Die erfolgreiche Zusammenarbeit zweier Schulen geht in die zweite Runde. An der Grundschule Weisendorf werden seit Beginn des Schuljahres 2016/17 eine Klasse der Wilhelm-Pfeffer-Schule Herzogenaurach (Förderzentrum mit Förderschwerpunkt "geistige Entwicklung") und eine Klasse der Weisendorfer Grundschule gemeinsam unterrichtet.
Im vergangenen Jahr wurden die 24 Kinder gemeinsam eingeschult und werden seitdem gemeinsam von einer Grundschul- und einer Sonderschullehrerin unterrichtet. Unterstützt werden sie dabei von einer Pflegekraft und bei Bedarf von einer weiteren Sonderschullehrerin.
Auch in der Klasse 2c sind wieder zwei Schularten zusammengelegt: Sieben Kinder der Wilhelm-Pfeffer-Schule aus Herzogenaurach lernen, lachen und leben, so oft es der Unterrichtsstoff zulässt, mit 17 Kindern der Grundschule zusammen. Die Partnerklasse mit den neuen Kindern kann schon jetzt von den sehr positiven Erfahrungen der letztjährigen inklusiven Beschulung profitieren. Ihnen stehen zwei Klassenzimmer und ein Gruppenraum zur Verfügung.
Zwischenmenschliche, grundlegende Werte wie Toleranz, Offenheit und Hilfsbereitschaft aus dem Schulprofil der Grundschule Weisendorf bleiben hier nicht leere Worthülsen, sondern werden gelebt. Nach wenigen Tagen der Zusammenarbeit war bereits allen klar, dass das gemeinsame Lernen eine Bereicherung für alle Beteiligten ist. So wird an der Partnerschule in Weisendorf der Grundsatz des Namenspatrons der Wilhelm-Pfeffer-Schule umgesetzt: Dem Pädagogen ist vor allem die "menschliche Begegnung in einer gemeinsamen Welt" wichtig. Das schulische Angebot soll alle Schüler und Schülerinnen auf eine möglichst eigenständige Teilhabe und Mitgestaltungsmöglichkeit in der Gesellschaft vorbereiten. So steht der gesamte Unterricht immer unter dem Ziel "der Selbstverwirklichung in sozialer Integration".
Die Wilhelm-Pfeffer-Schule unterstützt die "Einzelintegration" von Kindern, fördert deren geistige Entwicklung mit einem Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD) in den sogenannten Regelschulen und im Kindergarten (durch die Mobilen Sonderpädagogischen Hilfen = MSH). Außerdem werden die Schulen auch fachlich im Bereich der Sonderpädagogik beraten und unterstützt.
Inklusive Bildung ist schon seit 2009 eine Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention. Dabei geht es um die uneingeschränkte und gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Unterstützungsbedarf in allen Lebensbereichen, auch bei der schulischen Bildung. Eine inklusive Beschulung von Kindern und Jugendlichen stellt die Schulen vor neue Herausforderungen. Denn sie muss der Vielfalt der Schüler begegnet und auf diese eingehen. Es geht um das Entdecken und Wertschätzen der Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit aller Kinder.
Mit ihrer Offenheit für die Inklusion gehen die Verantwortlichen der Grundschule Weisendorf neue Wege: Kernpunkt ist die Bereitschaft, Kinder mit einer Behinderung am alltäglichen Regelunterricht teilhaben zu lassen. "Gemeinsames Lernen für alle Schüler zu organisieren, ist zwar eine große Herausforderung, aber es funktioniert", betonte Petra Pausch, Rektorin der Weisendorfer Schule. So werden Toleranz, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft groß geschrieben, und die Entscheidung zur Bildungen einer Inklusionsklasse wurde von den Eltern mitgetragen.
Wie Karola Anders, Rektorin des Förderzentrums Wilhelm-Pfeffer-Schule erklärte, ist diese Partnerklasse die einzige ihrer Art im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Damit werden seit September 2016 die Ergebnisse der Weltkonferenz der Unesco in Salamanca von 1994 an den beiden Schulen bewusst umgesetzt.
"Aus den Erfahrungen der beiden Schuljahre heraus kann die Partnerklasse als ein sehr erfolgreiches Modell gewertet werden. Alle Schüler und Schülerinnen profitieren vom gemeinsamen Lernen und es herrscht ein äußerst positives soziales Miteinander. Die Kinder lernen voneinander und miteinander", erklärte Rektorin Karola Anders bei ihrem Besuch in Weisendorf. Auch Regina Lehninger, Grundschullehrerin der Weisendorfer Partnerklasse, zeigte sich vom gemeinsamen Lernen der Kinder begeistert: "Die helfen sich gegenseitig und gehen respektvoll und freundschaftlich miteinander um und die Aufgaben der beiden Klassen sind aneinander angepasst und das Zusammenleben funktioniert wunderbar."
Auch Natalie Voran zeigt sich begeistert vom gemeinsamen Unterricht, der ihr viel Spaß macht. "Es ist erstaunlich und bewundernswert wie die Kinder miteinander ohne Vorurteile umgehen, wie sie sich gegenseitig unterstützen, es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten", erklärte die junge Studienrätin inmitten der Kinderschar. Denn "Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die neben rechtlichen Rahmenbedingungen und Ressourcen auch eine veränderte Einstellung innerhalb der Gesellschaft erfordert. Es handelt sich um einen Prozess, bei dem alle beteiligten Partner zusammenwirken müssen, umzunehmend und nachhaltig Verbesserungen erreichen zu können."
Um diese veränderte Einstellung in der Gesellschaft zu erreichen, sei es notwendig, Barrieren abzubauen und den anderen ganzheitlich kennen zu lernen. Dies ermögliche das Prinzip der Partnerklassen, denn die Kinder lernen im täglichen Miteinander den anderen zu schätzen und zu achten - egal ob er eine Behinderung hat oder nicht.
Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist laut einer Pressemitteilung des bayerischen Kultusministeriums eine zentrale Herausforderung des bayerischen Schulwesens. Eine inklusive Schulentwicklung ist die Aufgabe aller Schulen. Dabei stehen in Bayern die Schüler mit ihrem konkreten Förderbedarf im Mittelpunkt. Der Freistaat setzt daher bei der Umsetzung von Inklusion neben besonderen Profilschulen auf eine Vielfalt der Angebote inklusiven Unterrichts. Die Förderzentren spielen als Lernorte und Kompetenzzentren weiterhin eine wichtige Rolle.
Im vergangenen Jahr wurden die 24 Kinder gemeinsam eingeschult und werden seitdem gemeinsam von einer Grundschul- und einer Sonderschullehrerin unterrichtet. Unterstützt werden sie dabei von einer Pflegekraft und bei Bedarf von einer weiteren Sonderschullehrerin.
Auch in der Klasse 2c sind wieder zwei Schularten zusammengelegt: Sieben Kinder der Wilhelm-Pfeffer-Schule aus Herzogenaurach lernen, lachen und leben, so oft es der Unterrichtsstoff zulässt, mit 17 Kindern der Grundschule zusammen. Die Partnerklasse mit den neuen Kindern kann schon jetzt von den sehr positiven Erfahrungen der letztjährigen inklusiven Beschulung profitieren. Ihnen stehen zwei Klassenzimmer und ein Gruppenraum zur Verfügung.
Gelebte zwischenmenschliche Werte
Zwischenmenschliche, grundlegende Werte wie Toleranz, Offenheit und Hilfsbereitschaft aus dem Schulprofil der Grundschule Weisendorf bleiben hier nicht leere Worthülsen, sondern werden gelebt. Nach wenigen Tagen der Zusammenarbeit war bereits allen klar, dass das gemeinsame Lernen eine Bereicherung für alle Beteiligten ist. So wird an der Partnerschule in Weisendorf der Grundsatz des Namenspatrons der Wilhelm-Pfeffer-Schule umgesetzt: Dem Pädagogen ist vor allem die "menschliche Begegnung in einer gemeinsamen Welt" wichtig. Das schulische Angebot soll alle Schüler und Schülerinnen auf eine möglichst eigenständige Teilhabe und Mitgestaltungsmöglichkeit in der Gesellschaft vorbereiten. So steht der gesamte Unterricht immer unter dem Ziel "der Selbstverwirklichung in sozialer Integration". Die Wilhelm-Pfeffer-Schule unterstützt die "Einzelintegration" von Kindern, fördert deren geistige Entwicklung mit einem Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MSD) in den sogenannten Regelschulen und im Kindergarten (durch die Mobilen Sonderpädagogischen Hilfen = MSH). Außerdem werden die Schulen auch fachlich im Bereich der Sonderpädagogik beraten und unterstützt.
Forderung der UN-Behindertenkonvention
Inklusive Bildung ist schon seit 2009 eine Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention. Dabei geht es um die uneingeschränkte und gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Unterstützungsbedarf in allen Lebensbereichen, auch bei der schulischen Bildung. Eine inklusive Beschulung von Kindern und Jugendlichen stellt die Schulen vor neue Herausforderungen. Denn sie muss der Vielfalt der Schüler begegnet und auf diese eingehen. Es geht um das Entdecken und Wertschätzen der Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit aller Kinder. Mit ihrer Offenheit für die Inklusion gehen die Verantwortlichen der Grundschule Weisendorf neue Wege: Kernpunkt ist die Bereitschaft, Kinder mit einer Behinderung am alltäglichen Regelunterricht teilhaben zu lassen. "Gemeinsames Lernen für alle Schüler zu organisieren, ist zwar eine große Herausforderung, aber es funktioniert", betonte Petra Pausch, Rektorin der Weisendorfer Schule. So werden Toleranz, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft groß geschrieben, und die Entscheidung zur Bildungen einer Inklusionsklasse wurde von den Eltern mitgetragen.
Einzige Partnerklasse im Landkreis
Wie Karola Anders, Rektorin des Förderzentrums Wilhelm-Pfeffer-Schule erklärte, ist diese Partnerklasse die einzige ihrer Art im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Damit werden seit September 2016 die Ergebnisse der Weltkonferenz der Unesco in Salamanca von 1994 an den beiden Schulen bewusst umgesetzt. "Aus den Erfahrungen der beiden Schuljahre heraus kann die Partnerklasse als ein sehr erfolgreiches Modell gewertet werden. Alle Schüler und Schülerinnen profitieren vom gemeinsamen Lernen und es herrscht ein äußerst positives soziales Miteinander. Die Kinder lernen voneinander und miteinander", erklärte Rektorin Karola Anders bei ihrem Besuch in Weisendorf. Auch Regina Lehninger, Grundschullehrerin der Weisendorfer Partnerklasse, zeigte sich vom gemeinsamen Lernen der Kinder begeistert: "Die helfen sich gegenseitig und gehen respektvoll und freundschaftlich miteinander um und die Aufgaben der beiden Klassen sind aneinander angepasst und das Zusammenleben funktioniert wunderbar."
Auch Natalie Voran zeigt sich begeistert vom gemeinsamen Unterricht, der ihr viel Spaß macht. "Es ist erstaunlich und bewundernswert wie die Kinder miteinander ohne Vorurteile umgehen, wie sie sich gegenseitig unterstützen, es macht Spaß mit ihnen zu arbeiten", erklärte die junge Studienrätin inmitten der Kinderschar. Denn "Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die neben rechtlichen Rahmenbedingungen und Ressourcen auch eine veränderte Einstellung innerhalb der Gesellschaft erfordert. Es handelt sich um einen Prozess, bei dem alle beteiligten Partner zusammenwirken müssen, umzunehmend und nachhaltig Verbesserungen erreichen zu können."
Barrieren abbauen
Um diese veränderte Einstellung in der Gesellschaft zu erreichen, sei es notwendig, Barrieren abzubauen und den anderen ganzheitlich kennen zu lernen. Dies ermögliche das Prinzip der Partnerklassen, denn die Kinder lernen im täglichen Miteinander den anderen zu schätzen und zu achten - egal ob er eine Behinderung hat oder nicht.Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention ist laut einer Pressemitteilung des bayerischen Kultusministeriums eine zentrale Herausforderung des bayerischen Schulwesens. Eine inklusive Schulentwicklung ist die Aufgabe aller Schulen. Dabei stehen in Bayern die Schüler mit ihrem konkreten Förderbedarf im Mittelpunkt. Der Freistaat setzt daher bei der Umsetzung von Inklusion neben besonderen Profilschulen auf eine Vielfalt der Angebote inklusiven Unterrichts. Die Förderzentren spielen als Lernorte und Kompetenzzentren weiterhin eine wichtige Rolle.