"Man muss nur die Augen offen halten, dann kommen die Probleme von ganz allein auf einen zu", ist Dieter Klassmann überzeugt. Der 63-jährige Höchstadter sieht sich deshalb seit 2015 regelmäßig in der Asylunterkunft in der Engelgasse sowie bei Flüchtlingen, die bereits in eigenen Wohnungen leben, um.
Die ersten Probleme begrüßten Klassmann beim in die Jahre gekommenen Anwesen in der Engelgasse bereits bei seinem ersten Besuch. Eine uralte Küchenzeile war alles andere als eine gute Grundlage für die Zubereitung von schmackhaften Mahlzeiten. "Also habe ich nicht lange gefackelt", erzählt er, "und mich bei verschiedenen Küchenfirmen nach Rückläufern und Ladenhütern erkundigt."
Und damit hatte er Erfolg. Viele Betriebe waren bereit, nicht nur Küchen, sondern auch andere Möbel zu spenden. Ebenso steuerten Freunde und Bekannte von Klassmann gebrauchte Möbelstücke bei. "Die einzige Aufgabe, die ich hatte, war, mich darum zu kümmern, nachzufragen und nachzuhaken", sagt er. Nicht zu vergessen natürlich die Abholung und die Montage und Installation.
"Wichtig ist es, die Flüchtlinge dabei miteinzubeziehen", betont er. Ganz im Sinne des Prinzips der "Hilfe zur Selbsthilfe" zeigte er ihnen zum Beispiel, wie man eine Tür gegen Zugluft abdichtet. In einer Wohnung von Flüchtlingen, die von Schimmel befallen war, organisierte er, dass neben dem zentralen Ofen auch Heizungen in die einzelnen Zimmer eingebaut wurden. "Da war ein wenig Überzeugungsarbeit nötig, aber mit genug Standhaftigkeit hat es schließlich geklappt."
Neben dem Einsatz seiner handwerklichen Fähigkeiten und seinem Talent zum Organisieren war und ist Klassmann aber auch immer Ansprechpartner für sämtliche persönliche Probleme der Flüchtlinge. Besonders mit der Familie Mannan verbindet ihn eine Freundschaft. Mit den drei jungen Männern sieht er ihre Post durch und bricht das oft unverständliche Amtsdeutsch aus behördlichen Briefen auf einen einfachen Sachverhalt herunter.
Auch das deutsche Ausbildungs- und Studiensystem und die Möglichkeiten, die sich daran anschließen, brachte Klassmann den Mannans näher. "Ich zeige ihnen nur Wege auf, die Entscheidung müssen sie dann alleine fällen", sagt er. Doch auch das ist für die jungen Syrer schon eine große Hilfe. "Es ist wichtig, eine Grundlage für die Integration zu schaffen. Der Staat unterstützt die Flüchtlinge in menschlicher Hinsicht zu wenig - an dieser Stelle sind dann die Helferkreise gefragt." Klassmann, der Zeit seines Lebens durch seine Tätigkeit bei Siemens viel in der Welt herumgekommen ist und auch heute als Rentner noch viel reist, ist überzeugt: "Man muss sich auf die Kultur und die Menschen einlassen - wer im Ausland auf Hilfsbereitschaft stoßen will, sollte diese auch in seiner Heimat keinem Menschen verwehren."
Danke Mitte Januar hat sich die Stadt Höchstadt mit einer Veranstaltung bei ihren Flüchtlingshelfern bedankt.
Serie Dies nehmen wir zum Anlass, die Vielfalt der Flüchtlingshilfe zu beleuchten.
Interviews In Einzelgesprächen stellen wir einige der ehrenamtlichen Helfer vor. In loser Folge berichten sie von ihren Erlebnissen, wie sie sich einbringen und was sie antreibt.
Mitarbeit Wer sich für Asylsuchende in Höchstadt engagieren möchte, aber nicht weiß, wie er sich einbringen soll, kann sich gerne an Wolfgang Kümmeth vom Helferkreis (0171/3378750, E-Mail: Wolfgang.Kuemmeth@t-online.de) oder Sabine Grasse von den Helfenden Händen (0151/50588551, E-Mail: afosa12@t-online.de) wenden. Auch Carolin Koch, hauptamtliche Migrationsberaterin in Höchstadt, (09193/5014439 oder 0160/91998951, E-Mail: carolin.koch@dwbf.de), vergibt Tätigkeiten - von einmaligen Einzelaufgaben bis hin zur Familienbetreuung.
Die ersten Probleme begrüßten Klassmann beim in die Jahre gekommenen Anwesen in der Engelgasse bereits bei seinem ersten Besuch. Eine uralte Küchenzeile war alles andere als eine gute Grundlage für die Zubereitung von schmackhaften Mahlzeiten. "Also habe ich nicht lange gefackelt", erzählt er, "und mich bei verschiedenen Küchenfirmen nach Rückläufern und Ladenhütern erkundigt."
Und damit hatte er Erfolg. Viele Betriebe waren bereit, nicht nur Küchen, sondern auch andere Möbel zu spenden. Ebenso steuerten Freunde und Bekannte von Klassmann gebrauchte Möbelstücke bei. "Die einzige Aufgabe, die ich hatte, war, mich darum zu kümmern, nachzufragen und nachzuhaken", sagt er. Nicht zu vergessen natürlich die Abholung und die Montage und Installation.
Freundschaften entstehen
"Wichtig ist es, die Flüchtlinge dabei miteinzubeziehen", betont er. Ganz im Sinne des Prinzips der "Hilfe zur Selbsthilfe" zeigte er ihnen zum Beispiel, wie man eine Tür gegen Zugluft abdichtet. In einer Wohnung von Flüchtlingen, die von Schimmel befallen war, organisierte er, dass neben dem zentralen Ofen auch Heizungen in die einzelnen Zimmer eingebaut wurden. "Da war ein wenig Überzeugungsarbeit nötig, aber mit genug Standhaftigkeit hat es schließlich geklappt." Neben dem Einsatz seiner handwerklichen Fähigkeiten und seinem Talent zum Organisieren war und ist Klassmann aber auch immer Ansprechpartner für sämtliche persönliche Probleme der Flüchtlinge. Besonders mit der Familie Mannan verbindet ihn eine Freundschaft. Mit den drei jungen Männern sieht er ihre Post durch und bricht das oft unverständliche Amtsdeutsch aus behördlichen Briefen auf einen einfachen Sachverhalt herunter.
Auch das deutsche Ausbildungs- und Studiensystem und die Möglichkeiten, die sich daran anschließen, brachte Klassmann den Mannans näher. "Ich zeige ihnen nur Wege auf, die Entscheidung müssen sie dann alleine fällen", sagt er. Doch auch das ist für die jungen Syrer schon eine große Hilfe. "Es ist wichtig, eine Grundlage für die Integration zu schaffen. Der Staat unterstützt die Flüchtlinge in menschlicher Hinsicht zu wenig - an dieser Stelle sind dann die Helferkreise gefragt." Klassmann, der Zeit seines Lebens durch seine Tätigkeit bei Siemens viel in der Welt herumgekommen ist und auch heute als Rentner noch viel reist, ist überzeugt: "Man muss sich auf die Kultur und die Menschen einlassen - wer im Ausland auf Hilfsbereitschaft stoßen will, sollte diese auch in seiner Heimat keinem Menschen verwehren."
Die Serie
Danke Mitte Januar hat sich die Stadt Höchstadt mit einer Veranstaltung bei ihren Flüchtlingshelfern bedankt.Serie Dies nehmen wir zum Anlass, die Vielfalt der Flüchtlingshilfe zu beleuchten.
Interviews In Einzelgesprächen stellen wir einige der ehrenamtlichen Helfer vor. In loser Folge berichten sie von ihren Erlebnissen, wie sie sich einbringen und was sie antreibt.
Mitarbeit Wer sich für Asylsuchende in Höchstadt engagieren möchte, aber nicht weiß, wie er sich einbringen soll, kann sich gerne an Wolfgang Kümmeth vom Helferkreis (0171/3378750, E-Mail: Wolfgang.Kuemmeth@t-online.de) oder Sabine Grasse von den Helfenden Händen (0151/50588551, E-Mail: afosa12@t-online.de) wenden. Auch Carolin Koch, hauptamtliche Migrationsberaterin in Höchstadt, (09193/5014439 oder 0160/91998951, E-Mail: carolin.koch@dwbf.de), vergibt Tätigkeiten - von einmaligen Einzelaufgaben bis hin zur Familienbetreuung.