Kurz vor Göttingen sind die Kids munter geworden. Draußen setzt sich die Sonne durch, der ICE spult ruhig aber flott mit 200 Sachen die Kilometer ab, das Ziel Dortmund rückt näher. Bei den jungen Reisenden steigt die Aufregung. "Ich weiß jemanden, der für Stuttgart ist", hört man eine Kinderstimme: "Meine Oma". VfB-Fans sind die Acht- bis Elfjährigen offenbar eher nicht, schon eher schlägt ihr Herz für den BVB. So wie das von Helmut Fischer, einem erwachsenen Begleiter, der zu diesem Zeitpunkt aber noch gelassen in seinem Franken-Krimi "Mord am Walberla" blättert.
Die Reisegruppe ist auf dem Weg ins Dortmunder Fußballstadion, dem mit mehr als 80 000 Zuschauern größten "Tempel" der Liga. Unterwegs treffen die Teilnehmer auf weitere Kinder und Eltern, so dass letztlich elf Jungs und ein Mädel bereit stehen, um ihre Aufgabe zu erfüllen: Die Herzogenauracher dürfen als Einlaufkinder die Fußballstars in das weite hohe Rund des Signal-Iduna-Parks begleiten. Eine Ehre, die meist nur dem Borussen-Nachwuchs vorbehalten ist. Organisiert hat es Puma, der Ausrüster der beiden Teams Borussia Dortmund und VfB Stuttgart, die sich am Nachmittag gegenüberstehen.
Die Einsätze von so genannten Einlaufkindern, so erklärt es Puma-Pressesprecher Ulf Santjer, seien in der Bundesliga streng vertraglich geregelt. Bei Borussia Dortmund sei es so, dass das heimische Team in der Regel von den gleichen Kindern begleitet wird, ergänzt Simone Molitor, die Beauftragte des Großsponsors. Und auch bei den Gastmannschaften greife die Versicherung da oft auf Eigengewächse zurück. Dass Auswärtige eingesetzt werden können, ist wohl eher die Ausnahme.
Am Sonntag gab's diese Ausnahme. Elf Kinder plus Ersatzmann hatten die Gelegenheit, die Fußballer hautnah zu erleben. Die "Raubkatze" aus Herzogenaurach hatte das im 70. Jahr des Bestehens unter den Mitarbeitern verlost.
Freilich war es der Gast vom VfB Stuttgart, den die Herzogenauracher zugeteilt bekamen. Eric aus Erlangen beispielsweise durfte Hand in Hand mit Mario Gomez einlaufen, und der achtjährige Luis hatte Andreas Beck erwischt. Und wie waren sie, die Fußballstars? Geredet habe der Mario Gomez nicht viel, meinte Eric. Aber als der Bub dann vor ihm aufs Spielfeld ging, "da hat er meine Schultern massiert." Luis erhielt sogar ein paar Tipps von "seinem" Fußballer. Beck habe ihm gesagt, "wink mal da, wink mal dort", sagte der Achtjährige.
Freilich werden die Kinder nicht ohne kurze Schulung in das Abenteuer geschickt. Denn schließlich soll ja alles reibungslos funktionieren. Verantwortlich sind Johanna und Jenny vom Kidsclub des BVB. Es gibt einen kurzen theoretischen Teil, in dem die Kinder alles wichtige erfahren. Vor allem das: "Wir sind Profis. Deshalb konzentrieren wir uns auf unseren Job", sagt Johanna. Damit trifft sie ins Herz, denn wer ist schon nicht gern Profi in diesem Alter, wenn es um Fußball geht. Und was ist am allerwichtigsten? "Ihr müsst strahlen und zeigen, dass ihr Spaß habt", fordert Jenny auf.
Und dann werden die Kinder zum Trockentraining in das ehrwürdige Stadion "Rote Erde" geführt, das direkt angrenzt. Sie gehen die Schritte ab, halten schon mal in Gedanken die Luftballons. Da machen neben den Puma-Kindern auch die Begleiter der Schiedsrichter mit, und immer auch zwei behinderte Kinder. Inklusion ist dem Verein wichtig, sagt Jenny. Sie dürfen zusätzlich mit dem Kapitän einlaufen.
Doch die ganze Theorie ist erstmal vergessen, wenn sie hinüber gehen ins "richtige" Stadion. Draußen auf dem Platz machen sich die Spieler tatsächlich schon warm, kicken ein bisschen mit dem Ball, und die Einlaufkinder dürfen direkt an den Spielfeldrand. Sie stehen in der Coaching-Zone, einer setzt sich auf den Sessel des Trainers, und alle sind sie mitten drin im Geschehen. Und sie bewundern die Stimmung und sehen, wie riesig dieses Stadion doch ist. Und wie nah man dran ist am Geschehen.
Und dann ist es soweit. Die Kids stehen im Tunnel, an den Wänden und machen sich klein, wie es Jenny angeordnet hat. Damit die Fußballer Platz haben. Und dann gibt's auch Kontakte, ein "Gimme five" mit Mario Gomez auf der einen, ein schüchternes Hallo mit Reus auf der anderen Seite. Dann geht's hinein ins Getümmel. Und achtzigtausend empfangen sie lautstark, ihre Helden aus der Bundesliga. Und die Kinder, die sie begleiten.
Simone Molitor macht das ganze Spektakel seit zwölf Jahren mit, sagt sie. Seither gebe es hier diese Tradition mit den Einlaufkindern. Wer da teilnehmen darf, ist streng geregelt. Zu groß sollten sie nicht sein, sagte Puma-Mann Santjer. Idealerweise also im Alter von acht bis elf Jahren. Fußballer müssen sie wohl nicht zwingend sein, aber die meistens sind in Vereinen aktiv. So wie der achtjährige Luis, der gerade sogar ein Sichtungstraining bei Greuther Fürth machen darf.
Und auch bei ihrem Dortmund-Besuch durften sie Fußball spielen. Nebenan, in der Soccer World, hatten sie vor ihrer Einkleidung als Einlaufkids Gelegenheit selber zu kicken. Klar, dass Borussia gewann. Und dass unter den Kindern Freundschaften entstanden.
Bei so viel Begeisterung war es keine Frage, dass der Fußball den ganzen Tag über das herrschende Thema war. Wer spielt wo und warum tut er das, gibt's bei Fut Draft eine bessere Karte als Messi 98 und wer kommt heuer ins Champions-League-Finale? Schon auf der Zugfahrt blieb genügend Zeit für Fachgespräche unter wahren Experten. Und Experten sehen auch schnell, dass fast alle Dortmunder Zuschauer ein Trikot getragen haben. Auch wenn die Kinder mit den Namen Chapuisat und Koller hinten drauf nicht wirklich was anfangen konnten. Aber eines erkannten sie sehr schnell: "Papa, da siehst du, dass Puma gute Geschäfte macht."
Die Reisegruppe ist auf dem Weg ins Dortmunder Fußballstadion, dem mit mehr als 80 000 Zuschauern größten "Tempel" der Liga. Unterwegs treffen die Teilnehmer auf weitere Kinder und Eltern, so dass letztlich elf Jungs und ein Mädel bereit stehen, um ihre Aufgabe zu erfüllen: Die Herzogenauracher dürfen als Einlaufkinder die Fußballstars in das weite hohe Rund des Signal-Iduna-Parks begleiten. Eine Ehre, die meist nur dem Borussen-Nachwuchs vorbehalten ist. Organisiert hat es Puma, der Ausrüster der beiden Teams Borussia Dortmund und VfB Stuttgart, die sich am Nachmittag gegenüberstehen.
Vertraglich geregelt
Die Einsätze von so genannten Einlaufkindern, so erklärt es Puma-Pressesprecher Ulf Santjer, seien in der Bundesliga streng vertraglich geregelt. Bei Borussia Dortmund sei es so, dass das heimische Team in der Regel von den gleichen Kindern begleitet wird, ergänzt Simone Molitor, die Beauftragte des Großsponsors. Und auch bei den Gastmannschaften greife die Versicherung da oft auf Eigengewächse zurück. Dass Auswärtige eingesetzt werden können, ist wohl eher die Ausnahme.Am Sonntag gab's diese Ausnahme. Elf Kinder plus Ersatzmann hatten die Gelegenheit, die Fußballer hautnah zu erleben. Die "Raubkatze" aus Herzogenaurach hatte das im 70. Jahr des Bestehens unter den Mitarbeitern verlost.
Freilich war es der Gast vom VfB Stuttgart, den die Herzogenauracher zugeteilt bekamen. Eric aus Erlangen beispielsweise durfte Hand in Hand mit Mario Gomez einlaufen, und der achtjährige Luis hatte Andreas Beck erwischt. Und wie waren sie, die Fußballstars? Geredet habe der Mario Gomez nicht viel, meinte Eric. Aber als der Bub dann vor ihm aufs Spielfeld ging, "da hat er meine Schultern massiert." Luis erhielt sogar ein paar Tipps von "seinem" Fußballer. Beck habe ihm gesagt, "wink mal da, wink mal dort", sagte der Achtjährige.
Freilich werden die Kinder nicht ohne kurze Schulung in das Abenteuer geschickt. Denn schließlich soll ja alles reibungslos funktionieren. Verantwortlich sind Johanna und Jenny vom Kidsclub des BVB. Es gibt einen kurzen theoretischen Teil, in dem die Kinder alles wichtige erfahren. Vor allem das: "Wir sind Profis. Deshalb konzentrieren wir uns auf unseren Job", sagt Johanna. Damit trifft sie ins Herz, denn wer ist schon nicht gern Profi in diesem Alter, wenn es um Fußball geht. Und was ist am allerwichtigsten? "Ihr müsst strahlen und zeigen, dass ihr Spaß habt", fordert Jenny auf.
Trockentraining im Stadion "Rote Erde"
Und dann werden die Kinder zum Trockentraining in das ehrwürdige Stadion "Rote Erde" geführt, das direkt angrenzt. Sie gehen die Schritte ab, halten schon mal in Gedanken die Luftballons. Da machen neben den Puma-Kindern auch die Begleiter der Schiedsrichter mit, und immer auch zwei behinderte Kinder. Inklusion ist dem Verein wichtig, sagt Jenny. Sie dürfen zusätzlich mit dem Kapitän einlaufen. Doch die ganze Theorie ist erstmal vergessen, wenn sie hinüber gehen ins "richtige" Stadion. Draußen auf dem Platz machen sich die Spieler tatsächlich schon warm, kicken ein bisschen mit dem Ball, und die Einlaufkinder dürfen direkt an den Spielfeldrand. Sie stehen in der Coaching-Zone, einer setzt sich auf den Sessel des Trainers, und alle sind sie mitten drin im Geschehen. Und sie bewundern die Stimmung und sehen, wie riesig dieses Stadion doch ist. Und wie nah man dran ist am Geschehen.
Jetzt geht's los
Und dann ist es soweit. Die Kids stehen im Tunnel, an den Wänden und machen sich klein, wie es Jenny angeordnet hat. Damit die Fußballer Platz haben. Und dann gibt's auch Kontakte, ein "Gimme five" mit Mario Gomez auf der einen, ein schüchternes Hallo mit Reus auf der anderen Seite. Dann geht's hinein ins Getümmel. Und achtzigtausend empfangen sie lautstark, ihre Helden aus der Bundesliga. Und die Kinder, die sie begleiten.
Simone Molitor macht das ganze Spektakel seit zwölf Jahren mit, sagt sie. Seither gebe es hier diese Tradition mit den Einlaufkindern. Wer da teilnehmen darf, ist streng geregelt. Zu groß sollten sie nicht sein, sagte Puma-Mann Santjer. Idealerweise also im Alter von acht bis elf Jahren. Fußballer müssen sie wohl nicht zwingend sein, aber die meistens sind in Vereinen aktiv. So wie der achtjährige Luis, der gerade sogar ein Sichtungstraining bei Greuther Fürth machen darf.
Echtes Freundschafts-Spiel
Und auch bei ihrem Dortmund-Besuch durften sie Fußball spielen. Nebenan, in der Soccer World, hatten sie vor ihrer Einkleidung als Einlaufkids Gelegenheit selber zu kicken. Klar, dass Borussia gewann. Und dass unter den Kindern Freundschaften entstanden. Bei so viel Begeisterung war es keine Frage, dass der Fußball den ganzen Tag über das herrschende Thema war. Wer spielt wo und warum tut er das, gibt's bei Fut Draft eine bessere Karte als Messi 98 und wer kommt heuer ins Champions-League-Finale? Schon auf der Zugfahrt blieb genügend Zeit für Fachgespräche unter wahren Experten. Und Experten sehen auch schnell, dass fast alle Dortmunder Zuschauer ein Trikot getragen haben. Auch wenn die Kinder mit den Namen Chapuisat und Koller hinten drauf nicht wirklich was anfangen konnten. Aber eines erkannten sie sehr schnell: "Papa, da siehst du, dass Puma gute Geschäfte macht."