Die Weihergaudi am Reuther Kirchweihsonntag lockte wieder zahlreiche Schaulustige in den Weisendorfer Ortsteil, als 15 Mannschaften um Pokal und Medaillen kämpften. Es war das neunte Mal, dass die Reuther Dorfgemeinschaft zum Fischerstechen einlud. Mit Schadenfreude verfolgten die Zuschauer, wenn die Stecher im trüben Wasser des Moritzweihers versanken, der aber wegen der hohen Temperaturen auch keine wirkliche Abkühlung versprach.

Auch dem Weisendorfer Bürgermeister Heinrich Süß (UWG), direkt aus dem Urlaub zurück, stand im "Rathaus-Segler" auf dem Podest stand, gerudert von Georg Maier und Udo Schaub, blieb das Schicksal eines Bades nicht erspart. Die Favoriten, die "Nankendorfer Weiher-geier" und das "Boderboot 3.0" von der Reuther Dorfgemeinschaft, schafften es auch diesmal ins Finale, und die "Weihergeier" mit Sebastian Rödel als Stecher und Andreas Götz sowie Thomas Mayer als Ruderer holten sich in einem spannenden Endkampf schließlich den Pokal und die dreitägige Berlinreise obendrauf, die traditionell vom CSU-Bundestagsabgeordneten Stefan Müller gestiftet wurde.


Unter kirchlicher Aufsicht

Auch der dritte Platz ging in diesem Jahr an die Reuther Dorfgemeinschaft mit dem Team "Der Ureinwohner". Den meisten Mannschaften war eine gewisse Routine anzusehen, denn sie waren auch schon in den vergangenen Jahren dabei. Damit alles seine Ordnung hat, saß auch Pfarrer Johannes Schacher in der Jury, und erstmals wurde auch der Videobeweis bei der Entscheidung herangezogen, denn der Pfarrer beobachtete das Geschehen per Video und wurde bei einer strittigen Entscheidung auch gebraucht.


Auf drei Minuten begrenzt

Der Stecher stand konzentriert auf dem Brett, die beiden Ruderer bewegten das Boot behutsam oder gar nicht. Man wartete auf den Gegner. Und auf seine Fehler. Denn erlaubt war nur, mit dem vorne dick gepufferten Speer ausschließlich den Oberkörper oder die Arme zu treffen, um den gegnerischen Stecher vom Brett zu stoßen. Balance und Stehvermögen waren angesagt und ein geschicktes Fechten und Stoßen, ohne selbst über Bord zu gehen. Oder rückwärts in das Boot zu fallen, was eine Gelbe Karte zur Folge hatte. Zwei bedeuteten dann das Aus.

Neu an den Regeln war heuer, dass das jeweilige "Weihergefecht" auf drei Minuten begrenzt war. Wäre die Zeit überschritten worden, hätten beide Boote vom Steg zum gegenüberliegendem Ufer rudern müssen, um eine Flasche von einem Holzgestell zu stoßen. Dies musste allerdings nicht in Anspruch genommen werden, alle Mannschaften blieben in der Zeit.

Zur Freude des Publikums gab es auch Pleiten, Pech und Pannen, wenn Neulinge aus dem Boot fielen oder das Boot wie bei den "Neumüller-Stechern" kenterte und kieloben im Weiher trieb. Hans Kreiner führte humorvoll und amüsant durch das Spektakel, das er als größte "Weihergaudi im Landkreis" bezeichnete und nicht als Wettkampf sehen wollte.

Die Teilnehmer: "Der Rathaus-Segler" (Rathaus-Crew Weisendorf), "Die Tiefseetaucher" (ohne Verein), "Der Ureinwohner" (Reuther Dorfgemeinschaft), "Die 3 glorreichen Sieben" (SEG Hoderweg Buch), "Nankendorfer Weihergeier" (Nankendorfer Dorfgemeinschaft), "Die Gummibärchenbande" (OGV Weisendorf), "Das Boderboot 3.0" (Reuther Dorfgemeinschaft), "Die Ballgladdscher" (TC 98 Weisendorf), "Rewe-Deine-Mannschaft" (Rewe-Center Zwingel), "Die großen grünen Brummer" (Spedition Peetz), "Reinersdorfer Jung-Stecher" (Reinersdorfer Feuerwehrverein), "Die Neumüller-Stecher" (Firma Neumüller), "Hussderschuss und die Randalestecher" (ohne Verein), "Die drei von der Tankstelle" (ohne Verein), "The Green Hornets" (Spedition Peetz)