Wer sich sowohl für Heavy-Metal-Musik, als auch das Mittelalter und nordische Mythologie begeistert, dürfte die Musikgruppe Feuerschwanz kennen. Was wohl nicht jedem klar ist: Die Band hat ihre Ursprünge in Franken - genauer, im Raum Erlangen.
Zum zweiten Mal in Folge landeten die Künstler nach Veröffentlichung eines neuen Albums an der Spitze der Deutschen Charts. Im Juli 2023 gelang ihnen das mit ihrem Album "Fegefeuer" und im Dezember 2021 mit "Memento Mori".
Feuerschwanz landet wieder mit Album an der Chart-Spitze
Von ihrem Werdegang raus aus Franken auf die Bühnen des europäischen Auslandes berichtete Gitarrist Hans "der Aufrechte" Platz inFranken.de in einem Interview.
Die Band war zu Beginn "ein Spaß-Projekt vom Hauptmann", erzählte Platz und meint damit den Frontmann Peter Henrici, der unter dem Namen "Hauptmann Feuerschwanz" auftritt. Obwohl der erste Auftritt der Band, Anekdoten zufolge, wohl "sehr chaotisch" war und die halbe Band nach dem Auftritt ausgestiegen sei, gelang es Feuerschwanz nach einigen Besetzungswechseln in der Musikwelt Fuß zu fassen.
Das Wachstum habe sich natürlich angefühlt, so Platz. "Man kann ja nicht gleich als Headliner auf Wacken spielen", berichtet er, "es waren kleine logische Schritte."
Band durchläuft Stilveränderung - "schleichender bewusster Prozess"
Schlüsselmomente des Erfolgs der Band seien zum einen die beiden Nummer-1-Alben gewesen, aber auch der Wechsel zum Musiklabel Napalm Records.
Auch war es laut Platz "gut für uns, dass wir während der Coronazeit weitergemacht haben. Die Reaktionen von den Fans waren herzerwärmend. Wir haben möglichst versucht, das Beste daraus zu machen und immer positiv zu bleiben."
Auch der Musikstil der Band hat sich über die Jahre verändert. Laut Platz habe auch der Genre-Wechsel hin zu mehr Ernsthaftigkeit und dem Metal-Genre mit verzerrteren Gitarrensounds zu ihrem Erfolg beigetragen. Die Stilveränderung sei ein "schleichender bewusster Prozess gewesen", denn "man kann ja nicht zehnmal das gleiche Album machen." Ihre Musik werde daher für ein breiteres Publikum interessant.
Texte sind auf Deutsch - inzwischen kein Hindernis mehr
Mit freudiger Überraschung stellte Platz zudem fest, dass die Ausweitung der Bekanntheit von Feuerschwanz auf das europäische Ausland "ausgesprochen gut" klappe. Denn "als deutschsprachige Band ist man natürlich erstmal eingeschränkt." Immer mehr erlebe er allerdings, dass Fans, die kein Deutsch sprechen, dennoch die Songs mitsingen.
Die Lieder würden seit ihrer Stilveränderung zudem anders wahrgenommen. "Die Musik steht mehr im Vordergrund, als der Text", so Platz, "seit den letzten drei Alben kann man damit etwas anfangen, ohne den Text zu verstehen."
Wie soll es nach diesen Erfolgen jetzt weitergehen? Als konkretes Ziel benannte Platz noch mehr Auftritte auf europäischen Festivals zu spielen. "Dass wir da mehr Fuß fassen", erklärt er.
Pläne für die Zukunft - Was Fans erwartet
Platz gibt allerdings zu bedenken, "je größer die Touren werden, desto teurer wird das. Da schlackern einem die Ohren. Das muss sich natürlich auch rechnen." Hinter einem einzigen Auftritt stecke natürlich viel mehr als die reine Spielzeit - etwa Aufbau, Proben und etliche Stunden auf Hin- und Rückreise.
Eine Tour ist auch für 2024 geplant und führt Feuerschwanz unter anderem in die Heimat. Am 1. Mai 2024 etwa, treten die Künstler in Nürnberg im Löwensaal auf.
Worauf können sich Fans außerdem einstellen? Ein neues Album ist bereits in der Mache und "was sich nie ändern wird, ist, dass wir uns selbst nicht zu ernst nehmen."