Die Krise im Nahen Osten hat direkte und indirekte Auswirkungen auf die deutsche Industrie. Insbesondere gestiegene Energiepreise, Unsicherheiten bei Lieferketten und eine schwächere Investitionstätigkeit treiben den hiesigen Akteuren Sorgenfalten auf die Stirn. Die Hauptbefürchtung liegt in einer möglichen neuen Ölkrise, da ein großer Teil des weltweiten Öltransports durch die Straße von Hormus läuft, die im Konfliktgebiet liegt. 

Zusätzlich sorgt der Konflikt für vermehrte geopolitische Unsicherheiten, die das Vertrauen der Unternehmen dämpfen. Dies führt dazu, dass viele deutsche Unternehmen ihre Investitionsausgaben zurückfahren. Auch beim Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler in Herzogenaurach betrachtet man die gegenwärtigen Krisenherde der Welt mit angespanntem Interesse. Die Verantwortlichen beschäftigen sich zugleich mit der Rüstungsindustrie als mögliches neues Betätigungsfeld.

Schaeffler-CEO Rosenfeld äußert sich zu Nahost-Konflikt - "ist ein Problem"

"Wir sehen noch mal eine Eskalation in diesem Konflikt", sagte Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld am Dienstagmorgen (24. Juni 2025) in der ntv-Sendung "Frühstart" mit Blick auf die gegenseitigen Angriffe von Israel und dem Iran. "Das ist für ein globales Unternehmen wie die Schaeffler-Gruppe, mit mehr als hundert Werken auf der Welt und Teil der globalen Lieferkette, ein Problem." Der Vorstandsvorsitzende der Schaeffler AG hofft auf einen anhaltenden Waffenstillstand. 

Schaeffler steht womöglich vor einer Erweiterung seines Geschäfts. Laut CEO Rosenfeld könnte das Unternehmen beispielsweise im Bereich Panzer zuliefern.
Symbolbild-Collage inFranken.de: picture alliance (dpa) / Ferdinand Merzbach (News5)

Aus Unternehmenssicht sei Planbarkeit von immenser Bedeutung. "Wir hoffen, dass sich die Dinge beruhigen, nicht weiter eskalieren. Für uns ist wichtig, dass wir Rahmenbedingungen haben, dass wir planbar sind", betonte Rosenfeld. Für Schaeffler sei es maßgebend, dass die Energie- und Ölpreise normal blieben. Die Automobilindustrie stehe vor einer Reihe an großen Herausforderungen.

Bei Schaeffler setzt man offenkundig nicht nur deshalb seit jeher auf unterschiedliche Felder. "Unsere Geschäfte ergänzen sich gegenseitig", erklärt der CEO. So sei Schaeffler beispielsweise sowohl im Bereich Elektroantrieb als auch im Bereich Verbrennungsmotor tätig - zumal sich aus heutiger Sicht nicht erahnen lasse, welche der beiden Lösungen sich letzten Endes durchsetzen werde.

"Werden wir uns angucken": Fränkischer Zulieferer nimmt Rüstungsindustrie in Blick

"Wir sind mehr als Auto. Schaeffler hat schon immer mehrere Sektoren bedient", sagte Rosenfeld im Gespräch mit ntv. Der Autosektor sei nur einer von insgesamt zehn Sektoren. Der Verteidigungssektor sei ein interessanter Sektor, betonte der Manager mit Blick auf die gegenwärtige geopolitische Lage. "Die moderne Verteidungstechnologie hängt sehr stark davon ab, ob es gelingt, Hardware und Software zusammenzubringen", so Rosenfeld. Vor diesem Hintergrund sei die "Fertigungskompetenz" von Schaeffler ein Vorteil. "Das werden wir uns angucken", sagte der Vorstandsvorsitzende der Schaeffler AG.

Dies sei allerdings kein Thema, das man schnell angehen könne, warf er zugleich ein. Allzu viel Zeit will man sich bezüglich des Handelns im Komplex Rüstung und Verteidigung aber offenbar auch nicht lassen. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten zu einer Strategie kommen", so Rosenfeld. Dies sei gleichwohl eine Aufgabe, die im Zusammenspiel mit der Politik erfolgen müsse. "Da haben wir als Unternehmen einen Auftrag und auch eine gewisse Verpflichtung, mitzuhelfen, dass jetzt wieder Verteidigungsfähigkeit wieder gelingt."

Die Mitglieder der Nato sind dazu angehalten, in der Zukunft mindestens fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben einzuplanen. Im ZDF-"Morgenmagazin" äußerte sich Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zu den Auswirkungen dieses Zieles auf Deutschland. Der Politiker sprach hierbei von einem "Aufwuchsbedarf von 60.000 Soldaten". 

"Land, Luft oder See": Schaeffler könnte laut CEO für Waffensysteme zuliefern

Auch der Nürnberger Maschinenbauer Langguth will nach eigenen Angaben seinen "Beitrag zur Schutzfähigkeit" leisten - die Firma berichtete jüngst von ihrem ersten militärbezogenem Projekt.

Laut Schilderung von Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld ist sein Unternehmen perspektivisch imstande, unter anderem für Panzer die Zulieferung zu übernehmen. "Schaeffler könnte durchaus in verschiedenen Waffensystemen - ob das jetzt Land, Luft oder See ist - auch Beiträge als Zulieferer leisten", erklärte der Schaeffler-Chef mit Blick auf das potenzielle neue Geschäftsfeld. 

Der Autozulieferer Aptiv hat indessen sein Werk in Nürnberg aufgelöst - nach über sechs Jahrzehnten. Die Immobilie steht jetzt zum Verkauf. Maschinen und Co. werden versteigert.

Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

Erfahre hier mehr über unsere KI-Richtlinien.