Noch in diesem Jahr will die Gemeinde Heßdorf das Bebauungsplanverfahren für das neue Baugebiet "Heßdorf-Süd" auf den Weg bringen und etwa im Herbst/Winter die Erschließungsmaßnahmen ausschreiben. Bekanntlich sollen im neuen Baugebiet neben dem herkömmlichen Wohnungsbau auch der soziale Wohnungsbau, der Bau von Mietwohnungen sowie der Bau von seniorengerechten Wohnungen berücksichtigt werden.

Wie Bürgermeister Horst Rehder jetzt in der Sitzung des Gemeinderates erläuterte, kann damit der aktuelle Bedarf an Wohnbauflächen und an altersgerechten Wohnungen weitgehend entsprochen werden. Dabei sollen vordringlich Einheimischen die Möglichkeit haben, in Heßdorf zu bauen oder im Alter hier weiterzuwohnen.


Bis zu 153 Wohneinheiten

Dem Gemeinderat stellte Lena Beyrich vom beauftragten Planungsbüro TB Markert aus Nürnberg den ersten Entwurf des Bebauungsplanes vor und wies darauf hin, dass sich um einen Entwurf handele und Änderungen noch möglich seien. Demnach sollen etwa 145 bis 153 Wohneinheiten in Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern sowie Reihenhäusern entstehen.

Das Wohngebiet soll verkehrsberuhigt und barrierefrei gestaltet werden und es wird damit auch keine Bordsteine geben. Die durchschnittlichen Grundstücksgrößen liegen bei Einfamilienhäusern bei 451 Quadratmeter und bei Doppelhäusern bei 317 Quadratmeter.


Lärmschutz ist notwendig

Wie die Planerin erläuterte, steht das Plangebiet unter Lärmeinwirkungen von außen. Gewerbe- und Verkehrslärm erfordern einen aktiven Lärmschutz. Als technische Lösung biete sich eine Wall-Wand-Kombination mit einer abgeschrägten begrünten Wand an.

Nach den ersten Berechnungen ist dafür eine etwa fünf Meter hohe Lärmschutzwand erforderlich, deren Höhe sich aber durch einen bepflanzten und begrünten Hügel reduzieren ließe. Dass dies ohne weiteres möglich sei, bestätigte Werner Pongratz vom gleichnamigen Ingenieurebüro, das mit der Erschließungsplanung beauftragt wurde.


Zufahrt ist umstritten

Eigentlich wollte die Planerin einen Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes mitnehmen, um die notwendigen Gespräche mit den Behörden aufnehmen zu können. Damit war der Gemeinderat aber nicht einverstanden, er müsse sich erst in die Präsentation und die geplanten baulichen Anlagen einarbeiten, denn insbesondere über die Zufahrt in das Wohngebiet herrschte Uneinigkeit.

Da die Hauptzufahrt über die Lohestraße geplant sei, müsse die jetzt eingeengte Straße ausgebaut werden, wobei dem Planungsbüro eine zweite Zufahrt über die Kreisstraße am liebsten wäre. Nach dem Wunsch des Gemeinderates sollen auch Eigentumswohnungen berücksichtigt werden, auch der Wunsch nach mehr Geschosswohnungen wurde geäußert.

Die schon ins Detail gehende Diskussion kritisierte schließlich Markus Windisch (CSU): "Wenn wir noch ein paar Minuten diskutieren, reden wir noch über die Farbe des Pflasters." Er unterstützte die Forderung nach einer Sondersitzung.

Damit der Entwurf in den Fraktionen beraten werden kann, wurde den Gemeinderäten die Präsentation zur Verfügung gestellt, in einer Sondersitzung am 15. Mai soll weiter beraten und ein Aufstellungsbeschluss gefasst sowie die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie Unterrichtung der Behörden und Träger öffentlicher Belang beschlossen werden.