Im Sommer jagt ein Open-Air-Event das nächste. Und doch ist es nicht immer leicht, ein Konzert oder Festival zu finden, das dem eigenen Musikgeschmack entspricht. Bisweilen stimmt auch die Musik, doch Publikum und Veranstaltungsort überzeugen nicht. Da wundert es nicht, dass mancher Musikliebhaber davon träumt, sein eigenes Festival zu organisieren.

"Start-up" ist auch hierzulande kein Fremdwort mehr, beschrieben werden damit junge Unternehmen, die möglichst erfolgreich durchstarten wollen. So wie Tobias Gumbmann und Oliver Leuschner, die gemeinsam ein Festival auf die Beine stellen wollen - vorerst aber nur in ihrer Freizeit. Den ersten Schritt haben die beiden bereits hinter sich, jetzt hoffen sie auf den Durchbruch und gehen das Wagnis einer größeren Veranstaltung ein. Leuschner ist Einzelhandelskaufmann, Gumbmann kennt die technische Seite und ist bei der Weisendorfer Firma Peter Brehm beschäftigt.

Besucher brachten Getränke mit

Dabei begann das Ganze sehr bescheiden: Vor drei Jahren entschieden sich Gumbmann (23) und Leuschner (22), nahe dem Weisendorfer Ortsteil Buch ein kleines Hobby-Festival auf die Beine zu stellen. Die beiden Freunde waren schon vorher bei Partys zu Geburtstagen sowie Festen aktiv und wurden immer wieder von Freunden und Bekannten bedrängt, doch mal eine größere Veranstaltung zu organisieren.

Ergebnis war ein "Mini-Festival" nahe dem Ortsteil Buch auf einem Grundstück der Familie Gumbmann. "Schon beim ersten Mal waren wir von der Resonanz überrascht", erzählt Tobias, es wurde kein Eintritt verlangt, die Besucher durften Getränke mitbringen, die dann an der Bar ausgeschenkt wurden. Die beiden gaben dem Treffen den Namen "SummeRave" und stürzten sich voller Elan in die Organisation, fanden in Weisendorfer "Fees-Veranstaltungstechnik" einen verlässlichen Partner, der ihnen die Tontechnik zur Verfügung stellte.

Vor Kurzem wurde nun wieder zum "SummeRave" eingeladen, "und die Besucher rannten uns die Bude ein", erzählen Tobias und Oliver. Auf der Bühne stand "DJ Schumi" aus Aurachtal, der auf Feiern und Discos im Landkreis und Umgebung unterwegs ist. Wiederum drängten die Besucher auf eine Wiederholung.

Die Herausforderungen

Aber das Grundstück zwischen Buch und Unterreichbach ist zwar für Partys ideal - es gibt keine unmittelbaren Nachbarn -, aber auch keinerlei Infrastruktur, keinen Strom- oder Wasseranschluss. Was bei einer größeren Veranstaltung zwingend notwendig ist. Doch Oliver und Tobias wollen es wagen: Im nächsten Jahr wird das Festival unter dem Namen "DreamLive" stattfinden - mit allem, was dazugehört. "Wir werden uns ausgiebig vorbereiten und das Festival völlig neu aufziehen", erklärt Oliver dazu.

Mehr Professionalität gefragt

Nach der dreijährigen Erfahrung ist ihnen klar, dass den Besucher mehr Professionalität geboten werden muss. Das heißt: mehr Arbeit und Verantwortung und damit auch das Ende einer privaten Party. Denn dazu gehören: Marketing, GEMA, Security und Deko - ein echtes Event kostet eben Geld. Da Tobias und Oliver die jungen Leute nicht "abzocken" wollen, werden sie auf Sponsorensuche gehen. "Es muss für die Besucher bezahlbar bleiben, deswegen machten wir das bisher kostenlos, denn der Spaß sollte im Vordergrund stehen", erklärt Oliver. So wurde bisher auch die Bühne selbst gebaut und Abdeckplanen besprüht, aber bei einer größeren Veranstaltung müsste eine Bühne angemietet werden, auch das ist ihnen klar.

Je außergewöhnlicher die Location, desto schwieriger ist es in der Regel, sanitäre Anlagen einzurichten, die gängigen Sicherheitsbestimmungen einzuhalten und den Besuchern eine einfache Anreise zu ermöglichen. Andererseits: Ein gutes Festival lebt von einer außergewöhnlichen Location, einem genialen Line-up und einem begeisterungsfähigen Publikum. Oliver und Tobias wollen es angehen.

Wer die beiden bei der Vorbereitung mit Rat und Tat unterstützen will, kann sie per E-Mail an

oliver.leuschner@hotmail.de erreichen.