Alles gegeben, alles versucht. Gegen einen bärenstarken Gegner wie den EHC Waldkraiburg hätte den Höchstadt Alligators ein wenig Glück gut getan. Doch der Eishockey-Gott hatte andere Pläne. Eine Verletzung von Top-Stürmer Ales Kreuzer und zwei bittere Gegentreffer kurz vor und kurz nach der zweiten Drittelpause begruben die Titel-Träume des fränkischen Bayernligisten. Aber der HEC hat keinen Grund, Trauer zu tragen, selbst wenn der große Wurf zum zweiten Mal in Folge nicht gelang. Das Team hat auch in dieser Spielzeit begeistert, sich mit Leidenschaft und Teamgeist bis ins Finale gekämpft, kam dort eindrucksvoll zurück und glaubte bis zuletzt an den Sieg.


EHC Waldkraiburg - Höchstadter EC 4:2

Eng, hart umkämpft, schnell. So wie es sich für ein Endspiel gehört fingen beide Teams an - allerdings mit deutlich weniger Risiko als zuletzt.

Aufgrund der Bedeutung der Partie war diese nur allzu verständlich. Die besseren Chancen verzeichnete in der Anfangsphase Waldkraiburg, doch auf Goalie Philipp Schnierstein war wie immer Verlass. Der HEC hatte durch Daniel Jun einen Abschluss (4.), läutete seine erste Drangphase aber erst im Powerplay ein. Patrik Dzemla zielte knapp daneben, danach prüfte Markus Babinsky den gut aufgelegten Torwart Vetter. Mitten in dieser Drangphase liefen die Alligators in einen Konter: Schnierstein wehrte Radeks Schuss zwar noch ab, doch Hämmerle staubte zum 1:0 ab (11.). Wenig später gab es eine Schrecksekunde für die Gäste, als Daniel Tratz, der sich im Frühjahr 2015 an gleicher Stelle das Kreuzband gerissen hatte, nach einem Sturz vom Eis musste.

Die Löwen gaben nun den Ton an, fanden aber ebenso wenig ein Durchkommen wie auf der anderen Seite Tomas Urban (14.) und Ales Kreuzer (18.).


Für Wagner und Kreuzer ist die Partie gelaufen

Zum zweiten Drittel meldete sich Tratz wieder zurück, doch mit dem ersten Konter gab es den nächsten Rückschlag für die Alligators: Kreuzer wurde von Wagner gefoult, musste mit stark blutender Kopfwunde ins Krankenhaus gebracht werden, der Waldkraiburger holte sich eine Spieldauerstrafe ab. Damit waren die Play-off-Topscorer beider Teams nicht mehr dabei - und das merkte man auch. Höchstadt wusste mit der fünfminütigen Überzahl nichts anzufangen, aber auch vom EHC kam offensiv nun nicht mehr viel. Mitte des Drittel erhöhten die Aischgründer den Einsatz: Jun scheiterte zweimal an Vetter, André Lenk und Tratz hatten ebenfalls kein Glück.

Mit Kreuzer und dem schon länger verletzten Martin Vojcak wäre für den HEC an diesem Abend vielleicht mehr gegangen - so aber bissen sich die Mittelfranken die Zähne an der gut organisierten Löwen-Abwehr aus und mussten 25 Sekunden vor der Sirene die nächste bittere Pille schlucken. Ein Bully im Waldkraiburger Drittel ging verloren, der EHC spielte blitzschnell nach vorn und Trox traf zum 2:0.


Lenk und Urban bringen Höchstadt wieder heran

Damit schien die Messe gelesen, zumal der EHC nur Sekunden nach Wiederanpfiff einen Moment der Unachtsamkeit in der Höchstadter Abwehr durch Vogl zum 3:0 nutzte (41.). Doch die Gäste gaben nicht auf, schlugen postwendend zurück, als Lenk einen Querpass von Urban einschob (42.).
Ging da noch was? Ja, weil Vetter Nerven zeigte und einen Fernschuss von Urban zum 3:2 durchrutschen ließ (51.). Alles war wieder offen, beide Teams

drängten nun auf ein Tor. Auf Höchstadter Seite machte Markus Babinsky auf sich aufmerksam, Urbans Schuss wurde gerade noch geblockt. Dann nahm der HEC eine Auszeit und Schnierstein vom Eis, um in den letzten 80 Sekunden in Überzahl alles auf eine Karte zu setzen. Doch dieses Risiko wurde nicht belohnt. Marek traf zum 4:2 ins verwaiste Gästetor.