Unbekannte haben in Erlangen in der Nacht auf Dienstag (3. Juni 2025) gleich zwei Geldautomaten in die Luft gejagt. Die mutmaßlichen Täter konnten entkommen. Davon berichtete das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) am Morgen.
So ein Doppelschlag wie in Erlangen sei selten, sagte der BLKA-Sprecher gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Normalerweise sprengten die Täter nur einen Geldautomaten in der Nacht. Im vergangenen Jahr habe es aber einen ähnlichen Fall wie in Erlangen gegeben.
Zwei Geldautomaten in Erlangen gesprengt - Täter können entkommen
Wie das BLKA berichtet, sprengten die Täter gegen 3 Uhr den Geldautomaten der Sparkasse in der Mönaustraße und den Geldautomaten der VR Bank gleich gegenüber am Rudeltplatz. "Die Geldautomaten liegen fußläufig nur wenige Meter auseinander. Welcher Geldautomat aber zuerst gesprengt wurde, das muss man jetzt im Rahmen der Ermittlungen sehen", so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken Im Anschluss konnten die mutmaßlichen Automatensprenger wohl unerkannt flüchten.
Dem derzeitigen Kenntnisstand nach war einer der Sprengsätze nicht vollständig detoniert - BLKA-Spezialisten mussten zunächst ein Sprengstoffpaket entschärfen. "Für uns für die Ermittlungsarbeit ist das sehr gut", sagte der BLKA-Sprecher. Die Ermittler hoffen, dass der Sprengstoff - und DNA, die möglicherweise an ihm haftet - sie auf die Spur der Täter führen könnte. Man gehe davon aus, dass es sich um eine Gruppe von drei bis vier Personen handeln könnte, die dafür aus den Niederlanden angereist sei. Polizeikräfte suchten unter anderem mit einem Hubschrauber nach den Flüchtigen.
Wie die Nachrichtenagentur News5 berichtet, wurden Teile der Sparkassen-Filiale vollkommen verwüstet und die Bank glich einem Trümmerfeld. Zunächst war befürchtet worden, dass ein Brand in der Geschäftsstelle ausgebrochen sei - die Feuerwehr konnte aber keine Flammen feststellen. Rund um den VR-Geldautomaten wurden die Außenfassade sowie ein Werbeschild massiv beschädigt. Das Gebiet um die beiden Tatorte wurde laut Aussagen von Zeugen vor Ort weiträumig abgesperrt.
Seltene Doppelsprengung - "Für uns für die Ermittlungsarbeit ist das sehr gut"
Wie viel Geld von den Automatensprengern erbeutet wurde und ob dieses überhaupt noch brauchbar ist, ist noch nicht bekannt. Zu den Tätern gibt es ebenfalls keine genaueren Informationen. Laut der Sprecherin des Polizeipräsidiums wissen man mittlerweile nur, dass die Täter "mit einem dunklen Pkw geflüchtet" seien. Die Ermittler hoffen auf Informationen aus der Bevölkerung:
- Wem sind in den Nachtstunden im Bereich des Tatorts in Erlangen verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen?
- Wer hat im Vorfeld in der näheren Umgebung des Tatortes verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit der Sprengung des Geldautomaten stehen könnten?
- Wer kann sonst sachdienliche Hinweise zur Tat, den Tätern oder dem Fluchtfahrzeug geben?
Hinweise nimmt das Bayerische Landeskriminalamt unter der Telefonnummer 089 / 1212 - 0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.