Der Archäologe Marco Goldhausen und sein Team sind fündig geworden. Nach drei Wochen Spurensuche mit diversen Grabungen im Schlosshof ist er endlich aufgetaucht: Am Donnerstag stießen die Grabenden auf ein Fundament des ehemaligen Bergfrieds. Das war auch eine vorrangige Aufgabe der Arbeiten, den Turm der einstigen Burg zu finden. Denn was auf einer Zeichnung von 1715 schon verzeichnet war, sollte nun nachgewiesen werden: Vor dem heutigen Schloss (18. Jahrhundert) hat es einen Vorgängerbau gegeben, vermutlich eine Wasserburg. Jede Burg hat einen Turm, und ein Quader der Grundmauer ist nun aufgetaucht.
Freilich ist es gewesen, wie so oft: Da wo man ihn vermutet hatte, lag er nicht, sagte Goldhausen. Die Zeichnung stimmt so also nicht, der Turm stand näher zum Eingang des Rathauses hin. Der Archäologe war schon beinahe unruhig geworden, weil zwei Löcher ergebnislos zugeschüttet werden mussten. Gefunden wurde nun ein massiver Quader, daneben liegen kleinere Bruchstücke mit sehr viel Auffüllmaterial. Viel tiefer graben muss man nicht, denn darunter sei nur reine Geologie, also gewachsener Boden. Da sei nichts mehr zu erwarten.
Dass der Turm aber komplett weg sei, wie Bürgermeister German Hacker fragte, stimme so aber auch nicht. Denn er sei sehr wohl noch da, nur in Einzelteilen verstreut, sagte Goldhausen. Und führte die Besichtigungsteilnehmer hinüber zur Schlossmauer. Da wurde im Fundament ein großer, buckeliger Stein entdeckt. Diese Form sei typisch für die Stauferzeit, also für das zwölfte Jahrhundert. "Beim Bau des Schlosses wurden Steine aus der Burgruine hergenommen", so der Archäologe.
An dieser Sondage direkt am Ostflügel gibt es außerdem Spuren, die auf einen früheren Bau mit Holzbalken schließen lassen. Auch der ist auf der Karte von 1715 eingezeichnet.
Und noch einen Fund findet der Grabungsleiter durchaus spannend. Drüben am Südflügel, also am Ratskeller, sind Spuren einer alten Treppe aufgetaucht. Mit einem Rundbogen, der auf ein Portal schließen lässt. Also muss es noch vor dem heutigen Gewölbekeller des Ratskellers, der ja aus einem anderen Grunde zur Zeit in aller Munde ist, einen Vorgänger-Keller gegeben haben. Der dürfte aus dem zwölften Jahrhundert gestammt haben und sei, aus welchem Grund auch immer, in den späteren Keller aufgegangen, der etwa 300 Jahre jünger sein dürfte.
Wichtig, so Goldhausen, sei es auch bei der weiteren Arbeit, Spuren aus dem Mittelalter zu finden. Denn aus dieser Zeit gebe es bislang noch keine belastbaren Quellen. Diese sollte man dokumentieren und sichern und gegebenenfalls in einer Dauer-Ausstellung präsentieren, vielleicht zusammen mit einem 3D-Modell vom Turm. Und mit den Keramikscherben, die gefunden wurden und auch bis ins zwölfte Jahrhundert zurückreichen dürften. Ältere Spuren indes wurden bislang nicht entdeckt. Der legendäre Königshof schlummert damit immer noch irgendwo. Oder seine Spuren sind schon irgendwann beseitigt worden.
Der eine reagierte erleichtert, der andere eher enttäuscht. Oder mit anderen Worten: " Es ist ein Dilemma für uns und Glück für die Stadt."
Damit meinte Archäologe Marco Goldhausen die Tatsache, dass außer dem Quaderstein des früheren Turms alle anderen archäologischen Schichten in dieser Grube schon abgetragen worden seien. Man möchte aber möglichst viele Informationen über das Mittelalter erhalten, denn darüber gebe es in Herzogenaurach bislang wenig Erkenntnisse.
Auf der anderen Seite bedeutet das für die Stadt, dass man das Projekt Rathaus-Neubau wohl angehen kann, ohne größere Verzögerungen zu befürchten. An dieser Stelle wird beispielsweise fünf Meter tief ausgegraben, um den Keller für den Neubau zu schaffen. Die Spuren des Turms verschwinden dort. Nach der Bestandsaufnahme soll deshalb alles fein dokumentiert und der Nachwelt in einer Ausstellung erhalten werden. Vielleicht hebt man ja den Quader auf und zeigt ihn dann dort.
Freilich ist es gewesen, wie so oft: Da wo man ihn vermutet hatte, lag er nicht, sagte Goldhausen. Die Zeichnung stimmt so also nicht, der Turm stand näher zum Eingang des Rathauses hin. Der Archäologe war schon beinahe unruhig geworden, weil zwei Löcher ergebnislos zugeschüttet werden mussten. Gefunden wurde nun ein massiver Quader, daneben liegen kleinere Bruchstücke mit sehr viel Auffüllmaterial. Viel tiefer graben muss man nicht, denn darunter sei nur reine Geologie, also gewachsener Boden. Da sei nichts mehr zu erwarten.
Turmreste eingebaut
Dass der Turm aber komplett weg sei, wie Bürgermeister German Hacker fragte, stimme so aber auch nicht. Denn er sei sehr wohl noch da, nur in Einzelteilen verstreut, sagte Goldhausen. Und führte die Besichtigungsteilnehmer hinüber zur Schlossmauer. Da wurde im Fundament ein großer, buckeliger Stein entdeckt. Diese Form sei typisch für die Stauferzeit, also für das zwölfte Jahrhundert. "Beim Bau des Schlosses wurden Steine aus der Burgruine hergenommen", so der Archäologe. An dieser Sondage direkt am Ostflügel gibt es außerdem Spuren, die auf einen früheren Bau mit Holzbalken schließen lassen. Auch der ist auf der Karte von 1715 eingezeichnet.
Und noch einen Fund findet der Grabungsleiter durchaus spannend. Drüben am Südflügel, also am Ratskeller, sind Spuren einer alten Treppe aufgetaucht. Mit einem Rundbogen, der auf ein Portal schließen lässt. Also muss es noch vor dem heutigen Gewölbekeller des Ratskellers, der ja aus einem anderen Grunde zur Zeit in aller Munde ist, einen Vorgänger-Keller gegeben haben. Der dürfte aus dem zwölften Jahrhundert gestammt haben und sei, aus welchem Grund auch immer, in den späteren Keller aufgegangen, der etwa 300 Jahre jünger sein dürfte.
Dokumentation
Wichtig, so Goldhausen, sei es auch bei der weiteren Arbeit, Spuren aus dem Mittelalter zu finden. Denn aus dieser Zeit gebe es bislang noch keine belastbaren Quellen. Diese sollte man dokumentieren und sichern und gegebenenfalls in einer Dauer-Ausstellung präsentieren, vielleicht zusammen mit einem 3D-Modell vom Turm. Und mit den Keramikscherben, die gefunden wurden und auch bis ins zwölfte Jahrhundert zurückreichen dürften. Ältere Spuren indes wurden bislang nicht entdeckt. Der legendäre Königshof schlummert damit immer noch irgendwo. Oder seine Spuren sind schon irgendwann beseitigt worden.
Glück und Dilemma
Der eine reagierte erleichtert, der andere eher enttäuscht. Oder mit anderen Worten: " Es ist ein Dilemma für uns und Glück für die Stadt."Damit meinte Archäologe Marco Goldhausen die Tatsache, dass außer dem Quaderstein des früheren Turms alle anderen archäologischen Schichten in dieser Grube schon abgetragen worden seien. Man möchte aber möglichst viele Informationen über das Mittelalter erhalten, denn darüber gebe es in Herzogenaurach bislang wenig Erkenntnisse.