"Das ist unser Gebetbuch", die Richtlinie, nach der die Kommune arbeite, sagte bei der Verabschiedung des diesjährigen Haushalts Bürgermeister Friedrich Gleitsmann (CSU). Der Etat mit einem Gesamtvolumen von 7,2 Millionen Euro wurde vom Gremium ohne weitere Diskussion einstimmig gebilligt. "Eine super Leistung", lobte Johannes Schmid (SPD). Das Lob, dem Beifall folgte, ging vor allem an die Adresse des Geschäftsleiters und Kämmerers Markus Schramm.
Nach einigen eher mageren Jahren schaut es mit den Gemeindefinanzen "gar nicht so schlecht aus", um es mit den Worten von Bürgermeister Gleitsmann zu sagen. Nach einem "massiven" Einbruch im Jahr 2014 hätten sich die Einnahmen aus der Gewerbesteuer wieder erholt, auch wenn das langjährige Mittel von 1,25 Millionen Euro noch nicht erreicht sei, erläuterte Schramm. Mit 830 000 Euro hat der Kämmerer diese Einnahme im Verwaltungshaushalt angesetzt.


Schlechte Jahre schlagen durch

Hinzu kommt die - gegenüber dem Vorjahr gestiegene - Einnahme aus der Einkommensteuer von mehr als einer Million. Bei der Schlüsselzuweisung machen sich jetzt die schlechten Jahre der Vergangenheit bemerkbar: Mit 677 000 Euro kann Wachenroth aus diesem kommunalen Finanzausgleichstopf mehr als das Doppelte des Vorjahres vereinnahmen.
Der größte Ausgabeposten ist in diesem Jahr mit 760 000 Euro die Überleitung des Abwassers von Buchfeld und Weingarts-greuth in die zentrale Anlage nach Wachenroth. Außerdem hat Schramm knapp 200 000 Euro für den Erwerb von Bauflächen vorgesehen. Bauland werde dringend benötigt, um der Nachfrage gerecht zu werden, wurde erklärt.
Durch die im Verwaltungshaushalt erwirtschaftete hohe Zuführung von 1,16 Millionen Euro steht der Gemeinde eine stattliche freie Finanzspanne zur Verfügung, so dass ein Großteil der Investitionen dadurch finanziert werden kann.
Dennoch wird, insbesondere durch die Maßnahmen im Abwasserbereich, eine Kreditaufnahme von rund 408 000 Euro notwendig. Wobei die Kosten für die kostendeckenden Einrichtungen in Wachenroth in den Folgejahren durch eine Gebührenanpassung wieder refinanziert werden sollen.
Der Breitbandausbau schlägt in diesem und im nächsten Jahr mit je 240 000 Euro zu Buche. Auf diese Kosten wird jedoch eine staatliche Förderung von 70 Prozent erwartet.
Kreditaufnahme und Tilgung heben sich in diesem Jahr fast gegeneinander auf. Die Verschuldung bleibt daher gegenüber 2015 nahezu unverändert. Ende 2016 wird sie bei 3,5 Millionen Euro oder 1581 Euro pro Kopf der Einwohner liegen. In den Folgejahren bis 2019 sollen die Verbindlichkeiten bis auf 2,4 Millionen Euro und 1095 Euro pro Kopf reduziert werden.
"Ich bin guter Dinge", zog Kämmerer Schramm am Ende Bilanz. "Der Haushalt steht und fällt mit der Gewerbesteuer." Und von daher sei in diesem Jahr "keine negative Überraschung zu erwarten".