Sie fassen einfach keinen Fuß in der Bezirksoberliga. Die Handballer der Turnerschaft Herzogenaurach mussten eine erneute Derbypleite hinnehmen. Gegen einen neu formierten OG Erlangen sahen die TSH-Ballwerfer im zweiten Durchgang kein Land.


OG Erlangen - TS Herzogenaurach 32:27

Von Beginn an präsentierten sich die Hausherren von einer bislang unbekannten Seite. Mit einer schlagfertigen Mischung aus junger Dynamik und reifer Erfahrung stellten sie die Herzogenauracher unmittelbar nach Anpfiff vor große Schwierigkeiten. Während Routiniers wie Csaba Szücs oder Eldridge Herzberger durch überlegte Kreisanspiele zu glänzen wussten, sorgten die ehemaligen HC-Akteure Hannes Münch, Christoph Wein und Basti Riedel für das entsprechende Tempo, das dem OGE in den letzten Jahren abhandengekommen war.

Enttäuschend war einmal mehr der Auftritt der TS-Dec kung. Dennoch weckte zumindest eine präzis agierende Offensive Hoffnung beim Herzogenauracher Publikum. Allen voran Philipp Wolf tat sich in der Anfangsphase als besonders sicherer Schütze hervor. Doch die immer größer werdenden Probleme in der eigenen Abwehr und die zunehmende Abschlussschwäche brachten die Schuhstädter zehn Minuten vor Halbzeitende ins Hintertreffen.

Besonders der Innenblock der Turnerschaft präsentierte sich desolat und schlichtweg überfordert mit den präzisen Kreisanspielen der Hausherren. Es wäre jedoch ein Fehler, der neu formierten TS-Mannschaft den Willen abzusprechen, solch ein Spiel für sich zu entscheiden. Denn besonders in der ersten Hälfte traten die Aurachstädter zwar äußerst couragiert, aber eben auch sehr unglücklich auf. Mit 14:17 lagen sie zur Pause hinten.

Die Geschichte des zweiten Durchganges ist schnell erzählt: Wer ein Aufbäumen und motivierte TSH-Spieler erwartet hatte, wurde enttäuscht. Sie bekamen das durchdachte Offensivspiel des OGE erneut nicht unter Kontrolle und scheiterten im Angriff meist an den eigenen Nerven. 27 Treffer müssten eigentlich reichen, doch die Schwachstelle der Turnerschaft liegt in der Defensive. Zum fünften Mal kassierte diese mehr als 30 Gegentore. Eine Bilanz, die schlechter kaum sein könnte. Zudem erweckte die Mannschaft bereits zehn Minuten vor Abpfiff den Eindruck, als ob sie sich aufgegeben hätte.

Der ebenfalls personell runderneuerte OG Erlangen war zwar der bislang stärkste Widersacher der TS, nichtsdestotrotz wäre mit etwas mehr Glück, Ehrgeiz und Selbstvertrauen mehr drin gewesen für die Kundmüller-Jungs. Diese müssen am kommenden Sonntag gegen den ESV Regensburg vor heimischer Kulisse Wiedergutmachung betreiben.

"Wir hatten uns für dieses Spiel viel vorgenommen und sind gegen einen sehr starken Gegner auch gut gestartet. Mich verärgert bloß der Auftritt meiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit. Da wäre mit mehr Biss und Zusammenhalt sicherlich mehr für uns drin gewesen", analysierte TSH-Coach Ingo Kundmüller.