Es ist schon einige Jahre her, da gab es ein tolles Angebot im Ferienprogramm von Walsdorf: Gummibärchen gießen. Ein Mitarbeiter der Firma C. Soldan zeigte den Kindern, wie die beliebte Süßigkeit entsteht. "Das hat mich sehr interessiert", sagt heute der 20-jährige Christoph Kammerer. "Ich war ziemlich überrascht, dass natürliche Aromen verwendet werden", erinnert er sich noch.
Vom Ferienarbeiter zum Meister
Fleißig hat er dort Zucker, Wasser, Gelatine, Sirup und Fruchtsaft zusammengerührt. Heute macht er das auch noch, allerdings in industriellen Fertigungsverfahren. Denn aus der schönen Ferienbeschäftigung hat der junge Mann einen Beruf gemacht. Ganz konsequent. Er wurde "Bonbonkoch".
Er hat die Prüfung zur Fachkraft für Süßwarentechnik abgelegt und bereitet sich nun auf der Meisterschule auf die Prüfung zum Lebensmittelmeister vor.
Die Sache mit den Gummibärchen hat Kammerer während der Schulzeit nicht mehr losgelassen. Er bewarb sich als Ferienarbeiter und dann um ein Praktikum. Dabei gefiel ihm, dass er in verschiedenen Abteilungen Einblicke in das Berufsbild bekam. Die Firma fragte, ob er Interesse an einer Lehre hätte. Und Kammerer sagte zu.
Das vorgeschaltete Praktikum ist sehr wichtig, auch aus der Sicht der Firma. "Wir können so feststellen, ob der Bewerber nicht eine Überempfindlichkeit gegen Aromen, zum Beispiel Menthol, hat. So etwas stellt sich erst beim Kontakt heraus", erklärt dazu Produktionsleiter Stefan Engl.
Für Bonbonköche gibt es in ganz Deutschland nur eine Berufsschule, in Solingen. Drei- bis viermal im Jahr war mehrwöchiger Blockunterricht. Chemie ist dort ein wichtiges Fach und dann noch die spezifischen Fächer für die vier Untergruppen des Berufs Zuckerware, Schokolade, Konfekt und Dauerbackwaren.
Der Apotheker Carl Soldan, der Firmengründer, hat seine ersten Hustenbonbons ganz handwerklich hergestellt, vermutlich in einem Kochtopf. Denn immer muss, so erklärt Kammerer, die Grundmasse aus Zucker, Wasser und Sirup aufgekocht werden. Im industriellen Ablauf freilich lagern die Rohstoffe in Silos und Tanks. "Bonbon kochen war eine körperlich sehr schwere Arbeit. Darum gibt es in meinem Beruf auch absolut überwiegend Männer", sagt Kammerer dazu. Nahm Carl Soldan noch seine Apothekerwaage, geschieht das heute automatisch und wird wegen der Rückverfolgbarkeit dokumentiert. Über eine Rohrleitung gelangen die Rohstoffe in die Kochanlage und werden weit über 100 Grad erhitzt. Dabei bleibt die Masse in Bewegung, so dass Kammerer keinen angebrannten Zucker befürchten muss.
Danach kommen die nicht-temperaturbeständigen Zusätze in die sich auf dem Temperierband abkühlende Bonbonmasse. Das sind Fruchtextrakte, um die Vitamine zu erhalten, und vor allem die heilenden Kräuterextrakte.
Die Konsistenz ist wichtig
Vergleichbar den Vorgängen des vorindustriellen Drahtziehens wird die immer zäher werdende Masse zu einem Strang gerollt und dann in der Prägemaschine zum Bonbon geformt. "Die
Kunst ist es, die richtige Plastizität zu haben und gleichmäßige Einstellungen", verrät Kammerer. Denn im Mund muss sich ein Bonbon glatt, blasen- und rissfrei anfühlen.
"Und wohlschmeckend bis zum Schluss", ergänzt Engl. Geschmack, das ist ein weites Thema. Auch Kammerer hat ein Lieblingsbonbon: die schokogefüllte Herzkirsch. Wer sich nicht schon bevorratet hat, kann allerdings nicht mehr in den Genuss kommen. Unter dem Namen "Wintertraum" gehört sie zu den jährlich wechselnden Saisonartikeln der Firma C. Soldan. "Sie ist schwierig in der Herstellung", verrät Kammerer. Denn hier ist die Schokolade innen. "Schoko außen, das kann doch jeder", fügt Kammerers Chef an.
Nochmal ein Themenwechsel: Zuckerfreie Bonbons. Wer seine Zähne schonen will, kann im Soldan-Produktsortiment unter ziemlich den gleichen Geschmacksrichtungen wie bei den zuckerhaltigen Produkten wählen. Bei solchen Bonbons ist Isomalt der Trägerstoff. Das Produkt aus der Zuckerrübe wird wegen seiner chemischen Struktur als Zuckeralkohol bezeichnet und so auch auf den Bonbontüten deklariert. Isomalt gehört zu den schwerverdaulichen Kohlehydraten, ganz im Gegensatz zu Saccharose (Haushalts-Zucker) und Fruktose. Somit kann ein Diabetiker in seinen Kohlehydrat-Plan (Broteinheiten) Isomalt mit größeren Mengen als schnell aufschließbare Zucker einkalkulieren.
Vom Ferienarbeiter zum Meister
Fleißig hat er dort Zucker, Wasser, Gelatine, Sirup und Fruchtsaft zusammengerührt. Heute macht er das auch noch, allerdings in industriellen Fertigungsverfahren. Denn aus der schönen Ferienbeschäftigung hat der junge Mann einen Beruf gemacht. Ganz konsequent. Er wurde "Bonbonkoch".
Er hat die Prüfung zur Fachkraft für Süßwarentechnik abgelegt und bereitet sich nun auf der Meisterschule auf die Prüfung zum Lebensmittelmeister vor.
Die Sache mit den Gummibärchen hat Kammerer während der Schulzeit nicht mehr losgelassen. Er bewarb sich als Ferienarbeiter und dann um ein Praktikum. Dabei gefiel ihm, dass er in verschiedenen Abteilungen Einblicke in das Berufsbild bekam. Die Firma fragte, ob er Interesse an einer Lehre hätte. Und Kammerer sagte zu.
Das vorgeschaltete Praktikum ist sehr wichtig, auch aus der Sicht der Firma. "Wir können so feststellen, ob der Bewerber nicht eine Überempfindlichkeit gegen Aromen, zum Beispiel Menthol, hat. So etwas stellt sich erst beim Kontakt heraus", erklärt dazu Produktionsleiter Stefan Engl.
Für Bonbonköche gibt es in ganz Deutschland nur eine Berufsschule, in Solingen. Drei- bis viermal im Jahr war mehrwöchiger Blockunterricht. Chemie ist dort ein wichtiges Fach und dann noch die spezifischen Fächer für die vier Untergruppen des Berufs Zuckerware, Schokolade, Konfekt und Dauerbackwaren.
Der Apotheker Carl Soldan, der Firmengründer, hat seine ersten Hustenbonbons ganz handwerklich hergestellt, vermutlich in einem Kochtopf. Denn immer muss, so erklärt Kammerer, die Grundmasse aus Zucker, Wasser und Sirup aufgekocht werden. Im industriellen Ablauf freilich lagern die Rohstoffe in Silos und Tanks. "Bonbon kochen war eine körperlich sehr schwere Arbeit. Darum gibt es in meinem Beruf auch absolut überwiegend Männer", sagt Kammerer dazu. Nahm Carl Soldan noch seine Apothekerwaage, geschieht das heute automatisch und wird wegen der Rückverfolgbarkeit dokumentiert. Über eine Rohrleitung gelangen die Rohstoffe in die Kochanlage und werden weit über 100 Grad erhitzt. Dabei bleibt die Masse in Bewegung, so dass Kammerer keinen angebrannten Zucker befürchten muss.
Danach kommen die nicht-temperaturbeständigen Zusätze in die sich auf dem Temperierband abkühlende Bonbonmasse. Das sind Fruchtextrakte, um die Vitamine zu erhalten, und vor allem die heilenden Kräuterextrakte.
Die Konsistenz ist wichtig
Vergleichbar den Vorgängen des vorindustriellen Drahtziehens wird die immer zäher werdende Masse zu einem Strang gerollt und dann in der Prägemaschine zum Bonbon geformt. "Die
Kunst ist es, die richtige Plastizität zu haben und gleichmäßige Einstellungen", verrät Kammerer. Denn im Mund muss sich ein Bonbon glatt, blasen- und rissfrei anfühlen.
"Und wohlschmeckend bis zum Schluss", ergänzt Engl. Geschmack, das ist ein weites Thema. Auch Kammerer hat ein Lieblingsbonbon: die schokogefüllte Herzkirsch. Wer sich nicht schon bevorratet hat, kann allerdings nicht mehr in den Genuss kommen. Unter dem Namen "Wintertraum" gehört sie zu den jährlich wechselnden Saisonartikeln der Firma C. Soldan. "Sie ist schwierig in der Herstellung", verrät Kammerer. Denn hier ist die Schokolade innen. "Schoko außen, das kann doch jeder", fügt Kammerers Chef an.
Nochmal ein Themenwechsel: Zuckerfreie Bonbons. Wer seine Zähne schonen will, kann im Soldan-Produktsortiment unter ziemlich den gleichen Geschmacksrichtungen wie bei den zuckerhaltigen Produkten wählen. Bei solchen Bonbons ist Isomalt der Trägerstoff. Das Produkt aus der Zuckerrübe wird wegen seiner chemischen Struktur als Zuckeralkohol bezeichnet und so auch auf den Bonbontüten deklariert. Isomalt gehört zu den schwerverdaulichen Kohlehydraten, ganz im Gegensatz zu Saccharose (Haushalts-Zucker) und Fruktose. Somit kann ein Diabetiker in seinen Kohlehydrat-Plan (Broteinheiten) Isomalt mit größeren Mengen als schnell aufschließbare Zucker einkalkulieren.