Jeden Tag erleben Kinderfüße Abenteuer: Sie rennen, klettern, hüpfen, tanzen, balancieren. Kinderfüße können nicht einfach mit kleinen Erwachsenen-Füßen verglichen werden, sondern bestehen vorwiegend aus Knorpeln und sind somit viel weicher und biegsamer.

Fußknochen entwickeln sich erst später und sehr langsam. Der menschliche Fuß brauche 18 Jahre, bis alle Fußknochen hart sind. Daher sei es wichtig, dass Kinder gute Schuhe tragen, so die Erklärung der Experten.
Denn selbst der geringste Druck - ausgelöst durch nicht passende Schuhe oder zu wenig Bewegungsspielraum - könnte bleibende Schäden bei Kindern hervorrufen. Davon ist man bei Pololo in Oberreichenbach überzeugt. Für das Unternehmen interessierte sich schon die "Sendung mit der Maus" und war mit einem Team in der kleinen Landkreisgemeinde zu Gast.


Selbst auf der Suche gewesen

Jetzt besuchten Tritthart und Wirtschaftsreferent Thomas Wächtler die Designer und Näher. Das Unternehmen wurde 2003 von Schuhdesignerin Verena Carney und Betriebswirtin Franziska Kuntze in Berlin gegründet. Die Idee zum eigenen Schuhunternehmen kam den beiden Müttern im Zuge der erfolglosen Suche nach hübschen sowie nachhaltig produzierten Lauflernschuhen für ihre eigenen Kinder.

Sie begannen, Schuhe selbst zu entwerfen. Seit dem Start, zunächst auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin-Zehlendorf, wächst Pololo. Jedes Modell ist ein Stück Handarbeit, das von Verena Carney entworfen, pflanzlich gegerbt und schließlich in Oberreichenbach handgenäht wird.
Das Unternehmen bietet in Oberreichenbach 15 Arbeitsplätze und in Berlin sind sechs Personen beschäftigt.
Aus Verantwortung für die Umwelt und für kommende Generationen will Pololo dabei so ökologisch wie möglich arbeiten, erklärt die Geschäftsführerin. Und das in der gesamten Produktionskette: vom Transport der Tierhäute über die Gerbung und Verarbeitung bis zum Verkauf.

Höchste Qualität, ökologische Verarbeitung und besondere Hautverträglichkeit bescheinigen auch Institutionen wie Ökotest, Stiftung Warentest und Institut Fresenius. Lob gibt es zudem von Greenpeace: Die Umweltschutzorganisation hat die Modelle "Moby", Nelly" und "Orca" als "besonders ökologisch und sozial verträgliche Produkte" ausgezeichnet.
Für Greenpeace und die Umweltstiftung Word Wide Fund für Natur fertigte das Unternehmen Supermodelle. Ebenso für den Lizensparrtner "Die Sendung mit der Maus", den Film "Wo die wilden Kerle wohnen" und für die Kinderserie "Shaun das Schaf". Pololo hat die erste Biokreis-Zertifizierung in ganz Deutschland erhalten.


"Bester Freund" am Fuß

Über 100 Modelle werden angeboten. Dabei ist es den beiden Inhaberinnen wichtig, konsequent die höchsten Umweltschutzaspekte und sozialen Kriterien in der Leder- und Schuhproduktion zu berücksichtigen. Die deutsche Produktion werde laut der Geschäftsführer jährlich nach IVN Naturleder zertifiziert, dem wohl höchsten Umweltstandard für Lederprodukte.

Übrigens: Der Name des Unternehmens kommt aus dem Chilenischen und heißt übersetzt "mein bester Freund".