Mit einem Sieg hätten die Alligators am Sonntagabend einen großen Schritt Richtung Play-offs in der Eishockey-Bayernliga machen können. Und dementsprechend viel investierten Spielertrainer Daniel Jun und Co. auch. Der HEC begegnete den starken Löwen aus Waldkraiburg auf Augenhöhe. Doch belohnt wurde der Aufwand nicht. Auch weil die Gastgeber die Gegentore mit Unbedarftheit begünstigten, und Ronny Glaser im Tor irgendwo zwischen Licht und Schatten agierte.

Höchstadter EC - EHC Waldkraiburg 4:8
Drei Minuten lang belauerten sich die Kontrahenten, dann wurden die Alligators das erste Mal gefährlich. Doch Vetter war auf dem Posten. Der anschließende Bully landete auf Umwegen bei Stephan Hiendlmeyer, und der ließ dem Goalie aus kurzer Distanz keine Chance - 1:0.

Sekunden später war der HEC in Überzahl, doch das Powerplay war nicht von Erfolg gekrönt, und so kamen die Gäste nun stärker auf. Zwei, drei Mal bleib die Höchstadter Defensive Sieger, dann bediente Kaltenhauser Miculka, der die Scheibe zum Ausgleich durch Ronny Glasers Schoner stocherte (10.).
Die Hausherren bekamen in der Folge kaum noch Zugriff, konnten nur noch reagieren. Die Löwen wirkten nun bissiger und gedanklich schneller. Die Führung des EHC war folgerichtig, auch wenn Wagner diese aus abseitsverdächtiger Position erzielte, und der Puck vom schon am Boden liegenden Glaser ins Tor abprallte (15.). Dabei blieb es bis zur Drittelpause, auch weil Glaser bei HEC-Unterzahl noch einmal glänzend parierte.

Alligators lassen sich nicht entmutigen
Höchst unterhaltsam wurde es im zweiten Drittel.

Einsatz, Tempo und Härte stimmten, und der HEC erkämpfte sich zweimal mühevoll den Ausgleich. Pech, dass Waldkraiburg immer die richtige Antwort parat hatte. Aber der Reihe nach: Bei Höchstadter Überzahl überwand Daniel Sikorski Vetter zum 2:2 (27.), wenig später rettete der Löwen-Goalie gegen Hiendlmeyer. Dann fing sich Kaltenhauser wegen eines Stockschlags gegen Markus Babinsky, der nach kurzer Behandlung weitermachen konnte, eine Spieldauer-Strafe ein. Doch weil auch Ryan Cornforth in die Eisbox musste, wurde aus der fünfminütigen Höchstadter Überzahl zunächst nichts. Prompt erzielte Miculka das 2:3 (32.).
Doch die Alligators ließen sich nicht entmutigten, belagerten das gegnerische Tor gegen vier EHC-Feldspieler.

Martin Vojcak bediente Daniel Jun, der mit einem schönen Schlenzer aus fünf Metern Maß nahm und zum erneuten Ausgleich traf (35.). Den schenkte Höchstadt aber wieder leichtfertig her. Die Scheibe landete beim freistehenden Hegemeister, der locker zum 3:4 einschob (38.).

Nackenschlag gleich zu Beginn
Das Schlussdrittel versprach also noch einmal Hochspannung. Doch es waren gerade 35 Sekunden absolviert, da erhöhte Miculka nach Pass von Hämmerle auf 3:5 (41.). Das wieder aufzuholen, war gegen starke Löwen eine große Herausforderung. Diese nahm der HEC aber an, hatte in der Folge auch mehr vom Spiel. Glaser entschärfte einen Penalty, Sikorski blieb nach Vorarbeit von Jun und Vojcak ganz cool, ließ drei Mann aussteigen und verkürzte wieder (43.). Doch wie schon im zweiten Drittel brachte sich der HEC durch fast geschenkte Gegentreffer um den Lohn der Mühe.

Ein Schuss von Hagemeister fand den Weg durch Glasers Schoner (45.). Patrick Dzemla vergab für die Alligators, einen Konter des EHC entschärfte Glaser zunächst. Doch Hagemeister nutzte den Abpraller zum 4:7 (54.). Dann waren die Gäste in Überzahl. Tokarev zog ab, und die Scheibe schlug zwischen Pfosten und Glasers Schoner im Tor ein (57.). Spätestens jetzt war alles gelaufen, zumal der HEC die letzen zwei Minuten sogar in doppelter Unterzahl verbrachte und so nur noch darauf bedacht war, Schlimmeres zu verhindern.

Die Statistik zum Spiel
Höchstadter EC - EHC Waldkraiburg 4:8 (1:2, 2:2, 1:4)

Höchstadter EC: Tor: Glaser; Verteidigung: Stütz/Sikorski, Cornforth/Babinsky, Goblirsch;
Angriff: Jun/Hiendlmeyer/Urban, Gulda/Vojcak/Dzemla, Kaczmarek/Tratz/Meyer

EHC Waldkraiburg: Tor: Vetter; Verteidigung: Pfeiffer, Kanzelsberger, Rott, Lenczyk, Tokarev;
Angriff: S. Piskunov, Kalten hauser, Sorsak, A. Piskunov, Wagner, Hämmerle, Hagemeister, Rosenkranz, Miculka

SR: Markus Schmidt, Marius Voigt, Marlon Walter
Zuschauer: 550

Tore: 1:0 Hiendlmeyer (3.), 1:1 Miculka (10.), 1:2 Wagner (15.), 2:2 Sikorski (27.), 2:3 Miculka (32.), 3:3 Jun (35.), 3:4 Hagemeister (38.), 3:5 Miculka (41.), 4:5 Sikorski (43.), 4:6 Hagemeister (45.), 4:7 Hagemeister (54.), 4:8 Tokarev (57.)
Strafzeiten: 20 / 15 + 20 (Kaltenhauser)