Weil man sich von den Vorwürfen des Bundes Naturschutz überrascht gefühlt und es keine Stellungnahme der Stadt gegeben habe, wollte man das Thema im Stadtrat behandelt wissen. Das sagte Konrad Körner (CSU) zu einer Anfrage seiner Fraktion zur geplanten Südumgehung. Der BN hatte in einem Gegengutachten die städtischen Zahlen und damit die Notwendigkeit des Projekts bezweifelt.

Bürgermeister German Hacker (SPD) nahm in der Sitzung am Donnerstagabend zu den geäußerten Vorwürfen Stellung. Das Ergebnis vorweg: "Keine der uns bekannten Aussagen führt dazu, dass die Stadt bezüglich ihrer Gutachten oder Planungsabsichten Korrekturbedarf hat. Ich kann den Stadtrat beruhigen."

Hacker bezeichnete es zunächst als einen "grundlegend falschen Ansatz von Gegnern", wenn man Aussagen aus der Zeit vor dem jetzt gültigen SSP-Gutachten heranziehe und versuche, Widersprüche herbeizureden. Ausschlaggebend für das anstehende Planfeststellungsverfahren sei nämlich ausschließlich das "nach sämtlichen Regeln der Kunst" erstellte Verkehrsgutachten von SSP.

Auch stellte Hacker fest, dass der Ist-Zustand ausreichend sei, um die Belastung der Ortsdurchfahrt von Niederndorf zu belegen. Schon heute liege die Belastung weit über dem Mittelwert mittelfränkischer Staatsstraßen. Die Prognose für 2035 gebe darüber hinaus lediglich die Begründung für die Dimensionierung der Umfahrung. Was Hacker an dem Gegengutachten gefiel, ist die Aussage, dass sogar der BN die dringende Notwendigkeit eines "Ost-Bogens" anerkenne. Das allein könne das Probleme allerdings nicht lösen, "es ist die gesamte Umfahrung nötig", so Hacker.

Freilich könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich irgendwo in den Unterlagen eine "Lücke" befindet, die im Planfeststellungsverfahren entdeckt wird. Denn "zu einhundert komma null Prozent lässt sich nie etwas sagen." Bisher ist das laut Hacker aber nicht der Fall und auf Grund des lange andauernden Prozesses der Vorbereitung zeigte er sich "nach wie vor sehr optimistisch, dass es gelingt, das Verfahren der Planfeststellung erfolgreich abzuschließen."

Konrad Körner kritisierte eingangs, dass der BN dem Stadtrat das Gegengutachten nicht zur Verfügung gestellt habe. Das geschah dann allerdings noch am Sitzungstag, wie Bürgermeister Hacker informierte. Die BN-Kreisgruppe habe das am Mittwoch beschlossen, teilte Helmut König der Presse mit. Nichtsdestotrotz appellierte Körner in der Sitzung daran, dass auf beiden Seiten Fairness gezeigt werde. BN und Stadt erhielten seinen jeweiligen Dank dafür, dass das Gutachten zur Verfügung gestellt und die Anfrage beantwortet wurden.