäftsführer des Bezirksfischereiverbands, sprach von einem "dramatischen Einbruch" der Fischbestände, aber auch der Perl-Bachmuschel oder des Edelkrebses.
Als Jensen noch ein Bub war, tummelten sich Bachforellen und Äschen geradezu in den Bächen und man konnte sie sogar mit der Hand fangen. "Das kann sich heute niemand mehr vorstellen", berichtete Jensen. Das Artenhilfsprogramm bezeichnete Jensen als "großartiges Projekt", das bei allen Betroffenen Begeisterung auslöse. Und betroffen müssten eigentlich alle sein, die in der Region leben. Denn stirbt der Fluss als Lebensader, sterbe auch der Tourismus, von dem viele in der Fränkischen Schweiz leben.
Für Bürgermeister Frühbeißer sind artenreiche Gewässer auch ein Faktor für gute Lebensqualität und Fische ein Indikator für intakte Flüsse und Bäche. Für Herbert Rebhan von der Regierung von Oberfranken sind die Fließgewässer die Lebensadern der Fränkischen Schweiz.
Besonders der Kormoran bedroht die Fischbestände in den Bächen und Flüssen. Daher hat die Regierung eine Allgemeinverfügung erlassen, die den Abschuss der Kormorane in der Zeit von 1. September bis 25. Januar in einem Umkreis von 200 Metern von Fließgewässern erlaubt. Diese Verfügung läuft jedoch Ende dieses Monats aus. Inzwischen sei jedoch ein Kompromiss gefunden worden, der weitere fünf Jahre gelten wird, erläuterte Rebhan.
Das Amt für ländliche Entwicklung könne laut Paul Zweier mit der Initiative "Bodenständig" dazu beitragen, dass weniger Sedimente in die Flüsse eingeschwemmt und dadurch die Fische besser geschützt werden. "Wir brauchen aber das Mitmachen von außen", betonte Zweier. Gerade daran mangelt es jedoch laut Denzler am allermeisten, da viele Landwirte nicht bereit seien, bei der Verhinderung von Sediment-Einschwemmung mitzuwirken. "Was nützt es, wenn wir den Fluss mit viel Geld ausbaggern und es nicht lange dauert, bis er wieder verschlammt ist?", fragte Denzler. Vor allem die Sedimentbelastung der Fließgewässer führe dazu, das kieslaichende Fischarten, zu denen auch die Bachforelle und die Äsche gehören, keine Laichplätze mehr finden und die Eier im Schlamm ersticken. Denzler kündigte daher in diesem Jahr eine Ausstellung zu diesem Hauptproblem an, um auf diese prekäre Situation aufmerksam zu machen.
Ein Problem ist nach wie vor auch der Freizeitdruck durch Bootsbetriebe und Kanufahrer auf der Wiesent. Aktuell erarbeitet die Fachberatung für Fischerei zusammen mit dem Fischereiverband und der Regierung eine Regelung, die eine Entlastung für die Fischbestände bringen soll. Wichtig für Denzler ist dabei, neben den Schifffahrtsgenehmigungen der gewerblichen Kanuverleiher auch den Gemeingebrauch zu regeln. Und nach wie vor fehlt oftmals an den Wasserkraftanlagen noch die Durchgängigkeit, die für viele Fischarten äußerst wichtig ist.
Es ist fünf vor zwölf für die Fischbestände und den Artenreichtum in den Fließgewässern der Fränkischen Schweiz.
Deshalb hat Denzler nun zusammen mit dem Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU/UWV) in die Püttlach bei der Fronfeste in Pottenstein (Kreis Bayreuth) einige von rund 5000 Bachforellen-Brütlingen und einige laichfreie Äschen eingesetzt - im Beisein zahlreicher Bürgermeister der Wiesenttal-Gemeinden und Vertretern von Behörden und Verbänden.
In Aufseß gezüchtet
Die Fische waren in der Lehranstalt für Fischerei in Aufseß gezüchtet worden. Mit dieser Aktion im Rahmen des Artenhilfsprogramms sollen die Forellen- und Äschenbestände in der Püttlach und damit auch im gesamten Wiesent-System gestützt werden. Das Einsetzen von Brütlingen und Fischen ist laut Denzler alljährlich und in großem Umfang notwendig, da die Fischarten in den heimischen Fließgewässern vielen Bedrohungen ausgesetzt sind. "Nur durch solche Aktionen sind in vielen Gewässern die Bestände noch auf einem ausreichenden Niveau zu halten", betonte Denzler. Peter Jensen, langjähriger Geschäftsführer des Bezirksfischereiverbands, sprach von einem "dramatischen Einbruch" der Fischbestände, aber auch der Perl-Bachmuschel oder des Edelkrebses.
Als Jensen noch ein Bub war, tummelten sich Bachforellen und Äschen geradezu in den Bächen und man konnte sie sogar mit der Hand fangen. "Das kann sich heute niemand mehr vorstellen", berichtete Jensen. Das Artenhilfsprogramm bezeichnete Jensen als "großartiges Projekt", das bei allen Betroffenen Begeisterung auslöse. Und betroffen müssten eigentlich alle sein, die in der Region leben. Denn stirbt der Fluss als Lebensader, sterbe auch der Tourismus, von dem viele in der Fränkischen Schweiz leben.
Fische als Indikator
Für Bürgermeister Frühbeißer sind artenreiche Gewässer auch ein Faktor für gute Lebensqualität und Fische ein Indikator für intakte Flüsse und Bäche. Für Herbert Rebhan von der Regierung von Oberfranken sind die Fließgewässer die Lebensadern der Fränkischen Schweiz.
Kormoran als Bedrohung
Besonders der Kormoran bedroht die Fischbestände in den Bächen und Flüssen. Daher hat die Regierung eine Allgemeinverfügung erlassen, die den Abschuss der Kormorane in der Zeit von 1. September bis 25. Januar in einem Umkreis von 200 Metern von Fließgewässern erlaubt. Diese Verfügung läuft jedoch Ende dieses Monats aus. Inzwischen sei jedoch ein Kompromiss gefunden worden, der weitere fünf Jahre gelten wird, erläuterte Rebhan. Das Amt für ländliche Entwicklung könne laut Paul Zweier mit der Initiative "Bodenständig" dazu beitragen, dass weniger Sedimente in die Flüsse eingeschwemmt und dadurch die Fische besser geschützt werden. "Wir brauchen aber das Mitmachen von außen", betonte Zweier. Gerade daran mangelt es jedoch laut Denzler am allermeisten, da viele Landwirte nicht bereit seien, bei der Verhinderung von Sediment-Einschwemmung mitzuwirken. "Was nützt es, wenn wir den Fluss mit viel Geld ausbaggern und es nicht lange dauert, bis er wieder verschlammt ist?", fragte Denzler. Vor allem die Sedimentbelastung der Fließgewässer führe dazu, das kieslaichende Fischarten, zu denen auch die Bachforelle und die Äsche gehören, keine Laichplätze mehr finden und die Eier im Schlamm ersticken. Denzler kündigte daher in diesem Jahr eine Ausstellung zu diesem Hauptproblem an, um auf diese prekäre Situation aufmerksam zu machen.
Problem durch Bootsbetriebe
Ein Problem ist nach wie vor auch der Freizeitdruck durch Bootsbetriebe und Kanufahrer auf der Wiesent. Aktuell erarbeitet die Fachberatung für Fischerei zusammen mit dem Fischereiverband und der Regierung eine Regelung, die eine Entlastung für die Fischbestände bringen soll. Wichtig für Denzler ist dabei, neben den Schifffahrtsgenehmigungen der gewerblichen Kanuverleiher auch den Gemeingebrauch zu regeln. Und nach wie vor fehlt oftmals an den Wasserkraftanlagen noch die Durchgängigkeit, die für viele Fischarten äußerst wichtig ist. Es ist fünf vor zwölf für die Fischbestände und den Artenreichtum in den Fließgewässern der Fränkischen Schweiz.