Es ist selten, dass Kriminelle mit roher Gewalt versuchen, Geldautomaten zu knacken. Im Raum Höchstadt sind zwei Fälle kurz hintereinander in Erinnerung geblieben, über die der FT damals berichtet hat.

In einer Januarnacht im Jahr 2006 rissen in Lonnerstadt zwei Täter den kompletten Automaten der Sparkassenfiliale heraus und beförderten ihn mittels Sackkarre auf die Straße. Das Gerät, mit 600 Kilogramm nicht gerade leicht, blieb dort jedoch einfach stehen. Die Diebe wurden offenbar gestört. Sie flüchteten in einem Kleintransporter, ohne die 23.000 Euro im Automaten.

Fünf Jahre später wurde in dem spektakulären Lonnerstadter Fall vor dem Amtsgericht Erlangen ein 32-Jähriger aus Prag verurteilt. Freiheitsstrafe: zwei Jahre und vier Monate.


Es gab Zeugen

Der Mann saß in seinem Heimatland Tschechien bereits in Auslieferungshaft. Zur Ergreifung sorgten damals Zeugenhinweise aufs (teilüberklebte) Kennzeichen des Kleintransporters, Videoaufzeichnungen einer Tankstelle, Fingerabdrücke sowie DNA-Spuren am Tatort.


Rohrbombe in der VR-Bank

Rund ein Jahr später, im März 2007, detonierte ebenfalls mitten in der Nacht im Vorraum der VR-Bank in Burghaslach eine Rohrbombe. Der Geldautomat hielt der heftigen Explosion stand. Glaswände, Türen und die Deckenverkleidung im Eingangsbereich wurden zerstört. Die Täter wurden nie geschnappt.