Am Tag nach dem Sturm hat im Pommersfeldener Ortsteil Wind das große Aufräumen eingesetzt. Das heißt, eigentlich begonnen wurde schon wenige Stunden nachdem eine Windhose des Sturmtiefs "Burglind" durch die kleine Ortschaft gefegt war und an fast allen Anwesen Schäden angerichtet hatte.
Mithilfe von Drehleitern der Feuerwehren aus Hirschaid und Burgebrach wurden noch am gleichen Tag Dachfirste gesichert und Dächer mit Folien notdürftig abgedichtet. Dabei soll Anwohnern zufolge auch ein Feuerwehrfahrzeug durch herabfallende Trümmer beschädigt worden sein. Bis gegen 18 Uhr seien die Feuerwehren vor Ort gewesen, war in Wind zu hören.
Am Donnerstag waren an vielen Stellen schon die Dachdecker am Werk. Das ganze Ausmaß der Schäden kann aber auch jetzt noch nicht abgeschätzt werden. Wie weit die Solaranlagen geschädigt sind, wird erst die genaue Prüfung zeigen. An einem Haus stellte sich erst am Tag nach dem verheerenden Sturm ein Versatz am Dachstuhl heraus. "Das muss ein Statiker auf Sicherheit prüfen", sagt der Eigentümer.
Zunächst werden die dringlichsten Arbeiten durchgeführt. Das ist fast immer das Abdichten der Dächer, denn ein Nachlassen des Regens war am Donnerstag noch nicht in Sicht. Dass die Kreisstraße zwischen Sambach und Wind vom Hochwasser überflutet und gesperrt ist, macht die Arbeiten nicht einfacher. Immer wieder "verirren" sich Fahrzeuge aus Richtung Schweinbach nach Wind und müssen dann umkehren, was aufgrund der Baufahrzeuge mitunter schwierig ist.
Ein Glück für die Anwohner, dass für die meisten Dachdecker, Zimmerer oder Stuckateure solche Notfälle absoluten Vorrang vor anderen Arbeiten haben. Schlimm, wenn bei diesem Wetter nahezu alle Fenster und Jalousien zerschlagen sind. Glück im Unglück, wenn der Eigentümer von Beruf Schreiner ist und die zerborstenen Scheiben gegen alte Fenster austauschen konnte. Andernfalls wären die kommenden Tage mehr als ungemütlich geworden.
"Wir haben zwar eine Sturmversicherung", sagt ein anderer Anwohner, aber die Abwicklung nehme zu viel Zeit in Anspruch. "Inzwischen regnet es rein und der Schaden wird noch größer." Denn bevor mit der Reparatur begonnen werden kann, verlangen die Versicherungen Kostenangebote.
Ob es denn jemals einen ähnlich schrecklichen Sturm gegeben habe, wollen wir wissen. Eine Anwohnerin gibt die Aussage einer 88-jährigen Frau wieder, die in Wind geboren wurde: Sie habe so etwas noch nicht erlebt. Sie erzählt aber auch, dass der Ort in alten Zeiten wohl "In den Winden" geheißen haben soll.