Überall dort, wo es feucht genug ist, gefällt es den Störchen derzeit am besten. Denn auf grünen Wiesen finden die Tiere schlicht mehr Nahrung als auf durch die Hitze staubtrocken und steinhart gewordenen Böden. So sieht man nun auch Ansammlungen junger Störche, die gerade eben flügge geworden sind.
Dass sich da große Gruppen bilden, liegt laut Oda Wieding vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) auch daran, dass sich an Aisch und Aurach schlicht viel mehr Tiere aufhalten als noch vor Jahren. Und wenn die stolzen Tiere von hoch oben, also buchstäblich aus der Vogelperspektive, glitzernde Wasserflächen erkennen und idealerweise noch ein paar Artgenossen auf Futtersuche, dann sind sie neugierig und landen ebenfalls, sagt die Storchenexpertin des LBV in Hiltpoltstein.
Weil die Brut in diesem Jahr durch das warme Wetter früher begann, fliegen die Jungvögel auch schon zeitig aus. "Die sammeln jetzt ihre Erfahrung", sagt Wieding. Viele erkunden vor dem endgültigen Abflug die Umgebung und legen da selbst schon weitere Strecken zurück, um immer wieder ins Nest zurückzukehren. Unter die Gruppen mischen sich dann auch schon die ersten Störche aus dem Norden.
Auch die drei Halbwaisen vom Herzogenauracher Schlossdach haben ihre erste Ausflüge bereits getätigt. Das freut besonders Storchenfotograf Heinz Czellnik, der schon den allerersten Ausflug mit der Kamera eingefangen hat und berichtet: "Selbstsicher und ohne ein Problem drehten sie ein paar Runden". Oda Wieding bestätigt anhand der Fotos, dass das junge Trio keine Auffälligkeiten zeigt und ohne Hungergefieder ordentlich gefüttert und aufgewachsen wirkt.