Bei der Museumskerwa des Weisendorfer Heimatvereins hieß es am Sonntag: Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. In diesem Jahr wurde vom Kairlindacher Huf- und Beschlagschmied Nico Weber und vom Herzogenauracher Meister des Metallbau-Handwerks Manfred Welker das Eisen zum Glühen gebracht.

Die Hammerschläge auf dem Amboss schallten über den Reuther Weg, und unter den geübten Schlägen von Nico Weber formten sich Hufeisen. Das waren aber nicht die einzigen Attraktionen am Heimatmuseum. Die Jagdhornbläser der Kreisjägerschaft unter Leitung von Helmut Heller gaben eine Vorstellung ihres Könnens. Einige Hundeführer waren mit ihren Jagdhunden zu Gast und verblüfften Kinder wie Erwachsene mit deren Fähigkeiten.

Der Besuch der Jäger und Hundeführer kam nicht von ungefähr, schließlich ist ins Museum auf Initiative des Weisendorfers Max Schreiner vor drei Jahren die Jagdausstellung der Kreisjägerschaft Höchstadt eingezogen. Nahe dem Eingang werden nun alle heimischen Wildarten präsentiert. So stehen dort Tiere wie Fuchs, Rehbock, und ein Hermelin im weißen Winterkleid. Daneben sind unter anderem Wiesel, Wildkaninchen, Murmeltier, Steinmarder zu bewundern und zum Thema "Wasser" die Population von Stockente über Bisamratte bis Reiher. In den benachbarten Vitrinen sind Tag- und Nachtgreifvögel zu Hause.

Daneben haben die Aktiven des Heimatvereins Geräte aus dem bäuerlichen und handwerklichen Bereich, Haushaltsgegenstände und Trachten, Dinge des adelsherrschaftlichen und kirchlichen Lebens, Oldtimer-Traktoren, Feuerwehren und andere Fahrzeuge zusammengetragen. Die Ausstellung zeigt eine vergangene landschaftstypische, bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt sowie Selbstversorgungswirtschaft.


Landtechnik aus alter Zeit

Ein großer Leiterwagen weist auf die wichtigste Zeit des Bauern, die Erntezeit hin. Zu diesem Arbeitsgang auf dem Feld, aber auch zu besonderen Arbeiten auf dem Hof sind eine Reihe interessanter Objekte der älteren Landtechnik ausgestellt, beispielsweise ein Kartoffelroder, eine kombinierte Gras-Getreidemähmaschine, eine Putzmühle sowie eine Dreschmaschine. Für die Versorgung von Schweinen und Rindern wurden Futterschneiden, Rüben-Stopfmaschinen, Kartoffelquetschen, Getreide-Schrotmühlen und ähnliches benötigt.

Bei der Museumskerwa konnten sich die Besucher frei in der Halle bewegen und wurden davor mit Essen und Trinken verwöhnt.


Öffnungszeiten

In den Monaten Mai bis Dezember ist das Museum normalerweise an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Öffnungszeiten (z. B. für Besuchergruppen) gibt es auf Anfrage bei Franz Petter, Hoderweg 2, 91085 Weisendorf, Telefon 09132/2809, oder bei Günter Rath, Mitteldorfer Weg 16, 91085 Weisendorf, Telefon 09135/729676.