Von 2003 bis 2011 hatte sich Marek Mintal beim 1. FC Nürnberg mit seinem Torriecher den Spitznamen Phantom verdient. In den Geschichtsbüchern der Victoria Erlangen könnte er ähnlich positive Erwähnung finden - und das nach nur zwei Partien im Trikot des bisherigen A-Klassisten. Im letzten Saisonspiel trug er mit einem Treffer zum 3:1 gegen Frauenaurach und zum Erreichen des Entscheidungsspiels um Platz 2 bei. In diesem fehlte er, prompt gab es eine Niederlage gegen Siemens. Doch im Relegationsmatch am Mittwochabend gegen den TSV Röttenbach II tauchte das Phantom gleich zwei Mal auf. Eine verstärkte Brander Reserve hat sich parallel klar gegen den SV Pretzfeld durchgesetzt.


Relegation zur Kreisklasse: TSV Brand II - SV Pretzfeld 5:0

Die Brander Reserve beendete den Pretzfelder Aufstiegstraum jäh. 1#googleAds#100x100 Über weite Strecken der Partie war die Kreisliga-Reserve die bessere und abgezocktere Mannschaft, so dass die Kicker aus dem Walberla-Ort Glück hatten, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Brand durfte gleich mit seiner zweiten guten Chance durch Stephan Jäger jubeln, der nach einem Jürgen-Wilfling-Pass ins lange Eck schob (7.). Der eingewechselte Stefan Marsing erhöhte noch in der ersten Halbzeit auf dem Sportplatz in Weingarts mit einem Schuss in den Winkel (38.).

Nach einem kurzen Strohfeuer der Pretzfelder nach der Pause machten Udo Hecker (55.) und erneut Marsing (65.) nach Kontern in einer unterhaltsamen Partie den Deckel drauf. Jäger steuerte in der Nachspielzeit noch einen Treffer zum Endstand bei. "Die Pretzfelder haben uns die Favoritenrolle zugeschoben und das haben wir ganz gut erfüllt. Wir hatten ein festes Ziel, das Spiel zu gewinnen und der Spielstand zeigt auch, dass es verdient war", sagte der Brander Trainer Matthias Deuerling nach der Partie. BB


TSV Röttenbach II - Victoria Erlangen 1:2 n.V.

Gut 200 Zuschauer sahen in Spardorf ein offenes Spiel. "Das war heute in erster Linie ein Sieg des Willens", freute sich Victorias Trainer Andrew Walker nach der Partie. "Wenn man die Rückrunde mit einbezieht, haben wir uns den Aufstieg verdient." Von Beginn an entwickelte sich eine offene Partie. Vor allem die Victoria drückte dem Spiel ihren Stempel auf, spielerisch verbuchten die Erlanger ein deutliches Übergewicht, doch Röttenbach hielt gut dagegen, André Holzmann (8.) und Stefano Kilger (41.) kamen einem Torerfolg am nächsten. Mit dem Pausenpfiff trat das inzwischen 38-jährige "Phantom" zum ersten Mal in Erscheinung, einen langen Ball nahm Marek Mintal auf, umspielte den Röttenbacher Torwart und verwandelte abgeklärt (44.).

Im zweiten Abschnitt ebbte die Partie zusehends ab. Beide Seiten konnten das hohe Tempo nicht aufrecht erhalten, Gelegenheiten wurden rar. Mit Anbruch der Schlussviertelstunde gelang Holzmann aus dem Getümmel der vom TSV-Anhang umjubelte Ausgleich (73.), es ging in die Verlängerung. Hier war es erneut Mintal, der seine Farben in Führung brachte: Einen Heber von Spielertrainer Walker schoss er sehenswert ins lange Eck (112.).


Verdient, gegen Mintal zu spielen

In der Schlussminute hatte Roland Bauer die große Möglichkeit zum Ausgleich, er scheiterte aber aus kurzer Distanz am Pfosten. "Kompliment an meine Mannschaft, es war eine super Saison und wir haben es uns verdient, gegen Mintal zu spielen", sagte TSV-Trainer Stefan Stamm. "Trotzdem ist die Enttäuschung kurz nach dem Spiel natürlich groß", räumte Stamm ein. mho