Dramatik pur, aber aus Herzogenauracher Sicht leider mit einem bitteren Ausgang für die Handballerinnen der Turnerschaft: Mit 17:16 gewann der Aufsteiger zwar sensationell das Relegations-Rückspiel beim HV Chemnitz, doch da die TSH zuvor in eigener Halle dem Team aus der 3. Liga Ost mit 24:26 unterlegen war, verlor sie das Duell um den Klassenerhalt aufgrund des schlechteren Torverhältnisses. Sportlich ist das Team der Trainer Klaus Watzinger und Mirko Scholten abgestiegen, die Hintertür ist aber noch einen Spalt breit geöffnet.
"Es sind bereits Spiele gegen Vechta angesetzt - egal, ob weitere Plätze in der 3. Liga frei werden oder nicht", erklärt Scholten. Die TSH ist schon am Samstag um 16 Uhr zu Hause gegen die Sport-Club-Sportfreunde Niedersachsen (SFN) gefordert. An Christi Himmelfahrt (10. Mai) treten die Franken beim Verlierer des anderen Relegationsduells an. Vechta hatte als Tabellenzehnter der Weststaffel klar gegen Altlandsberg (Nord) den Kürzeren gezogen. Im Falle eines Sieges und erst recht bei einer weiteren Niederlage heißt es an der Aurach hoffen.
"Es könnte ein Platz frei werden, wenn ein Verein Insolvenz anmeldet oder freiwillig zurückzieht. Laut dem Spielleiter der 3. Liga ist in dieser Hinsicht in den vergangenen Jahren einiges passiert", berichtet Scholten. "Wenn zwei Mannschaften wegfallen, würden wir also auch als Verlierer drin bleiben", sagt der 30-Jährige.
Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob die Gäste den Gesamtsieg in Herzogenaurach liegen gelassen hatten. Oder ob drei vergebene Strafwürfe in Sachsen den Ausschlag gaben. Trotz allem zeigte die Mannschaft eine beispiellose Moral und setzte den Gastgebern vor über 500 lautstarken Zuschauern heftig zu. Basis war die starke Abwehrleistung mit einer überzeugenden Torfrau Juliane Gerling.
0:2 stand in Chemnitz nach drei Minuten auf der Anzeigetafel. Beide Male war Saskia Probst, an diesem Tage wirkungsvollste Feldspielerin, erfolgreich. Dass sie fünf Minuten vor dem Abpfiff mit einer ernsten Fußverletzung ausfiel, ist ein neuerlicher Rückschlag für sie und die TSH. Wie stark die Gäste in der Defensive arbeiteten, zeigt die Tatsache, dass der HV erst in der siebten Minute zum 1:2 verkürzte. Herzogenaurach dominierte die erste Hälfte und führte in der 26. Minute sogar mit 10:6, obwohl das Team auch da schon einige gute Möglichkeiten zu einer Vorentscheidung vergeben hatte.
Unter dem enormen Druck und vor einer Zuschauerwand erlebten die Mittelfranken einen Einbruch, den die erfahrenen Chemnitzerinnen nutzte, um bis zur Pause auf Tuchfühlung zu gehen (11:9). Zwei hervorragende Schiedsrichter sorgten mit Umsicht und auf Augenhöhe mit den Akteuren für einen diesmal fairen Spielverlauf, in dem die TSH auch nach dem Seitenwechsel immer wieder mit zwei Toren in Front ging.
Doch es zieht sich wie ein roter Faden durch das letzte Viertel der Saison: Wenn die Entscheidung naht, zeigt Herzogenaurach Unsicherheiten, so dass die Gäste trotz genügend Möglichkeiten nie auf drei Tore davonzogen. 40 Sekunden vor Schluss lag die TSH mit 17:15 vorne und hatte Ballbesitz. Mit einem weiteren Treffer hätte der Gesamtsieg wohl festgestanden. Auf dem Weg zum finalen Angriff erfolgte aber ein fataler Fehlpass, den der HV zum für ihn erlösenden 16. Tor nutzte.
Angesichts der personellen Situation wehrte sich die Turnerschaft beeindruckend gut und erzielte ein passables Ergebnis. Auch in Sachsen waren Lisa Neumann und Martina Ebersberger nicht dabei, dazu fehlte Alina Erdmann kurzfristig. Die Moral der Gäste wurde von mentalen Schwächen in entscheidenden Phasen überlagert.
So gesehen waren die beiden Relegationsspiele ein Spiegelbild der vergangenen Monate. 16 Gegentore auswärts gegen diesen sind durchaus bemerkenswert. Allein die nur 17 eigenen Treffer sind angesichts der guten Chancen über 60 Minuten folgenschwer.
"Ärgerlich! Eigentlich hatten wir den Gegner fast schon am Boden, doch erneut hatten wir rund 15 Minuten, in denen wir verkrampften, statt cool zu bleiben und uns für die ausgezeichnete Moral zu belohnen", resümierte Trainer Klaus Watzinger.
TSH: Gerling, Knauer - Stephan (1), Wedrich (4/2), Bestle (2), Probst (7), Schneidereit (2), Mergner (1), Lang, Merz, Theobald, Mittelheisser, Küffner
Die Relegation geht weiter
"Es sind bereits Spiele gegen Vechta angesetzt - egal, ob weitere Plätze in der 3. Liga frei werden oder nicht", erklärt Scholten. Die TSH ist schon am Samstag um 16 Uhr zu Hause gegen die Sport-Club-Sportfreunde Niedersachsen (SFN) gefordert. An Christi Himmelfahrt (10. Mai) treten die Franken beim Verlierer des anderen Relegationsduells an. Vechta hatte als Tabellenzehnter der Weststaffel klar gegen Altlandsberg (Nord) den Kürzeren gezogen. Im Falle eines Sieges und erst recht bei einer weiteren Niederlage heißt es an der Aurach hoffen."Es könnte ein Platz frei werden, wenn ein Verein Insolvenz anmeldet oder freiwillig zurückzieht. Laut dem Spielleiter der 3. Liga ist in dieser Hinsicht in den vergangenen Jahren einiges passiert", berichtet Scholten. "Wenn zwei Mannschaften wegfallen, würden wir also auch als Verlierer drin bleiben", sagt der 30-Jährige.
Es ist müßig, darüber zu spekulieren, ob die Gäste den Gesamtsieg in Herzogenaurach liegen gelassen hatten. Oder ob drei vergebene Strafwürfe in Sachsen den Ausschlag gaben. Trotz allem zeigte die Mannschaft eine beispiellose Moral und setzte den Gastgebern vor über 500 lautstarken Zuschauern heftig zu. Basis war die starke Abwehrleistung mit einer überzeugenden Torfrau Juliane Gerling.
HV Chemnitz - TS Herzogenaurach 16:17
0:2 stand in Chemnitz nach drei Minuten auf der Anzeigetafel. Beide Male war Saskia Probst, an diesem Tage wirkungsvollste Feldspielerin, erfolgreich. Dass sie fünf Minuten vor dem Abpfiff mit einer ernsten Fußverletzung ausfiel, ist ein neuerlicher Rückschlag für sie und die TSH. Wie stark die Gäste in der Defensive arbeiteten, zeigt die Tatsache, dass der HV erst in der siebten Minute zum 1:2 verkürzte. Herzogenaurach dominierte die erste Hälfte und führte in der 26. Minute sogar mit 10:6, obwohl das Team auch da schon einige gute Möglichkeiten zu einer Vorentscheidung vergeben hatte. Unter dem enormen Druck und vor einer Zuschauerwand erlebten die Mittelfranken einen Einbruch, den die erfahrenen Chemnitzerinnen nutzte, um bis zur Pause auf Tuchfühlung zu gehen (11:9). Zwei hervorragende Schiedsrichter sorgten mit Umsicht und auf Augenhöhe mit den Akteuren für einen diesmal fairen Spielverlauf, in dem die TSH auch nach dem Seitenwechsel immer wieder mit zwei Toren in Front ging.
Doch es zieht sich wie ein roter Faden durch das letzte Viertel der Saison: Wenn die Entscheidung naht, zeigt Herzogenaurach Unsicherheiten, so dass die Gäste trotz genügend Möglichkeiten nie auf drei Tore davonzogen. 40 Sekunden vor Schluss lag die TSH mit 17:15 vorne und hatte Ballbesitz. Mit einem weiteren Treffer hätte der Gesamtsieg wohl festgestanden. Auf dem Weg zum finalen Angriff erfolgte aber ein fataler Fehlpass, den der HV zum für ihn erlösenden 16. Tor nutzte.
Angesichts der personellen Situation wehrte sich die Turnerschaft beeindruckend gut und erzielte ein passables Ergebnis. Auch in Sachsen waren Lisa Neumann und Martina Ebersberger nicht dabei, dazu fehlte Alina Erdmann kurzfristig. Die Moral der Gäste wurde von mentalen Schwächen in entscheidenden Phasen überlagert.
Abwehr gut, Angriff ausbaufähig
So gesehen waren die beiden Relegationsspiele ein Spiegelbild der vergangenen Monate. 16 Gegentore auswärts gegen diesen sind durchaus bemerkenswert. Allein die nur 17 eigenen Treffer sind angesichts der guten Chancen über 60 Minuten folgenschwer."Ärgerlich! Eigentlich hatten wir den Gegner fast schon am Boden, doch erneut hatten wir rund 15 Minuten, in denen wir verkrampften, statt cool zu bleiben und uns für die ausgezeichnete Moral zu belohnen", resümierte Trainer Klaus Watzinger.
TSH: Gerling, Knauer - Stephan (1), Wedrich (4/2), Bestle (2), Probst (7), Schneidereit (2), Mergner (1), Lang, Merz, Theobald, Mittelheisser, Küffner