Die Krippenkinder klammerten sich an das Hosenbein des Vaters, blieben lieber auf dem Arm der Mutter und schauten sich aufmerksam im Raum umher. Sind die Kinder sonst mit mindestens zwei Erzieherinnen zu elft im Raum, waren zur Einweihung der Katholischen Kinderkrippe St. Mauritius, der Käfergruppe und dem Storchennest, neben ihren Eltern auch Pfarrer, Bürgermeister, Gemeinderäte und Ehrenamtliche anwesend, die von der Kindertagesstättenleiterin Christine Dittrich begrüßt wurden.

Pfarrer Jacob Kurasserry schwärmte von den Räumen, die so schön geworden sind, wie in einem Traum. "Die Kinder sollen sich hier wohlfühlen", und dafür werde die Kirchenstiftung alles Mögliche tun.

Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) stellte fest, dass es jetzt in Röttenbach ausreichend Platz in der Kinderkrippe gebe: "Wir brauchen junge Familien, damit wir dem demografischen Wandel entgegenwirken können."

Architekt Norbert Holzmann erzählte ein wenig von der Arbeit, die der Umbau des Hauses zur Kinderkrippe erfordert hatte. Da es von dem Caritas-Haus - eines der ältesten Gebäude in Röttenbach - keine Pläne im Archiv gab, musste das Haus erst aufgemessen werden, bevor die Umbauten starten konnten.


Ursprünglich für Klosterschwestern, später Hausmeisterwohnung

Ursprünglich für Klosterschwestern als Zweitwohnsitz gebaut, bot es kleine Kämmerchen für diese. In den Nachkriegsjahren, als die meisten Häuser in Röttenbach ihr Wasser aus den Brunnen schöpften, konnten die Bewohner hier im Keller duschen und waschen.

In den 60er Jahren war im Caritas-Haus die erste Bücherei von Röttenbach untergebracht. Nachdem die Ordensschwestern zurück im Kloster waren, stand das Haus zunächst leer, bevor es Hausmeisterwohnung für den Hausmeister der Kindertagesstätte wurde.

2013 erteilte das Landratsamt Erlangen-Höchstadt die Baugenehmigung, im August 2014 begannen die Bauarbeiten: Vom Gebäude blieben nur die Außenwände und der Kellerboden stehen. Jetzt stehen insgesamt 315 Quadratmeter als Nutzfläche zur Verfügung, "inklusive Keller", betonte der Architekt. Stahlträger als Unterzüge tragen die Decken, eine Fußbodenheizung sorgt für kuschelige Behaglichkeit und die Statik hält ebenfalls: "So viel Gäste hatten wir noch nie in diesem Raum", konstatierte Holzmann. Insgesamt hat der Umbau 425 000 Euro gekostet.


Gemeinsames Mittagessen

Jeden Morgen können die Kinder ab 7.15 Uhr kommen, es gibt Frühstück, sie spielen, gehen spazieren oder turnen. Ein gemeinsames Mittagessen schließt sich an, danach ist Zeit für den Mittagsschlaf - und die ersten Kinder werden bereits abgeholt.

Bis 16.15 Uhr ist die Kinderkrippe geöffnet, so dass auch Eltern, die länger arbeiten müssen, ihre Kinder gut unterbringen können.

Theoretisch können Kinder ab der achten Woche die Krippe besuchen, "aber so junge Kinder hatten wir bisher noch nicht", erzählt Erzieherin Simona Amon. Die meisten Kinder kommen im Alter von sieben Monaten bis einem Jahr in die Krippe, die sie mit zweieinhalb bis drei Jahren Richtung Kindergarten wieder verlassen.
Neben dem Gruppenraum hat jede Gruppe einen Wasch- und Wickelraum, einen Schlafraum und einen Kreativraum zur Verfügung. So ist für alle Bedürfnisse der Kinder gut gesorgt.