Es ist nicht einfach, wenn man erst seit Kurzem in einer Gegend ist. Das gilt für Menschen, die umgezogen sind, genauso wie für Einrichtungen, die sich an einem Ort neu ansiedeln: Man ist fremd. Das muss auch die Fachoberschule in Höchstadt feststellen. Seit diesem Schuljahr ist die Privatschule mit 50 Schülern an den Start gegangen. Die Räume im Haus der Vereine in der Kerschensteinerstraße sind frisch modernisiert.

Schulleiter Bernhard Haberl ist recht zufrieden mit dem Beginn, nur die Praktikumsplätze in Höchstadt und Umgebung könnten mehr sein. "Hier haben wir noch etwas Probleme, weil man uns nicht kennt", erklärt er. Die fachpraktische Ausbildung sei aber gerade der Kern der FOS, die Schule ist also angewiesen auf ausreichend Praktikumsplätze.

Die Schüler der elften Klasse sammeln das halbe Schuljahr - insgesamt 19 Wochen - Fachpraxis. Es sei gelungen die aktuell 15 Schüler der Wirtschaftsklasse unterzubringen, sagt Ha berl. Ab Montag schnuppern die Schüler für sechs Wochen in Unternehmen wie auch öffentlichen Verwaltungen. Das ist der erste praktische Block, der zweite folgt dann ab Januar, der dritte im Sommer. Idealerweise sollen die Schüler dabei drei verschiedene Firmen oder Verwaltungen kennenlernen. Und hierzu brauche es mehr Auswahl. "Die Situation ist nicht dramatisch, wir können aber noch ein paar Stellen mehr brauchen." Vor allem fehlten diese in und um Höchstadt. "Wir sind auf gute Zusammenarbeit mit den Firmen angewiesen", sagt Haberl.


Kontaktaufnahme gehört zur Hauptaufgabe


Um diese zu ermöglichen, gehört die Kontaktaufnahme mit den Unternehmen ab nächster Woche zu den Hauptaufgaben von Dorothee Bachert. Die Berufsschullehrerin ist zuständig für die Wirtschaftsklasse der Fachoberschule. Vor allem würde sie sich wünschen, wenn die mittelständischen Unternehmen noch stärker ins Boot geholt werden könnten.

Noch zeigten sich die Firmen verhalten. Dorothee Bachert und Bernhard Haberl vermuten, dass manche vor den Praktika von sechs Wochen zurückschreckten, da dies für viele zu lang sein könnte. "Ich hoffe, dass sich die Firmen an die langen Zeiträume gewöhnen", sagt Bachert. Denn die Praktika sind bei der FOS prüfungsrelevant. "Es ist bei uns integraler Bestandteil, wenn man die fachpraktische Ausbildung nicht besteht, dann hat man die elfte Klasse auch nicht bestanden", erklärt der Schulleiter.