Zum Ende des Schuljahres wird der verdiente Pädagoge und Schulleiter der Grundschule Röttenbach, Oskar Holzmann, im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Die große Feier mit seinen Schülern und seinem Lehrerkollegium findet am Freitag, 20. Juli, statt. Im Gespräch mit dem FT erzählt er von seiner Arbeit, über den Wandel der Schule, ein bisschen aus seinem Leben, aber auch von seinen Wünschen für die Zukunft.

Warum haben Sie den Lehrberuf gewählt?
Oskar Holzmann: Meine damalige Freundin und spätere Frau war in Bamberg Azubi als Erzieherin. Zwei meiner Cousins waren schon Lehrer - also ergriff ich auch diesen Beruf.

Wo haben Sie studiert und welche Stationen haben Sie vor dem Schulleiterposten in Röttenbach durchlaufen?
Ich habe in Bamberg von 1973 bis 1976 mein Studium absolviert. Die Lehramtsanwärterzeit verbrachte ich in Mühlhausen, in der Don-Bosco-Schule Höchstadt und in Röttenbach. Als Lehrer unterrichtete ich ab 1979 in der Don-Bosco-Schule in Höchstadt, dann ging es 1981 an die Grund- und Hauptschule in Röttenbach. Von 2001 bis 2007 wirkte ich hier als Konrektor. Von 2007 bis 2010 war ich anschließend Konrektor in der Mönauschule in Erlangen-Büchenbach und 2010 kehrte ich nach Röttenbach zurück. Seitdem bekleide ich nun das Amt des Rektors.

Was zog Sie an die Volksschule in Röttenbach?
Ich wurde 1981 hierher versetzt und hier gefiel es mir von Anfang an.

Wie finden Sie es, dass es in Röttenbach keine Mittelschule mehr gibt?
Das finde ich sehr schade, denn die Schüler fühlten sich hier recht wohl. Im Schulverbund Höchstadt und Umgebung gab es zum Jahr 2010 sechs Mittelschulen. Seit 2017 haben wir nur noch in Höchstadt und in Mühlhausen eine Mittelschule. Dass kleine Mittelschulstandorte wie Röttenbach aufgelöst wurden, ergibt sich aus der Budgetierung der Lehrerstunden für die Schulen, so dass kleine Mittelschulen langfristig nicht aufrecht zu halten sind.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Schule besonders?
Röttenbach ist eine kleine, überschaubare Schule. Sie ist durch den Schulaufwandsträger gut ausgestattet. Für mich ist der Arbeitsweg zur Schule kurz und das ist sehr angenehm.

Was wäre Ihrer Meinung nach in Röttenbach verbesserungswürdig?
Die Verbesserungen sind schon im Gange. Die Schule ist baulich im Umbruch. Die Schulturnhalle wird im Moment saniert, der Schultrakt Richtung Westen sowie die Außenanlagen kommen danach dran.

Wie steht es heute mit dem Unterrichten und Lehren im Gegensatz zu früher?
Das Unterrichten und Lehren hat sich in letzten Jahrzehnten sehr verändert. Die Digitalisierung hat unter anderem mit Whiteboardtafeln und mit direktem Internetzugang Einzug in die Klassenräume gehalten. Aber ein vom Lehrer gut geplanter, motivierend gestalteter Frontalunterricht hat auch heute noch seine Berechtigung.

Was waren die Höhepunkte in Ihrem Schulleben?
Der Weg vom Schüler über den Azubi bis zum Rektor - und das alles in Röttenbach. Es gab aber viele schöne Kleinigkeiten, die ich gar nicht aufzählen kann, zum Beispiel haben etliche Hauptschulabgänger später auf dem zweiten Bildungsweg Karriere gemacht, also die positiven Ausreißer. Das macht mich stolz.

Wie war die Arbeit als Schulleiter?
Natürlich musste ich als Schulleiter weniger unterrichten, dafür gab es mehr in der Verwaltung zu tun. Aber dank einer guten Konrektorin und einer guten Sekretärin konnten wir die Aufgaben immer gemeinsam lösen.

Freut sich die Familie, dass Sie nun mehr Zeit für sie haben?
Ich bin seit neun Jahren verwitwet, meine drei Kinder sind bereits erwachsen und von sieben Enkelkindern wohnen drei in Röttenbach. Vor allem die Enkelkinder freuen sich bestimmt, dass ihr Opa nun mehr Zeit für sie hat.

Wie geht es nun weiter?
Zunächst werde ich viel verreisen. Weiterhin gilt die Zeit der Lebensgefährtin, allen drei Kindern und deren Familien, meinem Haus und meiner Freizeitgestaltung.

Das Gespräch führte
Johanna Blum.