Am Dienstag (02.11.2021) haben Zivilbeamte einen jungen Mann in der Erlanger-Innenstadt festgenommen. Dieser bot gefälschte Impfausweise zum Verkauf an. Zuvor haben die Beamten mit dem 22-Jährigen die genauen Verkaufsdetails über einen Messaging-Dienst abgesprochen. Aufmerksam wurden sie bereits Ende Oktober 2021: durch eindeutige Verkaufsanzeigen des Täters weckte er zunehmend das Interesse der Strafbehörden.
Kompliziert waren die Bedingungen für eine Übergabe des gefälschten Ausweises nicht: Der Täter forderte lediglich Barzahlung und ein persönliches Treffen. Diesem kamen die Beamten selbstverständlich nach und konnten in Zusammenarbeit mit der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg ein Treffen am Erlanger Bahnhof am 02.11.2021 für die Übergabe arrangieren.
Der Fälscher stellte für die Beamten kein großes Hindernis dar
Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilt, brachte der Verkäufer einen Blankoimpfausweis mit, den er den Beamten vor Ort direkt ausfüllte. Anschließend klebte er gefälschte Etiketten ein und stempelte diesen mit einem ebenfalls gefälschten Stempel ab. Zu guter Letzt setzte der 22-Jährige noch unleserlich sein Zeichen als „Arzt“ unter die Impfungen - Doch da klickten bereits die Handschellen. Nachdem die Beamten den 22-Jährigen in Gewahrsam hatten, durchsuchten sie die Wohnung des Mannes und stießen auf weitere interessante Dinge: Mittels gefälschter Unterlagen konnte der Tatverdächtige sich sogar das elektronische Impfzertifikat erschleichen.
Auf den jungen Mann kommt nun ein Verfahren wegen Verdachts der Urkundenfälschung zu. Die Kriminalpolizei Erlangen und die Staatsanwaltschaft Erlangen ermitteln auch hinsichtlich weiterer Verkäufe. Denn auch Käufer machen sich strafbar. Wenn diese ihre Ausweise zu einem späteren Zeitpunkt vorlegen bzw. versuchen, sich hiermit ein digitales Impfzertifikat ausstellen zu lassen, werden die Behörden gegen diese ebenfalls ermitteln. Der Täter äußerte sich bislang zu den Anklagepunkten nicht.