Über der neuen gemeinsamen Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) an der Werner-von-Heisenberg-Straße im Gewerbegebiet an der Bamberger Straße in Herzogenaurach flattern sei gestern die bunten Bänder des Richtbäumchens. In nur fünf Monaten entstand der dreigeschossige Rohbau.
Zum Richtfest begrüßten der CSU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes, Stefan Müller, sowie Dirk Goldstein, Vorsitzender des ASB Erlangen-Höchstadt, die zahlreichen Gäste. "Das Projekt ist einzigartig in Bayern, und wir sind froh, dass nach der etwas schwierigen Planungsphase und dem heutigen Richtfest die Fertigstellung in greifbare Nähe rückt", erklärte Stefan Müller.


Alte Wache nicht mehr zeitgemäß

Die aktuelle Rettungswache an der Schillerstraße sei nicht mehr zeitgemäß, und die Rettungsdienste sehnen den Umzug herbei. Dieser werde Ende des Jahres stattfinden, erklärte Architekt Stefan Quandt. "Es war bisher insgesamt eine tolle Zusammenarbeit mit allen Firmen und auch mit Stadt und Landkreis", lobte der Planer. Die Mitarbeiter der Rohbaufirma GBG aus Egloffstein hätten auch bei Schneetreiben gearbeitet. "Die Leute waren sogar bei einem Wetter auf der Baustelle, bei dem man keinen Hund vor die Türe jagt", lobte der Architekt unter Beifall der vielen Gäste.
Wie Quandt noch hervorhob, sei der Bau aufgrund des Fleißes der Baufirma bis jetzt im Zeitplan sowie im Kostenrahmen. Er konnte den Baufortschritt täglich beobachten, denn sein Büro befindet sich schräg gegenüber. Dem Polier und Geschäftsführer Adam Hofmann der Baufirma GBG war es vorbehalten, den Richtspruch zu halten und auf Planer, Mitarbeiter und Hausherren ein Glas zu leeren.
"Nichts ist bislang aus dem Ruder gelaufen, die Vorgaben und Ziele, die wir uns gesteckt haben, sind bis zur Fertigstellung des Rohbaus umgesetzt und eingehalten worden", erklärte Dirk Goldstein, und der Bau blieb bis jetzt auch von einem Unfall verschont. So gab es insbesondere bei den Mitarbeitern und Ehrenamtlichen von BRK sowie ASB nur strahlende Gesichter und alle freuen sich auf dem Umzug zum Jahresende.
Das Grundstück an der Werner-Heisenberg-Straße ist 2400 Quadratmeter groß und das dreigeschossige Gebäude hat eine Grundfläche von 900 Quadratmetern. In der neuen Wache werden zwei Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug ihren Platz finden. Außerdem werden Sozial- und Schulungsräume geschaffen. Zudem werden sich wegen der Nähe zur Nordumgehung auch die Rettungszeiten deutlich verbessern. Auch der Katastrophenschutz wird eine Bleibe finden, und wie Dirk Goldstein erklärte, können in den neuen Räumen auch überregionale Schulungs- und Ausbildungsveranstaltungen durchgeführt werden.


Vorbildliche Zusammenarbeit

Landrat Alexander Tritthart (CSU) und Bürgermeister German Hacker (SPD) hoben ebenfalls die Besonderheit der Zusammenarbeit hervor. Der Landrat bezeichnete es als ein wichtiges Zeichen für die Bevölkerung, dass sich Organisationen mit dem gleichen Ziel zusammentun und damit eine Vorbildfunktion erfüllen, denn die Herausforderungen würden in Zukunft nicht geringer werden. Wie Hacker ergänzte, bekommt die Rettungswache noch eine zweite Zufahrt, "aber nicht getrennt nach ASB und BRK, ansonsten machen wir eine Einbahnstraße", setzte er scherzend hinzu.