Das Ergebnis lässt nicht unbedingt darauf schließen, aber die Zuschauer bekamen am Sonntagabend ein höchst unterhaltsames Duell zwischen dem Höchstadter EC und dem EHC Waldkraiburg in der Eishockey-Oberliga Süd geboten. Das bessere Ende erwischten die Gastgeber, die damit den in Schönheide zurückeroberten achten Tabellenplatz gegen den EV Lindau verteidigten, der am kommenden Freitag im Aischgrund gastiert.


Höchstadter EC - EHC Waldkraiburg 2:1

Die Alligators machten im ersten Drittel da weiter, wo sie in Schönheide aufgehört hatten - mit Spielwitz und Dominanz. Aber leider auch mit der schlechten Chancenverwertung. 33-mal feuerten sie auf das von Björn Linda gehütete Tor. Gleich zu Beginn hatte der HEC Powerplay-Möglichkeiten, 90 Sekunden lang sogar zwei Mann mehr auf dem Eis. Doch egal ob Michael Petrak, Daniel Jun oder Ales Kreuzer - sie alle brachten den Puck nicht im Tor unter.

Erst in der 9. Minute belohnten sich die Hausherren für ihren starken Auftritt: Nach einem schnellen, sauberen Spielzug bediente Petrak durch zwei Verteidiger hindurch den mitgelaufenen Patrik Dzemla, der die Führung besorgte. Die nach der kräftezehrenden Aufholjagd gegen Deggendorf etwas indisponiert wirkenden Waldkraiburger brauchten zwölf Minuten, um Gefahr heraufzubeschwören, doch Hämmerles Schuss ging knapp vorbei, genau wie der von Hradek (14.). HEC-Goalie Philipp Schnierstein musste gar erst in der 20. Minute erstmals eingreifen. Kurzum, die Alligators verpassten es, einen deutlichen Vorsprung herauszuschießen, vor allem Petrak und später Tomas Rousek hatten kein Glück.

So blieb das Duell der Aufsteiger spannend, vor allem, weil die Gäste im zweiten Abschnitt deutlich agiler waren und nach einer vergebenen Doppelchance von Kreuzer (22.) die Initiative übernahmen. Die Löwen erarbeiteten sich gute Möglichkeiten, doch Schnierstein war nach einem Solo von Vogl genauso zur Stelle, wie bei einem platzierten Schuss von Hilpert und einem Versuch von Zick, der das lange Eck anvisiert hatte. Glück für den HEC, dass Waldkraiburg mit einer doppelten Überzahl ebenso wenig anzufangen wusste wie die Hausherren im ersten Drittel. Nach und nach befreite sich Höchstadt aus der Umklammerung, übernahm wieder die Kontrolle. Markus Babinsky und Martin Vojcak belohnten sich nicht, doch dann setzte André Lenk den auf Linksaußen lauernden Kreuzer in Szene. Der ließ sich nicht lang bitten, zog direkt ab und traf über Lindas Schlägerhand zum 2:0 in den Winkel (38.).

Die Gäste waren jedoch nicht geschockt, eröffneten den Schlussakt furios. Bereits nach 26 Sekunden spitzelte Kaltenhauser den Puck aus spitzem Winkel zum 2:1 in die Maschen - Waldkraiburg witterte Morgenluft. Doch die besseren Chancen hatten die auf Konter lauernden Panzerechsen. Petrak, Dzemla (44.), Heilman (49.), Rousek (50.), Kreuzer und Jun klebte aber weiter das Pech am Schläger. Und das hätte sich beinahe gerächt, als Höchstadt die Mitte entblößte und Hilpert mutterseelenallein vor Schnierstein auftauchte. Doch der Goalie unterstrich einmal mehr seine Klasse (54.). In der Folge blieben hüben wie drüben Chancen ungenutzt, und auch die Maßnahme des EHC, den Torwart für einen sechsten Feldspieler zu opfern, brachte nichts. Stattdessen wäre Kreuzer um ein Haar ein Empty-Net-Goal gelungen, doch er erreichte den von seinem Schuh abgeprallten Puck erst hinter dem Gästetor. Das war aber egal, der HEC rettete den knappen Vorsprung ins Ziel.


Die Statistik zum Spiel

Höchstadter EC -EHC Waldkraiburg 2:1 (1:0, 1:0, 0:0)

Höchstadter EC: Tor: Schnierstein, Metz (E); Verteidigung: Babinsky/Vojcak, Ryzuk/Stütz, Wiedl/A. Lenk;
Angriff: Rousek/Jun/L. Lenk, Dzemla/Kreuzer/Petrak, Cejka/ Heilman/Tratz

EHC Waldkraiburg: Tor: Linda, Hingel (E); Verteidigung: F. Kanzelsberger/Hilpert, Thalhammer, Andrä, Seifert; Angriff: Jakub, Kaltenhauser, Zick, Hradek, Rott, Hämmerle, Trox, N. Vogl, Hagemeister

SR: Eugen Schmidt, Jonas Dietrich, Karl Jasik
Zuschauer: 653

Tore:
1:0 Patrik Dzemla (9.), 2:0 Ales Kreuzer (38.), 2:1 Max Kaltenhauser (41.)

Strafminuten: 8 / 14