Uniklinikum Erlangen - Experte erklärt, wie Angststörungen effektiv behandelt werden: Angst ist eine evolutionsbedingte Schutzfunktion des Körpers: Das Herz schlägt schneller, die Sinne sind schärfer und das Gehirn entscheidet innerhalb weniger Sekunden über Angriff oder Flucht. Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens einmal Angst – die Gründe dafür sind vielfältig. Kommt dieses Gefühl allerdings gehäuft vor, beeinträchtigt das die Lebensqualität von Betroffenen deutlich.

Oft liegt dann eine psychische Störung vor. In welchen Formen sich Angsterkrankungen zeigen, wie entsprechende Symptome erkannt und wie sie behandelt werden können, darüber spricht Prof. Dr. Johannes Kornhuber, Direktor der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, im Rahmen seiner Bürgervorlesung. Der Vortrag wird aufgezeichnet und steht für alle Interessierten ab Montag, 10. Mai 2021, kostenfrei zum Abruf sowie zum Download bereit.

Angststörungen sind sehr häufig - Dieser Trick kann helfen 

Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen. Sie äußern sich in vielfältiger Weise: Ob Panikattacken, generalisierte Angststörungen, Phobien oder Zwangsstörungen – oftmals sind diese Störungen langwierig und schränken Betroffene in ihrem täglichen Leben ein. Denn oftmals dreht sich der Alltag nur noch um sie: die Angst. Die Angst vor dem Versagen, die Angst vor engen Räumen, die Angst, den Hausschlüssel zu verlieren oder gar die Angst vor der Angst. Häufig kommen Ängste in Mischformen vor, weiß Prof. Kornhuber: „Ein Patient leidet dann beispielsweise sowohl unter einer Zwangsstörung als auch einer Phobie."

Außerdem würden Ängste oftmals zusammen mit Depressionen und Substanzmissbrauch, etwa von Tabletten oder Alkohol, auftreten. Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge wirke sich Sport positiv auf die Symptome der angstgeplagten Patienten aus: „Körperliche Aktivität wirkt bei schon bestehenden Angststörungen therapeutisch. Aber auch präventiv kann Sport das Entstehen zukünftiger Angsterkrankungen verhindern“, sagt Johannes Kornhuber.