Der Haushalt der Marktgemeinde für 2018 ist alles andere als rosig. Eigentlich war das Zahlenwerk bereits in der Aprilsitzung fertig. Einen Strich durch die Rechnung der Gemeinde machte jedoch im Frühjahr die Ausschreibung der Dorferneuerungsmaßnahme: Zunächst mit 1,7 Millionen angesetzt, musste nunmehr mit 2,1 Millionen gerechnet werden. Hinzu kam, dass die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge ein Loch in den Etat der Marktgemeinde gerissen haben.

Geschäftsleiterin Jasmin Götze hatte somit am ersten Haushalt seit ihrem Dienstantritt schwer zu schaffen. "Schieben und drücken" sei notwendig gewesen, um die Baumaßnahme in der Wachenrother Ortsmitte unterzubringen, erklärte sie jetzt bei der Haushaltsverabschiedung. An Investitionen wurde daher nur das Allernötigste aufgenommen. Entnahmen aus den Rücklagen werden dennoch in diesem Jahr und mit Sicherheit auch im nächsten notwendig sein.


Weniger Gewerbesteuer

Zu allem kam hinzu, dass bei der Gewerbesteuer bereits im Jahr 2017 ein Einbruch zu verzeichnen war. So erwartet Götze in 2018 auch nur 600 000 Euro. Was entfernt liegt vom langjährigen Durchschnitt von 1,25 Millionen. Wachenroth bekommt in diesem Haushaltsjahr auch keine Schlüsselzuweisung.

Die Ausführung der Dorferneuerung in der Ortsmitte, die im Rahmen einer Sonderbaulast vorfinanziert werden muss, wurde nun wegen der finanziellen Situation auf zwei Jahre verteilt. Somit ist wenigstens die Förderung nicht in Gefahr. Mit der Staatsstraße, der Stützmauer und der Wasserleitung - die Maßnahmen kosten zusammen 1,2 Millionen Euro - soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Randbereiche und Gehwege mit rund 900 000 Euro sollen erst 2019 greifen. Aufgrund des Vergabevorschlags vom April wurde die Maßnahme auch in der Sitzung vergeben.

"Wir müssen das Geld zusammenhalten", betonte Götze. Die notwendigen Kanal- und Straßensanierungen müssten weitergeführt werden. Die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Hammermühle-Kleinwachenroth soll möglichst noch 2018 durchgeführt werden. Was tatsächlich in diesem Jahr noch möglich ist, steht jedoch offenbar weitgehend in den Sternen.


Bürgermeister hofft auf Zuckerl

Der Kredit in Höhe von gut 400 000 Euro, der 2018 aufgenommen wird, wurde als Haushaltsrest aus dem Vorjahr übernommen. Weitere neue Kredite sind nicht vorgesehen.

"Wenn man Geld hat, kann man auch aus einer Null im Haushalt noch etwas machen", kommentierte Götze fehlende Ansätze. Bürgermeister Friedrich Gleitsmann hofft, "dass das eine oder andere Zuckerl für dringend notwendig Dinge" dennoch möglich ist.

Zuversichtlicher schaut die Verwaltung auf die neuen Baugebiete. Wie Bauamtsleiter Thomas Schuberth mitteilte, "müsste man eigentlich schon wieder an ein neues Baugebiet denken". Denn in der Leite, oberhalb der Firma Murk sind bereits alle Wohngrundstücke vergeben. Auch für die "Angerleite" in Weingartsgreuth gebe es bereits Vormerkungen.

Der Etat, der im Verwaltungshaushalt 4,7 Millionen, im Vermögenshaushalt 2,9 Millionen umfasst, wurde einstimmig verabschiedet.