Der Markt Weisendorf bleibt bei der städtebaulichen Sanierung der Ortsmitte am Ball und will sich frühzeitig auf demografische und wirtschaftliche Veränderungen einstellen. Auch um bestehenden funktionalen Mängeln des Orts entgegenzuwirken, wurden vor Erstellung eines Gesamtkonzepts die Einzelbausteine für ein "integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept" (Isek) "Weisendorf 30" in Auftrag gegeben.

Die Planungsaufgabe lautete: Aufzeigen einer Entwicklung, in der die Standorte des Einzelhandels in die Entwicklung der gesamten Marktgemeinde eingepasst sind. Ziel der Sanierung ist es, die Grundstücke entlang der Staatsstraßen St 2263 und St 2259 als zentralen Versorgungsbereich und "Lebensader" der Marktgemeinde zu entwickeln und die teilweise brachliegenden Gebäude und Grundstücke mit neuem Leben zu erfüllen.

Bei der Sitzung des Marktgemeinderats stellten Gunter Schramm vom Büro Planwerk für Stadtentwicklung, Stadtmarketing sowie Thomas Rosemann vom Büro Topos Team für
Hochbau-, Stadt- und Landschaftsplanung das Ergebnis der Einzelhandelsentwicklung/Zentrenkonzept sowie das Ergebnis der Bevölkerungsbefragung vor.

Die Planer setzten sich sieben Ziele. Zentral ist dabei die Stärkung der Ortsmitte Weisendorfs und des Nahversorgungszentrums "Am Mühlberg/Erlanger Straße". Bevor sich Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von über 200 Quadratmetern ansiedeln dürfen, wird aber genau geprüft, ob ihr Sortiment an den Standort passt.

Im Nahversorgungszentrum "Am Mühlberg/Erlanger Straße" sollen auch Einzelhandelseinrichtungen mit dem Sortiment Gesundheit, Pflege zugelassen werden.

Wie Rosemann und Schramm erläuterten, sind im Sinne einer wohnungsnahen Versorgung der Bevölkerung, Einzelhandelsgeschäfte für den Bedarf an Nahrungs- und Genussmitteln sowie Gesundheit und Pflege bis zu einer Verkaufsfläche von 200 Quadratmetern in allen Wohn-, Misch- und Dorfgebieten der Marktgemeinde Weisendorf ausdrücklich erwünscht.

Die Situation des Einzelhandels bezeichnet Schramm als einigermaßen zufriedenstellend. Allerdings wünschen sich die Weisendorfer mehr Einkaufsmöglichkeiten im Ortszentrum und mehr kulturelle Angebote. So wird eine fehlende Ortsmitte ebenso beklagt wie mangelnde Angebote des ÖPNV sowie fehlender oder dezentraler Einzelhandel.

Gut versorgt sehen sich die Weisendorfer bei Nahrungs- und Genussmitteln, weniger gut bei Baby- und Kinderartikeln sowie Schuhen und Lederwaren und weiteren speziellen Geschäften. Das hat zur Folge, dass über 24 Millionen Euro Kaufkraft abfließen, wobei Gunter Schramm darauf hinwies, dass in einer Gemeinde von der Größe des Marktorts nicht alle Bedürfnisse abgedeckt werden könnten.
Die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragungen werden in die Planungen der Städteplaner sowie in die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes einfließen.

Der Marktgemeinderat billigte einstimmig zur Fortführung der städtebaulichen Erneuerung in der Ortsmitte Weisendorf ein Integriertes Städtebauliches Konzept (ISEK) zu erstellen. Ebenso wurde die ergänzende Leistung zum Einzelbaustein C Bedarfsermittlung und Handlungsleitfaden Soziale Infrastruktur: "Senioren und Pflege zu beauftragen.